Endometriose: Wenig bekannt aber viele Betroffene
Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein
Kiel, 19. März 2024. Starke Bauch- und Unterleibschmerzen, Entzündungen im Bauchraum bis hin zu Unfruchtbarkeit - obwohl Endometriose eine der häufigsten Unterleibserkrankung bei Frauen ist, bleibt die Krankheit aufgrund ihrer geringen Bekanntheit häufig unerkannt. Laut Auswertungen der Techniker Krankenkasse (TK) leben rund 7300 TK-versicherte Schleswig-Holsteinerinnen mit der Diagnose Endometriose - bundesweit sind es mehr als 160.000 TK-versicherte Frauen (Stand 2023). Fachleute gehen jedoch davon aus, dass fast jede zehnte Frau im geschlechtsreifen Alter betroffen ist.
"Es ist wichtig, dass die Erkrankung Endometriose weiter an Aufmerksamkeit in der Medizin und Gesellschaft erfährt. Wenn mehr Wissen über die Krankheit existiert, kann den Frauen schneller und besser geholfen werden", sagt Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein.
Häufig ein langer Weg zur Diagnose
Die Diagnose Endometriose wird häufig erst nach längerer Zeit gestellt. Bei manchen Frauen ist Endometriose sogar ein Zufallsbefund, der bei unerfülltem Kinderwunsch ersichtlich wird. So berichtet eine Schleswig-Holsteinerin der TK im Interview : "Seitdem ich 14 bin, habe ich mit starken Menstruationsschmerzen zu kämpfen. Insgesamt hat es 13 Jahre gedauert - inklusive diverser Arztbesuche - bis ich die offizielle Diagnose erhalten habe". Im Schnitt dauert es siebeneinhalb Jahre vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose, laut Angaben der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V.
FEMNA Online-Programm hilft Betroffenen
Um Frauen mit der Diagnose Endometriose oder Verdacht auf Endometriose zu unterstützen, bietet die TK für ihre Versicherten Zugang zum FEMNA Online-Programm . Die Plattform unterstützt Frauen dabei, einen besseren Umgang mit der chronischen Erkrankung zu lernen. Teil des Programms sind Module zur Wissensvermittlung über den Verlauf und die Symptome von Endometriose sowie Selbsthilfeangebote wie Entspannungsübungen. "Es ist uns ein Anliegen, Frauen mit Endometriose ein niederschwelliges Angebot zu bieten, um sie bei ihrem Umgang mit der Krankheit zu unterstützen", so Schmidt-Bodenstein.
Symptome von Endometriose können vielfältig sein
Endometriose wird von Gewebe verursacht, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt und sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Die Symptome von Endometriose sind vielfältig und von Frau zu Frau unterschiedlich. Häufig äußert sich Endometriose in starken Unterleibsschmerzen, die während der Regelblutungen, beim Geschlechtsverkehr, beim Wasser lassen oder Stuhlgang auftreten. Die Schmerzen können in den Unterbauch, den Rücken und die Beine ausstrahlen und zyklusabhängig oder unabhängig vom Zyklus auftreten. Endometriose kann auch die Fruchtbarkeit der betroffenen Frau verringern.
Hinweis für die Redaktion
In Schleswig-Holstein zählt die TK rund 531.000 Versicherte (Stand Januar 2024).