Bremen, 13. März 2024. 13 Prozent der Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) in Bremen und Bremerhaven sind 2022 wegen Kopfschmerzen oder Migräne in ärztlicher Behandlung gewesen - 2019 waren es noch etwas über elf Prozent. Das zeigt eine Auswertung ambulanter Versorgungsdaten der TK.

Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer

Während 17,5 Prozent der weiblichen Bremer TK-Versicherten 2022 mit Kopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert wurden, waren es im selben Jahr nur knapp neun Prozent der männlichen Versicherten. "Wer seltener oder unter schwächerem Kopfschmerz leidet, geht meist nicht direkt zum Arzt oder zur Ärztin. Bei regelmäßigem und starkem Kopfschmerz ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Im Rahmen der Auswertungen haben wir einen Blick in die ambulanten Versorgungsdaten zu verschiedenen Kopfschmerz- und Migräne-Diagnosen geworfen", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen.

Forsa-Befragung: So verbreitet sind Kopfschmerzen unter den Norddeutschen

Eine bundesweit repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der TK, mit Teilergebnissen aus Norddeutschland, also den Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen, zeigt, wie weit Kopfschmerzen verbreitet sind: 16 Prozent der Menschen in Norddeutschland leiden ein bis drei Mal im Monat unter Kopfschmerzen. Fünf Prozent der befragten Norddeutschen gaben an, etwa einmal pro Woche von Kopfschmerzen betroffen zu sein. Ebenfalls fünf Prozent waren sogar mehrmals die Woche von Kopfschmerz geplagt.

Migräne: individuelle Behandlung ist entscheidend

Sechs Prozent der TK-Versicherten in Bremen und Bremerhaven waren 2022 wegen Migräne in ärztlicher Behandlung. Bei 19,5 Prozent der Migränepatientinnen und -patienten wurde eine Migräne ohne Aura diagnostiziert, also Kopfschmerzattacken mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Lärm- oder Lichtempfindlichkeit. Weitere 22 Prozent leiden unter der Migräne mit Aura, bei der neurologische Symptome wie Seh- oder Sprachstörungen der Schmerzattacke vorausgehen. "Als komplexe Erkrankung benötigt Migräne eine ebenso komplexe Behandlung, die individuell Auslöser und Symptome des Leidens berücksichtigt", ordnet Sabrina Jacob ein.

Gemeinsam mit der Schmerzklinik Kiel bietet die TK die "Migräne-App" an. Die Anwendung hilft nachweislich die Schmerztage zu reduzieren: In einem digitalen Kopfschmerztagebuch können Betroffene ihre Symptome und Anfälle dokumentieren. Die App unterstützt mit Checklisten für die nächste Sprechstunde, bietet präventiv und im Akutfall Hilfestellungen und hilft Kopfschmerzexpertinnen und -experten wohnortnah zu finden. Sie wurde bereits 700.000-mal heruntergeladen.

Hinweis für die Redaktion

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 27. November bis 14. Dezember 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab 18 Jahren mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Norddeutschland; also die nördlichen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo 203 Menschen befragt wurden.

Die Auswertungen zu Kopfschmerz- und Migränediagnosen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten der TK-Versicherten im Bundesland Bremen (Prozentwerte gerundet, Daten von 2019 - 2022).  

Die Migräne-App wurde in Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten der Schmerzklinik Kiel, des bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetzes und der TK entwickelt. Weitere Informationen auf tk.de .