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Wie ist die Schilddrüse aufgebaut?

Die Schilddrüse (medizinisch: Thyreoidea) befindet sich im vorderen Halsbereich unterhalb des Kehlkopfs. Sie hat die Form eines Schmetterlings: Ihre zwei Seitenlappen schmiegen sich um die Luftröhre und sind vorn durch eine schmale Gewebebrücke verbunden.

Die Schilddrüse wiegt in der Regel zwischen 20 und 60 Gramm. Sie ist von zwei Bindegewebskapseln umgeben. Die äußere Kapsel ist mit der Kehlkopfmuskulatur und vielen wichtigen Gefäßen und Nerven verbunden. Da zwischen innerer und äußerer Kapsel lockeres Bindegewebe liegt, ist die Schilddrüse beweglich und kann beim Schlucken leicht ihre Lage verändern.

Das Schilddrüsengewebe besteht aus vielen einzelnen sogenannten Läppchen, die jeweils von einer feinen Bindegewebsschicht umhüllt sind. In den Läppchen befinden sich zahlreiche Bläschen, die Follikel, in denen die Schilddrüsenhormone als kleine Tropfen gespeichert sind.

Welche Hormone bildet die Schilddrüse?

Die Schilddrüse bildet insgesamt drei Hormone:

  • Trijodthyronin (T3)
  • Tetrajodthyronin (T4), auch Thyroxin genannt
  • Kalzitonin

Nur T3 und T4 werden zu den eigentlichen Schilddrüsenhormonen gezählt. Kalzitonin wird von den sogenannten C-Zellen produziert und ist am Kalzium- und Knochenstoffwechsel beteiligt.

Ein wichtiger Bestandteil der beiden Schilddrüsenhormone T3 und T4 ist Jod. Das Spurenelement Jod kann der Körper nicht selbst bilden - man muss es regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen. Das Jod gelangt über den Darm ins Blut und bis in die Schilddrüse, wo es in die Schilddrüsenhormone eingebaut wird.

Wie wirken die Schilddrüsenhormone?

Je mehr T3 und T4 im Körper aktiv sind, desto höher ist der Grundumsatz des Körpers - also die Energiemenge, die er im Ruhezustand benötigt. Unter dem Einfluss dieser Hormone arbeiten alle Körperzellen intensiver. Die Folgen sind beispielsweise:

  • Anstieg der Körpertemperatur
  • schnellerer Puls und kräftigerer Herzschlag
  • schnellere Verwertung von Nahrung durch Abbau der Energiereserven aus Leber und Muskeln
  • Förderung der Gehirnreifung (bei Kindern)
  • Förderung des Wachstums (bei Kindern)
  • höhere Aufmerksamkeit und schnellere Reflexe durch eine stärkere Aktivität des Nervensystems

Wie wird die Hormonproduktion gesteuert?

Der Körper benötigt mal mehr, mal weniger Schilddrüsenhormone. Damit die Schilddrüse die Hormonproduktion genau an den Bedarf anpassen kann, benötigt sie Unterstützung von einer anderen Drüse: der Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Sie ist Teil des Gehirns und reguliert viele Prozesse im Körper. Unter anderem steuert sie über das Hormon TSH, wie viele Hormone aus der Schilddrüse ins Blut abgegeben werden.

Im Blut sind die Schilddrüsenhormone größtenteils an Eiweiße gebunden und dadurch inaktiv. Benötigt der Körper mehr Hormone, wird gebundenes T3 und T4 im Blut von den Eiweißen abgespalten und kann dann wirken.

Störungen und Erkrankungen der Schilddrüse

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion , auch Hyperthyreose genannt, bildet die Schilddrüse zu viele Hormone. Bei der Schilddrüsenunterfunktion , der Hypothyreose, bildet sie dagegen zu wenige. Beide Störungen der Hormonproduktion können zu zahlreichen Beschwerden führen.

Zudem kann sich die Schilddrüse vergrößern. Dabei unterscheidet man eine gleichmäßige Vergrößerung der gesamten Schilddrüse (diffuse Struma) von einer teilweisen Vergrößerung, bei der sich abgegrenzte Knoten im Schilddrüsengewebe bilden.

Erkrankungen der Schilddrüse lassen sich mit verschiedenen Schilddrüsenuntersuchungen feststellen.

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