Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist ein evolutionärer Prozess. Seien es elektronische Verordnungen oder die Patientenakte, der Ausbau der Telemedizin oder die Verwendung von Gesundheitsdaten für die Forschung - vieles ist im Wandel.  

Keynote

Jun.-Prof. Dr. Dennis Häckl Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Die Keynote sprach Jun.-Prof. Dr. Dennis Häckl, Inhaber der 2022 etablierten Juniorprofessur für Health Economics and Management sowie geschäftsführenden Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen und Public Management der Universität Leipzig 

In das Thema "Digitale Revolution in der Gesundheitsversorgung: mehr Qualität und Effizienz?" führte Jun.-Prof. Dr. Dennis Häckl, Inhaber der 2022 etablierten Juniorprofessur für Health Economics and Management sowie geschäftsführender Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen und Public Management der Universität Leipzig, mit einer Keynote ein. Dr. Claudia Eberhard, Leiterin Abteilung Gesundheit des Sächsischen Sozialministerium, setzte eigene Impulse, bevor in einer offenen Diskussionsrunde Dr. Susann Hennesthal, Stellvertretende Vorsitzende Sächsischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband, Dr. Claus Gruber, Gründer Mirantus Health GmbH und Alexander Krauß, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen agierten.

Die Statements in alphabetischer Reihenfolge: 

Jun.-Prof. Dr. Dennis Häckl, Direktor des Instituts für öffentliche Finanzen und Public Management, Universität Leipzig: "Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann sowohl die Versorgungsqualität für Patientinnen und Patienten als auch die Effizienz der Prozesse erheblich verbessern. Aktuell nutzen wir das Potenzial noch eingeschränkt und stoßen oft an die Grenzen des Datenschutzes! Verfügbare Daten müssen gezielt zur Optimierung der Patientenversorgung eingesetzt werden. Eine stärkere Digitalisierung könnte nicht nur die Behandlungsergebnisse verbessern, sondern auch wertvolle Ressourcen im Gesundheitswesen einsparen."

Dr. Claudia Eber­hard

Dr. Claudia Eberhard, Leiterin Abteilung Gesundheit des Sächsischen Sozialministerium Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Leiterin Abteilung Gesundheit des Sächsischen Sozialministerium

"Die Digitalisierung und Telemedizin eröffnen neue Möglichkeiten, insbesondere Patientinnen und Patienten zu erreichen, die aufgrund von knappen Ressourcen oder geografischen Hürden schwer Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Durch digitale Technologien können medizinische Betreuung und Beratung flexibler und ortsunabhängig angeboten werden. Dies schafft gerade in unterversorgten Regionen eine Chance, die Versorgungslücken zu schließen und den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu demokratisieren", so Dr. med. Claus Gruber, Gründer Mirantus Health GmbH.

"Die Digitalisierung hat in unserer Praxis zu einer deutlichen Entlastung der Praxisstrukturen geführt, was zu mehr Flexibilität, Steigerung der Patientensicherheit und einem Abbau von Bürokratie beiträgt. Für die Zukunft wünschen wir uns eine Verlässlichkeit der Strukturen und eine Vereinheitlichung von Schnittstellen, um besser mit anderen Akteuren wie Krankenhäusern und Pflegediensten zu agieren und damit die steigende Patientenzahl in der alternden Bevölkerung auch in Zukunft stemmen zu können", so Dr. med. Susann Hennesthal, Stellvertretende Vorsitzende Sächsischer Hausärztinnen- und Hausärzteverband.

Podi­ums­dis­kus­sion

Uta Georgi, Alexander Krauß, Dr. Susann Hennesthal und Dr. Claus Gruber Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Diskussionsrunde mit Moderatorin Uta Georgi, Alexander Krauß, Dr. Susann Hennesthal und Dr. Claus Gruber (von links)

Alexander Krauß, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen: "Die Digitalisierung bietet vielfältige Chancen, die im Hinblick auf eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung zugänglich gemacht werden sollten. Mit Hilfe dieses Potenzials ließe sich unser Gesundheitswesen effizienter gestalten. Terminvereinbarungen via Internet und Videosprechstunden können sowohl die Arztpraxen als auch die Patientinnen und Patienten entlasten."

Laut einer aktuellen repräsentativen Forsa-Umfrage in Sachsen im Auftrag der TK sagen zwei Drittel der Befragten, dass die Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen, zum Beispiel durch die elektronische Patientenakte oder Angebote für Online-Therapien, für sie wichtig oder sehr wichtig ist. 

Vor allem den Jüngeren ist dieses Thema wichtig. In der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen geben sogar 77 Prozent an, dass ihnen dieses Thema wichtig oder sehr wichtig ist (40 bis 59 Jahre = 61 Prozent, 60+ = 65 Prozent). 96 Prozent der Sächsinnen und Sachsen ist es (sehr) wichtig, dass Patientendaten aus vorherigen Behandlungen - auch von anderen Arztpraxen und Krankenhäusern - schnell verfügbar sind und dass der fachliche Austausch zwischen Ärzten zu Diagnosen und Behandlungswegen gefördert wird. 

Mit zunehmender Digitalisierung erhoffen sich die Befragten auch einen Abbau von Bürokratie in Arztpraxen und Krankenhäusern. 93 Prozent geben an, dass ihnen das wichtig oder sehr wichtig ist. Ebenso wichtig oder sehr wichtig ist den Interviewten, dass per Videoübertragung medizinische Expertinnen und Experten im akuten Notfall zugeschaltet werden können (82 Prozent) und dass Doppeluntersuchungen vermieden werden (78 Prozent).