Erst­mals seit fünf Jahren wieder Masern in Thüringen

Erfurt, 10. September 2024. Seit Anfang 2024 wurden aus Thüringen sechs Masernfälle an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das ist das erste Mal seit 2019. Bundesweit erkrankten in diesem Jahr bisher 503 Menschen. Damit ist die Zahl bereits jetzt mehr als sechs Mal so hoch wie im vergangenen Jahr (79 Fälle). Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) und bezieht sich auf Daten des RKI.

Zwei der sechs Fälle in Thüringen traten im Landkreis Altenburger Land auf, jeweils ein weiterer in den Landkreisen Gotha, Greiz, Kyffhäuserkreis und Saale-Holzland-Kreis. Die Erkrankten waren ein Jahr, acht, elf, 21 (zwei Personen) und 24 Jahre alt.

Schutz durch Impfung

"Auch wenn sechs gemeldete Masernfälle nicht nach viel klingen, ist es auffällig, dass die Erkrankung nach fünf Jahren wieder in Thüringen aufgetreten ist", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Ungewöhnlich scheint auf den ersten Blick, dass nur ein Kleinkind erkrankt ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit lässt sich das auf das seit 2020 geltende Masernschutzgesetz zurückführen. Seitdem müssen Kinder, die in einer Tageseinrichtung betreut werden, gegen Masern geimpft sein. Wir wissen, dass eine Impfung zuverlässig gegen die Erkrankung schützt."

Für Kinder und Jugendliche, die nicht oder nicht vollständig geimpft sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des RKI eine Nachholimpfung. Auch Erwachsenen wird unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen, sich nachträglich impfen zu lassen.

Nachimpfung auch im Erwachsenenalter noch sinnvoll

Bei Masern handelt es sich um eine hochansteckende, fieberhafte Virus-Erkrankung. Meist bildet sich nach einigen Tagen der typische Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken. Bei schweren Verläufen der Masern kann es zu Mittelohrentzündung, Lungenentzündung oder sogar Gehirnentzündung kommen.

Gemeldete Masernfälle aus Thüringen

Nach Jahren: 

Gemeldete Masernfälle 2024 nach Alter: 

Gemeldete Masernfälle 2024 nach Landkreis: 

Quelle: SurvStat@RKI 2.0 des Robert Koch-Instituts, Stand 10.09.2024