Kräuter sind eine wunderbare Ergänzung in der Küche. Mit ihrer Vielfalt und Frische können sie den Geschmack gewöhnlicher Gerichte auf ein neues Level heben. Wer etwas Platz übrig hat, sollte sich deshalb unbedingt einen eigenen, kleinen Kräutergarten in der Küche anlegen, um die volle Auswahl an Würze immer griffbereit zu haben.
Welche frischen Kräuter sollte man in der Küche haben?
Besonders beliebte Kräuter sind Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Kresse, Thymian, Rosmarin und Dill. Alle sieben Sorten eignen sich hervorragend für den ganzjährigen Eigenanbau. Lediglich in der Verwendung gilt es einige Dinge zu beachten: Da einige der genannten Sorten recht empfindlich sind und bei Hitze schnell ihr Aroma verlieren, sollten sie möglichst erst vor dem Servieren hinzugefügt werden. Rosmarin und Thymian gehören hingegen zu den Küchenkräutern mit robusten Blättern. Sie können problemlos länger mitgaren, um ihr volles Aroma zu entfalten.
Für alle Küchenkräuter gilt: Je mehr geschnitten, zerrieben oder gehackt wird, desto mehr Aroma geht verloren.
Ob kraus oder glatt - Petersilie gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern. Im Suppengrün darf sie nicht fehlen, in der klassischen, grünen Soße ist sie ein fester Bestandteil. Während die krause Variante Hitze nicht so gut verträgt, kann die glatte Petersilie mit in den Suppentopf. Wussten Sie, dass Petersilie zu den Lebensmitteln mit dem höchsten Vitamin C-Gehalt gehört? Gut für das Immunsystem! Aber Achtung:
Vitamin C
ist nicht hitzebeständig - deshalb sollte Petersilie in der Küche möglichst frisch verwendet werden.
Ein Mix aus Zwiebeln und Knoblauch: Schnittlauch hat einen kräftigen, leicht scharfen Geschmack und ist frisch die beste Wahl. Dann verfeinert er zum Beispiel das Rührei oder gibt Salaten und
Dips
eine frische Würze. Schnittlauch enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ, antibiotisch sowie blutdrucksenkend wirken können. Außerdem enthält das Küchenkraut Vitamin K, das wichtig für den Knochenstoffwechsel ist.
In vielen Gerichten ist sie das berühmte i-Tüpfelchen. Kresse ist leicht scharf bis senfartig im Geschmack und punktet vor allem auf dem Butterbrot. Aber auch in
Suppen
und Eintöpfen ist das Küchenkraut eine beliebte Zutat. Die grünen Blättchen enthalten unter anderem Folsäure - ein B-Vitamin, das an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist.
Auch Dill eignet sich hervorragend als Gewürz in
Eintöpfen
, Salaten oder für eingelegte Gurken. Gut passt er auch zu Fischgerichten. Das frische Küchenkraut schmeckt pikant und gleichzeitig süßlich-frisch. Neben seinem kulinarischen Wert hat Dill auch gesundheitliche Vorteile: Er enthält Vitamin K und Folsäure. Letzteres ist wichtig für die Zellteilung im Körper.
Der frische und süß-würzige Geschmack von Basilikum passt besonders gut in die mediterrane Küche. Ob
Basilikum-Mozzarella-Kugeln
, Pesto oder Pizza und Pasta - bei der Zubereitung der italienischen Klassiker darf das Küchenkraut nicht fehlen. Basilikum enthält Vitamin K, das eine wichtige Rolle für die Blutgerinnung spielt, sowie Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen und das Immunsystem stärken können.
Sowohl die Blätter als auch die Stängel und Blüten des Thymians riechen stark würzig. Das liegt an den ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen. Getrocknet wird Thymian deshalb gerne als Heilkraut bei Atemwegserkrankungen verwendet. Aber auch in der Küche lässt er sich vielfältig einsetzen: Da das Kraut recht robust ist, kann es direkt mit in die Bratpfanne oder den Kochtopf, zum Beispiel zum Verfeinern von mediterranen Fisch- sowie
Fleischgerichten
oder zum Würzen von Soßen. Auch in Kombinationen mit süßen Speisen ist Thymian ein Highlight.
Auch Rosmarin ist ein beliebtes Kraut in der mediterranen Küche. Die ganzen Zweige können problemlos in der Soße mitkochen und vor dem Servieren entfernt werden. Wer Rosmarin mitessen möchte, sollte die eher ledrigen Blätter kleinschneiden. Sie eignen sich zum Würzen von
Ofenkartoffeln
oder Gemüse. Aber auch das Grillgut lässt sich gut mit Rosmarin einreiben. So entsteht ein leckeres Räucheraroma. Rosmarin enthält nicht nur gesunde, ätherische Öle, sondern auch Vitamin C und Eisen. Beide Mikronährstoffe sind an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt.
Die Wissenschaft vermutet übrigens, dass wir unseren Speisen schon vor rund 50.000 Jahren mithilfe von Kräutern ein besonderes Aroma verliehen haben. Aufgrund ihrer angenehmen Wirkung auf den Körper war das Kräuterwissen in Europa lange Zeit ein gut gehüteter Schatz der Klöster. Schon früh fand man dort groß angelegte Küchenkräuter. In vielen Kulturen gelten unsere Küchenkräuter noch heute als Medizin. Verantwortlich für ihren unverwechselbaren Duft und ihre Wirkung sind die ätherischen Öle.
Kräuter in der Küche anpflanzen
Damit der Anbau von Kräutern in der eigenen Küche gelingt, gilt es einige Dinge zu beachten: Die meisten Kräuter bevorzugen einen sonnigen Standort, der zwischen 15 und 20 Grad warm ist. Gut ist ein Platz am Fenster. Aber: Nicht direkt über der Heizung. Wählen Sie zum Anpflanzen am besten Terracotta-Töpfe mit einem Loch im Boden, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann und keine Staunässe entsteht. Um herauszufinden, welches Kraut gerade Wasser benötigt, können Sie einen Finger ein paar Zentimeter tief in die Erde stecken. Fühlt sie sich feucht an, muss noch nicht gegossen werden.
Kräuter sollten stets frisch gegessen werden. Ernten Sie deshalb immer nur so viel, wie Sie gerade brauchen. Mit einer Ausnahme: Mediterrane Kräuter wie Rosmarin können Sie auch trocknen. Einfach in einem Strauß zusammenbinden und kopfüber aufhängen. Getrocknet lassen sich die Kräuter nicht nur zum Würzen von Gerichten, sondern auch zur Zubereitung von Tees verwenden.