Erfurt, 28. August 2024. Rund 1,7 Millionen Menschen in Thüringen sind kommenden Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Gesundheitspolitik spielt für ihre Wahlentscheidung eine große Rolle.

In einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) sagten 93 Prozent der Befragten, dass Gesundheitspolitik für ihre persönliche Wahlentscheidung wichtig oder sogar sehr wichtig ist. Das ist die höchste Relevanz, knapp gefolgt von Bildungspolitik (92 Prozent) und Arbeits- und Wirtschaftspolitik (92 Prozent).

"Die Ergebnisse zeigen, wohin Gesundheitspolitik für die kommende Landesregierung gehört: ganz oben auf die Tagesordnung", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen.

"Gesundheitspolitische Herausforderungen - von der kreativen Suche nach Fachärzten für Allgemeinmedizin in einigen Dörfern, über das Anwerben von Auszubildenden für Pflegefachberufe aus dem Ausland bis hin zur Krankenhausstruktur - sind beinahe täglich medial präsent. Gleichzeitig hat die Corona-Pandemie sowohl die Stärken als auch die Schwächen der Gesundheitsversorgung im Freistaat in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt."

Stim­mung vor der Land­tags­wahl

Balkendiagramm zu wahlentscheidenden Themen für die Landtagswahl Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Gesundheitspolitik ist für Thüringerinnen und Thüringer besonders wichtig für die Wahlentscheidung

Gesundheitspolitik besonders für Frauen und Menschen 60+ relevant

Frauen ist Gesundheitspolitik mit 97 Prozent sogar noch wichtiger als Männern (90 Prozent).

Ebenfalls auffällig ist der Unterschied zwischen den Altersgruppen: Von den befragten Menschen ab 60 Jahren sagten 96 Prozent, dass Gesundheitspolitik für ihre Wahlentscheidung wichtig oder sehr wichtig sei. Bei den Befragten unter 60 waren es 91 Prozent.

Top-Thema: flächendeckend gute Gesundheitsversorgung, besonders in ländlichen Regionen

Von der Gesundheitspolitik der kommenden Jahre erwarten die Thüringerinnen und Thüringer vor allem, dass eine flächendeckend gute Gesundheitsversorgung insbesondere in ländlichen Regionen gefördert wird. 98 Prozent der Befragten halten dieses Thema für wichtig oder sehr wichtig.

Für eine bessere Vernetzung zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Krankenhäusern und Pflegediensten zu sorgen, bewerten 91 Prozent als wichtig oder sehr wichtig.

"Die wohnortnahe Primärversorgung weiterhin sicherzustellen, wird eine der dringlichsten Herausforderungen für die neue Landesregierung. Das heißt, dass sowohl Hausärztinnen und Hausärzte als auch Altenpflegefachleute für alle Thüringerinnen und Thüringer ausreichend zur Verfügung stehen", sagt Dressel.

"Da wir ein Gesundheitswesen mit weniger versorgenden Menschen organisieren müssen, braucht es dafür eine ehrliche Bestandsaufnahme in den einzelnen Regionen. Wo gibt es tatsächliche Versorgungslücken und wie können sie geschlossen werden? Wie muss eine bedarfs- und qualitätsorientierte Krankenhausplanung aussehen? Wie können Doppelstrukturen vermieden und Digitalisierung sinnvoll eingesetzt werden?"

Hinweis für die Redaktion

Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Mai und Juni 2024 insgesamt 501 Personen ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Thüringen.