273 Thürin­ge­rinnen und Thüringer warten auf Spen­der­organ - Online-Register soll Prozess erleich­tern

Erfurt, 31. Mai 2024. Der diesjährige Tag der Organspende am 1. Juni steht unter dem Motto "Richtig. Wichtig. Lebenswichtig." In Deutschland warten rund 8.400 Menschen auf ein oder mehrere Spenderorgane. In Thüringen sind es 273 Menschen, berichtet die Techniker Krankenkasse und beruft sich auf Zahlen von Eurotransplant.

Auch wenn Thüringen mit 12,7 Organspendern pro eine Million Einwohner etwas über dem bundesweiten Durchschnitt (11,4) liegt, bleibt die Schere zwischen Spenden und Wartenden weiterhin bestehen. 133 Patientinnen und Patienten benötigen eine Niere, 102 eine Leber, 25 ein Herz, 16 eine Lunge und 14 eine neue Bauchspeicheldrüse (Stand: 1. Januar 2024).

Informierte Entscheidungen treffen

"Wir wissen aus einer Forsa-Befragung, dass 80 Prozent der Menschen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt einer Organ- oder Gewebespende nach dem Tod grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Einen ausgefüllten Organspendeausweis haben allerdings nur 43 Prozent", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. Die Entscheidung zur Organspende wird daher nach wie vor mehrheitlich von den Angehörigen getragen, im Jahr 2023 in 63 Prozent der Fälle.

"Die Entscheidung festzuhalten, ob man Organe spenden möchte oder nicht, kann Verwandten eine große Last ersparen und gegebenenfalls zu einer sicheren Organspende beitragen", sagt Dressel weiter.
 

Organspende-Entscheidung digital festhalten

Mit dem "Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsfindungsbereitschaft bei der Organspende" vom 01. März 2022 sollten Informations- und Beratungsmöglichkeiten zur Organspende verbessert werden. Dem folgend ist am 18. März 2024 das neue Organspende-Register online gegangen. Darin können alle ab dem 16. Lebensjahr ihre Entscheidung zur Organspende auch digital dokumentieren - egal ob dafür oder dagegen. Autorisierte Personen können dann im Fall der Fälle auf die Daten im Register zugreifen und handeln.