Ein Stimmungsbild dazu, wie wichtig das Thema Gesundheitspolitik im Freistaat ist und wie zufrieden die Menschen mit der Gesundheitsversorgung in ihrem Heimatbundesland sind, gibt eine im Auftrag der TK im Juni 2024 durchgeführte repräsentative telefonische Forsa-Umfrage. Zudem gewährt sie auch einen Einblick, was den Sächsinnen und Sachsen bei der medizinischen Versorgung wichtig ist und wie aufgeschlossen sie der Digitalisierung im Gesundheitswesen gegenüberstehen.

Gesundheitspolitik gehört zu den Top-Themen

Die Menschen in Sachsen geben an, dass die Gesundheitspolitik (91 Prozent) neben der Bildungspolitik (92 Prozent) und der Arbeits- und Wirtschaftspolitik (90 Prozent) wichtig oder sogar sehr wichtig für ihre persönliche Wahlentscheidung ist. Für Frauen (94 Prozent) ist die Gesundheitspolitik sogar noch wichtiger als für Männer (88 Prozent). 

Topthema Gesund­heits­po­litik

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Gesundheitsversorgung auf dem Land ist wichtig

Bei der Frage nach dem Stellenwert verschiedener gesundheitspolitischer Themen sind beinahe alle (98 Prozent) Befragten der Meinung, dass es (sehr) wichtig ist, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, insbesondere in ländlichen Regionen, zu fördern. Zudem ist es für 91 Prozent (sehr) wichtig, für bessere Vernetzung zwischen niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und Pflegediensten zu sorgen und 89 Prozent finden es (sehr) wichtig, mehr in Krankenhäuser, z.B. in deren bauliche Substanz, zu investieren. Auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen (67 Prozent) und eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser (65 Prozent) haben als gesundheitspolitische Themen einen großen Stellenwert bei den sächsischen Befragten.

Wahl fällt auf Krankenhäuser mit Spezialisierung

Nach wie vor beschäftigt auch die Krankenhausreform die Menschen in Sachsen. Fachkräftemangel, Fallzahlrückgang, demografischer Wandel und jahrelang fehlende Investitionsmittel sind Probleme, vor denen die sächsischen Krankenhäuser stehen.  Zur Sicherung einer hohen Qualität der stationären medizinischen Versorgung werden Spezialisierungen und auch Regionalisierungen von Leistungen zukünftig notwendig sein. 

Die Sächsinnen und Sachsen wurden befragt, wie sie sich entscheiden würden, wenn sie in absehbarer Zeit für eine aufwendige Behandlung oder Operation ins Krankenhaus müssten. 87 Prozent würden sich für ein Krankenhaus entscheiden, das umfassendere Erfahrungen mit dieser Behandlung bzw. Operation hat, aber weiter weg von ihrem Wohnort ist. 12 Prozent würden sich für ein Krankenhaus, das gut von ihrem Wohnort aus erreichbar ist, aber nicht spezialisiert ist, entscheiden. 

Klini­k­qua­lität wich­tiger als Wohn­ort­nähe

Klinikqualität wichtiger als Wohnortnähe Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

Dabei würden sich mehr Männer (90 Prozent) als Frauen (84 Prozent) für ein Krankenhaus entscheiden, das umfassendere Erfahrungen mit dieser Behandlung bzw. Operation hat, aber weiter weg von ihrem Wohnort gelegen ist.

Regionale Gesundheitszentren als Lösung

Auch die Versorgung auf dem Land war Thema der Befragung. Die Gesundheitsversorgung wird in manchen ländlichen Regionen immer schwieriger. Die Idee sogenannter regionaler Gesundheitszentren kann für einige Regionen eine Lösung sein. 88 Prozent der Befragten findet die Idee (sehr) gut, wenn diese regionalen Gesundheitszentren eine Akut- und Notfallversorgung sowie ambulante und kleinere stationäre Behandlungen mit wenigen Übernachtungen übernehmen.

Angespannte ärztliche Versorgungslage

Wie nehmen die Sächsinnen und Sachsen die ambulante Versorgung wahr? Manche Regionen haben zunehmend mit einem Mangel an Ärztinnen und Ärzten zu tun. Fast die Hälfte, also 46 Prozent der Befragten, nehmen bei sich vor Ort einen (sehr) starken Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten wahr. Wenn es um die Situation bei Fachärztinnen und Fachärzten geht, sind die Umfrage-Ergebnisse, ob vor Ort ein Mangel wahrgenommen wird, noch deutlicher. 67 Prozent der sächsischen Befragten nehmen einen (sehr) starken Mangel wahr. 

Ärztin­nen- und Arzt­mangel

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Entlastung durch Delegation ärztlicher Leistung

Ein Ansatz kann sein, die Arbeit in den Praxen anders zu verteilen. Die Delegation von ärztlichen Leistungen kann Zeitfenster für andere, ebenfalls notwendige Tätigkeiten schaffen. 88 Prozent finden die Idee gut, dass Ärztinnen und Ärzte im beruflichen Alltag stärker entlastet werden sollen. Hierfür gibt es die Möglichkeit, etwa "Medizinische Fachangestellte" oder "Pflegekräfte" fachlich so zu qualifizieren, dass sie bestimmte Aufgaben übernehmen können. Also beispielsweise Hausbesuche anstelle des Hausarztes oder bestimmte Aufgaben wie Verbandswechsel vornehmen oder Versorgungspläne erstellen. 

Ärztinnen und Ärzte entlasten

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Chancen der Digitalisierung und KI nutzen

Auch mit der zunehmenden Digitalisierung in Arztpraxen und Krankenhäusern entstehen neue Möglichkeiten, Fachpersonal zu entlasten und die Versorgung effizienter zu gestalten. 96 Prozent der Befragten aus Sachsen geben an, es (sehr) wichtig zu finden, dass Patientendaten aus vorherigen Behandlungen - auch von anderen Ärzten und Krankenhäusern - schnell verfügbar sind und dass der fachliche Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten zu Diagnosen und Behandlungswegen gefördert wird. 93 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Bürokratie in Arztpraxen und Krankenhäusern abgebaut wird. In der Möglichkeit, per Videoübertragung medizinische Expertinnen und Experten im akuten Notfall zuzuschalten, sehen 82 Prozent der Sächsinnen und Sachsen eine Chance sowie auch auf Vermeidung von Doppeluntersuchungen (78 Prozent). 

Warum ist Digi­ta­li­sie­rung wich­tig?

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Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend auch in der Gesundheitsversorgung eingesetzt. 71 Prozent (Rundungsdifferenzen) bewerten diese Entwicklung hin zu mehr Einsatz von KI in der Gesundheitsversorgung grundsätzlich (sehr) gut. So können intelligente Programme beispielsweise Röntgenbilder sehr zuverlässig analysieren und die Ärztin und den Arzt damit bei der Diagnose und Therapieplanung unterstützen.

Einsatz von Künst­li­cher Intel­li­genz

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Grundsätzlich zufrieden mit der Gesundheitsversorgung

Insgesamt ist die Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung unter den Bewohnerinnen und Bewohner in Sachsen sehr groß. 53 Prozent der Befragten sind zufrieden - sehr zufrieden bzw. vollkommen zufrieden sind sogar 26 Prozent. Bei den Jüngeren ist die Zufriedenheit sogar noch etwas höher: 43 Prozent der Befragten zwischen 18 - 39 Jahren geben hier an, sehr zufrieden bzw. vollkommen zufrieden zu sein.

Zufrie­den­heit mit Gesund­heits­ver­sor­gung

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In Sachsens großen Städten (ab 70.000 Einwohner) wie Leipzig, Dresden, Chemnitz und Zwickau sind die Menschen etwas zufriedener mit der Gesundheitsversorgung als in kleineren Orten. So geben hier 34 Prozent der Menschen an, sehr zufrieden bzw. vollkommen zufrieden zu sein. In den kleineren Städten bzw. Orten mit einer Größe von 10.000 bis 70.000 Einwohner sind nur noch 22 Prozent der Befragten sehr zufrieden bzw. vollkommen zufrieden mit der Gesundheitsversorgung. In Städten bzw. Orten mit einer Einwohnerzahl unter 10.000 sind 20 Prozent sehr zufrieden bzw. vollkommen zufrieden mit der Gesundheitsversorgung.

60 Prozent der befragten Sächsinnen und Sachsen beschreiben ihren Gesundheitszustand als (sehr) gut. Zumindest zufriedenstellend sehen 27 Prozent der Befragten ihre gesundheitliche Situation. 13 Prozent geben an, dass ihr Gesundheitszustand weniger gut bzw. schlecht ist.

Hinweis

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat diese Regionale Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.002 Personen ab 18 Jahren im Bundesland Sachsen. Bei der Ortsgröße wurde unterschieden in Orte unter 10.000 Einwohner, Orte von 10.000 bis 70.000 Einwohner und Orte über 70.000 Einwohner.