Fast drei Viertel der jungen Erwachsenen in Mitteldeutschland fühlen sich seelisch belastet
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 30. April 2024. Fast drei Viertel der jungen Erwachsenen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt fühlt sich manchmal oder häufig psychisch belastet (71 Prozent). Das zeigt eine bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage unter 18 bis 25-Jährigen im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), mit Teilergebnissen aus Mitteldeutschland, also den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Demnach fühlt sich sogar mehr als jede vierte befragte Person häufig seelisch bzw. psychisch belastet (28 Prozent).
Innere Unruhe als dauerhafter Begleiter
Die Anzeichen von seelischer Belastung sind vielfältig. So stellen zwei Drittel der jungen Erwachsenen häufiger oder sogar dauerhaft eine innere Unruhe oder Nervosität bei sich fest (66%). Fast genauso viele geben Erschöpfung (62 Prozent) sowie Unsicherheit und Zweifel (61 Prozent) an.
Einer von fünf jungen Erwachsenen in Mitteldeutschland berichtet sogar, häufiger oder gar dauerhaft an Angstzuständen zu leiden (19 Prozent).
Forsa fragte auch nach körperlichen Symptomen: Mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen gibt an, häufiger oder sogar dauerhaft unter Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen zu haben (54 Prozent). Dicht gefolgt von Schlafstörungen wie Einschlaf- oder Durchschlafstörungen (39 Prozent) und Kopfschmerzen oder Migräne (30 Prozent).
Auffällig ist außerdem: Bei fast einem Drittel der befragten Mitteldeutschen (29 Prozent) ist die seelische Belastung schon einmal so extrem oder so langanhalten gewesen, dass sie sie nicht allein bewältigen konnten.
Prävention und Hilfsangebote
Bundesweit sagen die jungen Menschen, dass ihnen besonders die hohen Anforderungen in Schule, Studium oder Beruf zu schaffen machen (66 Prozent), dicht gefolgt von politischen und gesellschaftlichen Problemen wie Klimawandel, Kriege oder Inflation (60 Prozent). Sorgen um die persönliche Zukunft, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Berufswahl, wurde am dritthäufigsten (56 Prozent) als Belastungsfaktor genannt.
"Wir setzen uns seit vielen Jahren dafür ein, Kinder für den Umgang mit schwierigen Situationen stark zu machen. Die Angebote zum Schutz der psychischen Gesundheit beginnen bereits im Kindergarten und werden in der Schule fortgeführt", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen.
"Junge Menschen in der heutigen digital vernetzten Welt werden viel früher und intensiver mit weltpolitischen Herausforderungen konfrontiert, als es bisher der Fall war. Diese Unsicherheiten kommen zu den alterstypischen Entwicklungsaufgaben hinzu. Auch vor diesem Hintergrund ist es uns wichtig, das seelische Wohlbefinden als Grundpfeiler einer gesunden Entwicklung zu fördern."
Um mit seelischem Stress umzugehen, unterstützt die TK zum Beispiel mit dem TK-Coach , dem Online-Kurs Meditation und Achtsamkeit und klassischen Gesundheitskursen .
Außerdem kooperiert die TK mit der kostenlosen psychosozialen Chat-Beratung krisenchat, die sich speziell an Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahren richtet. Betroffene können das Angebot rund um die Uhr erreichen, um sich bei akuter seelischer Not Unterstützung zu holen.
Hinweis für die Redaktion
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der TK befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Februar und März 2024 bundesweit insgesamt 1.445 Personen von 18 bis 25 Jahren (mind. 200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Mitteldeutschland, also die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.