Deutlicher mehr Grippefälle in Thüringen
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 5. Januar 2024. In den letzten Wochen des vergangenen Jahres nahm die Zahl der an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Influenzafälle aus Thüringen sprunghaft zu. Das berichtet die Techniker Krankenkasse und bezieht sich auf aktuelle Daten des RKI.
Besonders deutlich war der Sprung von Kalenderwoche 49, in der 40 Fälle gemeldet wurden, zur darauffolgenden Woche mit 126 Meldungen. Auch in den zwei letzten Wochen des Jahres 2023 wurden mit 208 bzw. 150 Fällen viele Influenzainfektionen gemeldet.
"Damit spiegelt sich auch in Thüringen die vom RKI für ganz Deutschland getroffene Beobachtung wider, dass in der 50. Kalenderwoche 2023 die Grippewelle 2023/2024 begonnen hat", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Es ist wichtig zu wissen, dass eine Schutzimpfung gegen Influenza auch jetzt noch sinnvoll sein kann und besonders für Risikogruppen empfohlen wird."
Eine Impfung kann keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Allerdings verlaufen Influenzaerkrankungen bei geimpften Personen in der Regel milder als bei Ungeimpften.
Besonders bei Menschen der Risikogruppe, zu der auch Ältere gehören, kann die Grippe zu Komplikationen führen. Dazu zählen beispielsweise eine bakterielle Lungenentzündung oder Sepsis, im Volksmund Blutvergiftung genannt. Beides endet im schlimmsten Fall tödlich.
Ab 60-jährige Thüringer mit niedrigster Grippeschutz-Impfquote der neuen Bundesländer
In der Grippesaison 2022/2023, also von September 2022 bis Ende März 2023, ließen sich rund 48 Prozent der Thüringer TK-Versicherten ab 60 Jahren gegen Influenza impfen. Die Impfquote der Thüringerinnen und Thüringer ab 60 Jahren war damit in der zweiten Saison in Folge gesunken. Während der Corona-Pandemie haben sich deutlich mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen.
Die Grippe-Impfquote der älteren Thüringerinnen und Thüringern liegt zwar über dem Bundesdurchschnitt von rund 40 Prozent, unter den neuen Bundesländern ist Thüringen allerdings Schlusslicht. In Sachsen-Anhalt ist die Impfquote der ab 60-Jährigen mit knapp 59 Prozent am höchsten.
Die Impfung gegen Influenza muss jährlich erneuert werden, da jedes Jahr andere Grippeviren mit unterschiedlichen Eigenschaften auftreten. Der Impfschutz beginnt circa zwei Wochen nach der Impfung.
Hinweis für die Redaktion
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal.
Weitere Informationen zur Grippeschutzimpfung erhalten Sie zum Beispiel beim Robert Koch- Institut (RKI).
Tabelle 1: An das RKI gemeldete Influenza-Fälle aus Thüringen in der Saison 2023/ 2024, Stand: 04.04.2024
Meldewoche/Jahr | 40/ 2023 | 41/ 2023 | 42/ 2023 | 43/ 2023 | 44/ 2023 | 45/ 2023 | 46/ 2023 | 47/ 2023 | 48/ 2023 | 49/ 2023 | 50/ 2023 | 51/ 2023 | 52/ 2023 |
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Influenzafälle | 3 | 4 | 6 | 13 | 2 | 12 | 12 | 10 | 29 | 40 | 126 | 208 | 150 |
Tabelle 2: Impfquoten der TK-Versicherten in Thüringen und bundesweit innerhalb der letzten fünf Grippe-Impfsaisons
Saison 22/23 | Saison 21/22 | Saison 20/21 | Saison 19/20 | Saison 18/19 | |
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Thüringen | 48,4% | 51,7% | 59,3% | 50,3% | 49,5% |
Bundesweit | 40,3% | 43,8% | 46,5% | 35,9% | 35,1% |