Ab 1. Juli haben 71.000 mehr Thüringerinnen Anspruch auf Brustkrebsfrüherkennung
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 27. Juni 2024. Ab dem 1. Juli 2024 können sich auch Frauen bis zum Alter von 75 Jahren im Rahmen des Mammografie-Programms zur Früherkennung von Brustkrebs untersuchen lassen. Bisher war es Frauen zwischen 50 und 69 Jahren möglich. Damit haben im Freistaat 70.970 Frauen zusätzlich Anspruch auf die Teilnahme. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) und bezieht sich auf Zahlen des Thüringer Landesamt für Statistik.
Nach Daten des Klinischen Krebsregisters Thüringen handelte es sich 2022 bei den 60 bis 74-jährigen Thüringerinnen bei 31 Prozent der Krebs-Neuerkrankungen um Brustkrebs. In der Altersgruppe ab 75 bei 28 Prozent. In beiden Altersgruppen ist die Erkrankung der Brustdrüse die häufigste Krebs-Neuerkrankung. 1.109 Thüringerinnen ab 60 erhielten 2022 die Diagnose Brustkrebs.
Insgesamt erkrankten 1.746 Thüringerinnen im Jahr 2022 neu an Brustkrebs. Damit war das Krankheitsbild mit 34 Prozent die häufigste Krebsform bei Frauen. Die aktuellen Daten verdeutlichen die Notwendigkeit für kontinuierliche Früherkennungsuntersuchungen in den mittleren und höheren Lebensjahren.
"Wenn bösartige Tumore in einem frühen Stadium entdeckt werden, lassen sich die meisten Arten von Brustkrebs heute gut behandeln", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Gleichzeitig steigt nicht nur die Lebenserwartung, sondern viele Menschen sind auch in höherem Alter aktiv und kümmern sich um ihre Gesundheit und Lebensqualität. Deswegen ist es gut, dass jetzt noch mehr Frauen ermutigt werden, sich mit dem Für und Wider von Mammografie zum frühzeitigen Erkennen von Brustkrebs zu beschäftigen."
Überdurchschnittlich hohe Teilnahme bei Brustkrebsfrüherkennung
Die Mammografie ist aktuell die wichtigste anerkannte Methode, um Brustkrebsvorstufen oder frühe Tumorstadien möglichst früh zu erkennen. Daher wird sie unter anderem im Rahmen des sogenannten nationalen Mammografie-Screening-Programms eingesetzt. Dabei sind hohe Teilnahmequoten für den Erfolg des Mammografie-Screening-Programms wichtig.
In den Auswertungen der zentralen Stelle Mammografie-Screening Thüringen fällt der Freistaat in den vergangenen Jahren mit Teilnahmequoten von etwa 55 Prozent auf und ist damit im bundesweiten Vergleich auf Platz drei nach Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Im Bundesdurschnitt lagen die Teilnehmerquoten zwischen 49 und 51 Prozent.
Hinweis für die Redaktionen
Die Auswertungen zu Krebserkrankungen in Thüringen finden Sie in den Berichten des Landeskrebsregister Thüringen.
Die Teilnahmequoten am Mammografie-Screening-Programm bis zum Jahr 2021 sind im Jahresbericht Evaluation 2021 des deutsches Mammographie-Screening-Programms zu finden. Weitere Informationen zum Mammografie-Screening Thüringen gibt es auf der Webseite der Programm-Stelle.