Zeitumstellung: Das Problem ist der Winter, nicht die Zeit
Endlich wieder eine Stunde länger schlafen! Immer am letzten Wochenende im Oktober springt die Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag von drei auf zwei Uhr zurück. Viele Menschen klagen genau dann über Probleme mit dem Biorhythmus. Was geht da bloß im Körper vor?
Wenn es um 18 Uhr schon richtig dunkel ist, fängt für viele Wetterfühlige der Herbst-Blues an zu spielen. Die Winterzeit verstellt bei vielen auch die innere Uhr, sorgt für Schlafstörungen und Stimmungstiefs.
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Die eigene Einstellung ist entscheidend
Mit der geschenkten Stunde im Herbst kommen die meisten Menschen besser zurecht als mit der Stunde, die ihre Nacht im Frühjahr wieder kürzer wird. Heiko Schulz, Psychologe bei der TK: "Ob die kleine Zeitverschiebung Einfluss auf die Stimmung hat, hängt vor allem von der eigenen Einstellung ab. Wahrscheinlich kennen Sie das selbst: Wenn Sie in den Urlaub gefahren sind, also ein positives Erlebnis damit verbunden haben, haben Sie die Zeitverschiebung gern in Kauf genommen. Keiner hat sich beschwert sich über die einstündige Differenz, wenn er nach Gran Canaria gereist ist. Im Herbst fällt es aber vielen Menschen schwer, sich wieder an die kälteren Temperaturen und die kürzeren Tage zu gewöhnen. Dann betrachtet man auch den Angriff auf die innere Uhr als Ärgernis."
Der TK-Psychologe empfiehlt, sich nicht über den unvermeidlichen Saisonwechsel zu ärgern, sondern den Herbstanfang mit positiven Erlebnissen zu füllen. "Studien zeigen, dass optimistische Menschen weniger anfällig für Erkältungskrankheiten sind. Deshalb sollte man sich jetzt die Zeit für die Dinge nehmen, die die Laune heben und die vielleicht im Sommer zu kurz gekommen sind: Zuhause sein, entspannen, ein Bad nehmen oder den Hobbys nachgehen", so Heiko Schulz.
Wem die Winterzeitumstellung tatsächlich Schlafprobleme bereitet, dem rät der TK-Psychologe zu Bewegung im Freien, um mit Tageslicht gegen die Müdigkeit anzugehen. Die Sonne regt auch bei bewölktem Himmel die Produktion des Muntermacher-Hormons Serotonin an.
Tipps gegen den Winterblues
Langsame Anpassung
Beginnen Sie einige Tage vor der Zeitumstellung, Ihre Schlaf- und Essenszeiten schrittweise anzupassen. Verschieben Sie diese täglich um 10-15 Minuten, um Ihrem Körper eine sanfte Umstellung zu ermöglichen.
Soziale Kontakte pflegen
Bleiben Sie in Kontakt mit Freunden und Familie. Soziale Interaktionen können die Stimmung heben und helfen, die dunklen Wintermonate besser zu überstehen.
Schlafhygiene optimieren
Etablieren Sie eine gute Schlafhygiene, um Ihren Körper bei der Anpassung zu unterstützen:
- Halten Sie regelmäßige Schlafenszeiten ein
- Vermeiden Sie elektronische Geräte vor dem Schlafengehen
- Schaffen Sie eine angenehme Schlafumgebung. Einige Menschen finden es zum Beispiel hilfreich, abends eine Wärmflasche an die Füße zu legen.
Regelmäßige Bewegung
Körperliche Aktivität ist besonders wichtig in den Wintermonaten. Versuchen Sie, täglich mindestens 30 Minuten an der frischen Luft zu verbringen, vorzugsweise am Vormittag oder Mittag3. Dies hilft nicht nur bei der Anpassung des Biorhythmus, sondern steigert auch das allgemeine Wohlbefinden.