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Je weniger Medikamente, desto besser

Da die Wirkstoffe über den Blutkreislauf an das ungeborene Baby weitergegeben werden können, sollten schwangere Frauen am besten ganz darauf verzichten, Medikamente einzunehmen. Hierzu zählen nicht nur verschreibungspflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel, sondern auch pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel. Sind Sie auf bestimmte Arzneimittel angewiesen, sollten Sie die Einnahme vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie nach Möglichkeit solche Medikamente bekommen, die sowohl für die Schwangerschaft als auch für die Stillzeit ausreichend erforscht und als unbedenklich eingestuft wurden.

Asthma, Bluthochdruck, Diabetes: Was tun bei Grunderkrankungen?

Nehmen Sie aufgrund einer Vorerkrankung regelmäßig Medikamente ein, ist die frühzeitige Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besonders wichtig. So können Sie gemeinsam entscheiden, wie Ihre Behandlung fortgesetzt wird. Wichtig ist, dass Sie Ihre Medikamente nicht einfach nach eigenem Ermessen absetzen. Leiden Sie beispielsweise unter Asthma bronchiale, Diabetes mellitus oder Bluthochdruck (Hypertonie) , müssen diese Erkrankungen auch während der Schwangerschaft weiterbehandelt und kontrolliert werden. Um Risiken sowohl für Sie selbst als auch für Ihr Kind zu minimieren, legt Ihr ärztliches Behandlungsteam fest, welches Medikament in welcher Dosierung am besten für Sie geeignet ist.

Arzneimittelpass für mehr Sicherheit

Um die eigene Medikamenteneinnahme im Blick zu behalten, hat das Deutsche Grüne Kreuz einen speziellen Arzneimittelpass für Schwangere und Stillende entwickelt. Lassen Sie in diesen Pass sämtliche Arzneimittel eintragen, die Sie während und nach der Schwangerschaft einnehmen, und zeigen Sie ihn beim Besuch in der Apotheke und in Ihrer Arztpraxis vor. Ihr medizinisches Fachpersonal kann sich somit einen Überblick verschaffen und Doppelverordnungen vermeiden. Den Arzneimittelpass erhalten Sie gegen eine Schutzgebühr in vielen Apotheken, Arztpraxen oder Klinken. 

Tipp

Wenn Sie wissen möchten, welche Arznei-, Verband- und Hilfsmittel Ihnen in den letzten zwei Jahren verordnet wurden, können Sie außerdem die TK-Versicherteninformation Arzneimittel , kurz TK-ViA, anfordern. Das Angebot für alle Versicherten der TK kann per Briefpost oder online über den Zugang "Meine TK" bestellt werden.

Richtlinien für Ihre Selbstmedikation

Kopfschmerzen, Magendrücken, Husten: Treten während Ihrer Schwangerschaft Alltagsbeschwerden auf, ist die Apotheke oft die erste Anlaufstelle. Hier werden Sie beraten, wie Sie Ihre Symptome lindern können, ohne Ihrem Baby zu schaden. Auch wägt Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker ab, ob eine medikamentöse Behandlung zwingend notwendig ist und ob Sie gegebenenfalls ärztlich untersucht werden müssen. Sind Sie beispielsweise erkältet, reichen eventuell auch einfache Hausmittel wie Salz-Inhalationen, Hühnersuppe oder viel trinken aus, um Ihre Beschwerden zu lindern. Wollen Sie ohne ärztliche Verordnung frei verkäufliche Medikamente einnehmen, beachten Sie bitte unbedingt folgende Grundsätze:

  • Erprobte Arzneimittel: Nehmen Sie nur solche Arzneimittel ein, die auch für die Zeit einer Schwangerschaft als sicher gelten. Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel sollten Sie so wenige Medikamente einnehmen wie möglich.
  • Monopräparate: Bevorzugen Sie Präparate mit nur einem einzigen pharmakologisch wirksamen Bestandteil, um mögliche Risiken für Ihr Kind zu minimieren.
  • Bei der Arzneimittel-Dosierung gilt: so hoch wie nötig, so niedrig wie möglich.
  • Anwendungsdauer: Nehmen Sie Arzneimittel grundsätzlich nur so lange ein, wie es zwingend nötig ist.

Hilfreiche Links

Sie suchen nach ausführlichen und verlässlichen Informationen, welche Arzneimittel Sie während der Schwangerschaft einnehmen können? Die nachfolgenden Websites bieten aktuelle und auf wissenschaftlichen Daten basierende Angaben.

  • Embryotox: Das kostenlose Angebot des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin stellt Informationen zu mehr als 400 Arzneimitteln sowie zu häufigen Erkrankungen und deren Behandlung in der Schwangerschaft bereit. 

    Infor­ma­ti­ons­film zu Embryotox

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    Das Webportal Embroytox informiert über die Verträglichkeit von Arzneimitteln für schwangere Frauen.
  • Reprotox: Auf der Suche nach aktuellen Erkenntnissen über den Einsatz von Arzneimitteln während Schwangerschaft und Stillzeit kann Ihnen außerdem das Online-Beratungsangebot des Universitätsklinikums Ulm behilflich sein.
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