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Täglich 5 Portionen Obst und Gemüse, diese Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist für Sie wichtig und richtig, da sie zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Schon länger ist aber bekannt, dass Pestizide - insbesondere das Insektengift DDT und Glyphosat - ähnlich wie Östrogen wirken und so das Wachstum von Brustkrebs anregen können. Diese Rückstände auf Obst und Gemüse sollten Sie so gut wie möglich vermeiden. 

Wichtig zu wissen: Je öfter Sie beim Einkauf regionale Produkte bevorzugen, desto besser ist es für Ihre Gesundheit und zugleich für unser Klima. Bei der Lebensmittelüberwachung der Bundesländer wurden 2021 rund 20.000 Lebensmittel auf Pestizide analysiert. Mehr als die Hälfte davon enthielten Rückstände, allen voran Importprodukte aus Nicht-EU Staaten. Sie sind häufiger und deutlich höher belastet, weil dort hohe Mengen an Pestiziden gesetzlich nicht verboten sind bzw. Vorschriften nicht kontrolliert werden. 

Offiziell erlaubt und trotzdem problematisch: Referenzwerte

Pestizide sind in höheren Konzentrationen nachweislich für den Menschen giftig. Sie verursachen aber nicht nur eine akute Vergiftung mit grippeähnlichen Symptomen und Übelkeit, sondern sie wirken höchstwahrscheinlich auf längere Sicht neurotoxisch, krebserregend und hormonaktiv. Ab welchem unteren Grenzwert diese Wirkung greift ist umstritten. Bislang gibt es in der EU spezielle Verordnungen, die nur einen zulässigen Höchstwert an Pestiziden vorschreiben, die in und auf Lebensmitteln als unbedenklich gelten und deshalb erlaubt sind. 

Der Cocktail-Effekt: In der Praxis kommen aber meist mehrere der zugelassenen Pestizide gleichzeitig oder nacheinander zum Einsatz. Wie schädlich dieser Cocktail an Pestiziden auf die Umwelt wirkt, wurde mehrfach belegt. Beim Menschen sieht es anders aus, denn das Zulassungsverfahren für die Höchstwerte prüft nur, wie einzelne Pestizide auf unsere Gesundheit wirken. Die Wirkung von Mehrfachrückständen auf Obst und Gemüse stellt laut Ansicht vieler Fachleute höchstwahrscheinlich eine unterschätzte Gefahr für die Gesundheit dar, ist aber bis heute nicht ausreichend erforscht.

Tipps zum Schutz vor Rückständen 

Gezielt einkaufen: Pestizide sind auch bei uns erlaubt, werden aber in Ländern außerhalb Europas besonders intensiv und unkontrolliert eingesetzt. Ökologisch angebautes Obst und Gemüse aus der Region ist zu bevorzugen. In der Bio-Landwirtschaft gelten hohe Anforderungen, die sowohl beim Anbau als auch bei den geernteten Waren eingehalten werden müssen. Aus diesem Grund enthalten sie laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit keine oder nur sehr geringe Mengen an Rückständen. Umstrittene Mittel wie Glyphosat sind in der ökologischen Landwirtschaft bereits verboten. 

Ein guter Kompromiss? Bestimmte Obstsorten (Himbeeren, Zitronen, Mango, Johannisbeeren, Mandarinen und Bananen) und bestimmte Gemüsesorten (frische Kräuter, Paprika, Rucola, Spinat, Auberginen, Knollensellerie) werden bei Kontrollen hinsichtlich Pestiziden am meisten beanstandet. Wenn Sie diese Sorten im ökologischen Landbau oder mit Siegel im Supermarkt einkaufen und das restliche Obst und Gemüse nach Saison und regional, dann schonen Sie Ihr Budget und senken trotzdem die täglich aufgenommene Menge an Rückständen. 

Gründlich reinigen und zubereiten: Waschen Sie Obst und Gemüse sorgfältig unter fließendem kaltem Wasser ab und reiben es anschließend mit einem sauberen Tuch trocken. Nach dem Schälen von belastetem Obst wie Zitrusfrüchten, Mangos oder Bananen sollten Sie sich die Hände waschen bevor Sie das Obst dann klein schneiden oder verzehren. Kommt Salat auf den Tisch, sollten Sie die äußeren Blätter beim Waschen entfernen. Sie sind besonders stark mit Schadstoffen belastetet.

Unser Tipp: Im Einkaufsregal finden sich Orangen und Zitronen, die mit dem Zusatz "unbehandelt" werben, aber kein Bio-Siegel tragen. Hier sollten Sie hellhörig werden, denn das Obst enthält in der Schale ebenfalls Pestizide, weil die Früchte vor der Ernte während des Anbaus trotzdem behandelt werden dürfen. Benötigen Sie die Schalen zum Kochen oder Backen, sollten Sie deshalb Bio-Zitronen oder Orangen bevorzugen.