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Wenn das Flugzeug nach dem Start die Reisehöhe erreicht hat, herrscht ein Luftdruck ähnlich wie im Hochgebirge. Bei einer Flughöhe von 2100-2400 m sinkt der Sauerstoffgehalt des Blutes und damit die Sauerstoffsättigung um ca. 4 Prozent. Gesunde gleichen dies unbewusst durch eine höhere Atemfrequenz aus und sorgen dadurch für Nachschub an Sauerstoff. Mit einer chronischen Lungenerkrankung wie COPD bedeutet dieser Ausgleich deutlich mehr Stress für den Körper, was den Sauerstoffbedarf zusätzlich erhöht. 

Wichtig zu wissen: Um wirklich auf "Nummer sicher" zu gehen, sollten Sie bei der Fluggesellschaft nachfragen, ob ein Sauerstoffgerät bzw. entsprechende Stromadapter zur Verfügung stehen und wenn ja, welches Modell. Schließen Sie außerdem eine Reiserücktritts- und eine Reiserückholversicherung ab. Die aktuellen Befunde und ein Arztbrief sollten in englischer Sprache vorhanden sein. Alternativ empfiehlt es sich, einen Europäischen Notfall-Ausweis (ENA) anzulegen. Er ist gegen eine geringe Schutzgebühr über Arztpraxen oder Apotheken erhältlich. 

Bereiten Sie Ihre Flugreise sorgfältig vor

Je besser und genauer Sie im Vorfeld die "Flugtauglichkeit" abklären, desto entspannter können Sie Ihre Reise über den Wolken genießen. Laut Deutscher Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin sollten Sie folgende Tipps beachten: 

Ärztliche Abklärung

Machen Sie einen Termin für eine lungenfachärztliche Untersuchung vor Reisebeginn, in der ihr aktueller Gesundheitszustand überprüft wird. Bei einer Überblähung der Lunge erfolgt eventuell zusätzlich eine Röntgenaufnahme, um 'Emphysem Blasen' auszuschließen, die platzen könnten. 

Es versteht sich von selbst, dass eine Flugreise nur dann möglich ist, wenn die Lungenerkrankung möglichst stabil ist. Das bedeutet, möglichst gute Lungenfunktionswerte, ein ausreichender Sauerstoffgehalt im Blut und eine Belastbarkeit, die das Gehen einer Wegstrecke von mindestens 50 m ohne Kurzatmigkeit ermöglicht. Liegt die Blutsauerstoffsättigung in Ruhe unter 95 Prozent oder kommt es im 6-Minuten-Gehtest zu einem Abfall unter 84 Prozent, kann ein Hypoxie-Belastungstest sinnvoll sein.

Unser Tipp: Anders als früher sind heute zur Überprüfung der Sauerstoffsättigung keine medizinischen Geräte mehr erforderlich. Technologische Fortschritte haben es ermöglicht, dass die Betroffene die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff (Sauerstoffsättigung) mit Hilfe einer Smartwatch selbst überwachen können. Der Wert sollte bei Erwachsenen zwischen 90 und 100 Prozent liegen.

Hypoxie-Belastungstest 

Dieser Test wird in manchen Facharztpraxen durchgeführt und simuliert individuell, wie sich der Sauerstoffdruck während einer Flugreise schätzungsweise auswirkt. Liegt der sogenannte "PaO2" (arterieller Sauerstoff-Partialdruck) über 50 mmHg oder liegt die Sauerstoffsättigung im Blut (Spo2) bei 85 Prozent oder mehr besteht kein Grund zur Befürchtung, dass an Bord ein zusätzlicher Sauerstoffbedarf zu erwarten ist. 

Und an Bord? 

Medikamente & Co. ins Handgepäck

Nehmen Sie Ihre normalen Arzneimittel und den Spacer mit an Bord, ebenso Ihre Notfallmedikamente und eventuell einen Adrenalin-Autoinjektor. Laut British Thoracic Society sollten diese Medikamente griffbereit sein. Damit am Tag der Abreise alles bereit steht, sollten Sie Ihr Notfall-Set rechtzeitig vorher zusammenstellen. 

Um den Sauerstoffbedarf möglichst gering zu halten, sollte man mit COPD während einer Flugreise am besten sitzen bleiben. Jede körperliche Belastung erhöht den Verbrauch von Sauerstoff und damit den Abfall der Sauerstoffsättigung. 

Thrombose sitzend vorbeugen

Um trotzdem einer Thrombose vorzubeugen, sind im Flugzeug folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Ausreichend Wasser trinken und auf Alkohol verzichten
  • Beinübungen im Sitzen (Bein und Fußmuskulatur anspannen und wieder lockerlassen) 
  • ggfs. Kompressionsstrümpfe tragen und während des Fluges die Schuhe ausziehen