Natürliche Geburt
Eine natürliche, vaginale Geburt hat viele Vorteile - für Ihr Kind ist sie eine sanfte Übergangsphase: Sie bereitet es auf das Leben außerhalb Ihrer Gebärmutter vor. Sie selbst sind nach einer vaginalen Geburt in der Regel schneller in der Lage, Ihr Kind selbstständig zu versorgen, als nach einem Kaiserschnitt.
Der Weg durch Ihren Geburtskanal kann Ihrem Kind auch die ersten Atemzüge erleichtern. Die Enge massiert bereits ein Viertel der Flüssigkeit aus seiner Lunge heraus, die sie noch im Mutterleib ausfüllte. Fachleute vermuten, dass Kinder nach einer vaginalen Geburt in den ersten zwölf Lebensjahren seltener an Asthma, Typ-I-Diabetes, Übergewicht oder Adipositas erkranken.
Nach einer natürlichen Geburt haben Sie in der Regel weniger Schmerzen und können Ihr Kind sofort zum Stillen anlegen. Letzteres kann die Bindung zu Ihrem Baby fördern. Ihre Gebärmutter bildet sich nach einer natürlichen Geburt meist schneller zurück. In der Regel können Sie nach einer Entbindung ohne Kaiserschnitt die Klinik schneller wieder verlassen.
Wie Sie sich optimal vorbereiten
In der Zeit vor der Entbindung können sich Ihre Gefühle und Ihre Einstellungen in Bezug auf die Geburt immer wieder verändern. Am besten sprechen Sie sowohl mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin als auch mit Ihrer Hebamme, falls Sie sich sorgen. Außerdem können Sie Informationsangebote von Beratungsstellen nutzen.
Beratung und Checklisten für mehr Sicherheit
Beratungsstellen für Schwangere in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website Profamilia.de der Deutschen Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung.
Der TK-Mutterschutz- und Elternzeitrechner hilft Ihnen, die Schutzfrist zu berechnen.
Organisatorisches rund um die Geburt - vom Packen der Kliniktasche bis hin zu Behördengängen - managen Sie am besten mithilfe von Checklisten. Diese finden Sie auf der Website Familienplanung.de vom Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung.
Mit vielen Kliniken oder Geburtshäusern können Sie frühzeitig Besichtigungstermine vereinbaren -das kann Ihnen helfen, drängende Fragen zu klären und mögliche Ängste abzubauen. Wenn Sie in einem Geburtshaus entbinden möchten, melden Sie sich dort am besten schon während der ersten Schwangerschaftswochen an. Geburtshäuser können den Kontakt zu Beleghebammen vermitteln, die Sie bereits während der Schwangerschaft betreuen. Unsere App " TK-BabyZeit " kann Ihnen helfen, eine Hebamme oder eine Klink zu finden.
In Geburtsvorbereitungskursen können Sie sich Atem- und Entspannungstechniken aneignen, die hilfreich sind, um Schmerzen zu verarbeiten. Dort können Sie auch lernen, Ihre Beckenbodenmuskulatur zu trainieren, um möglichen Verletzungen weitgehend vorzubeugen.
Ihr persönlicher Notfallplan
Notieren Sie, welche medizinische Fachkraft oder Hebamme Sie im Notfall anrufen können. Einen ärztlichen Notdienst können Sie auch am Wochenende und nachts erreichen. Außerdem können Sie den Weg zur Klinik samt Parkmöglichkeiten vorab erkunden.
Tipp: Fahren Sie die Route auch mal bei Dunkelheit ab, dann finden Sie sich auch nachts zurecht. Sie können zudem die Rufnummer eines Taxiunternehmens aufschreiben. Im Notfall oder nach einem Blasensprung können Sie einen Rettungswagen anfordern.
Ihr Notfallplan kann Sie daran erinnern, Ihren Mutterpass und Ihren Versicherungsausweis mitzunehmen. Eine Tasche für den Aufenthalt in einer Klinik oder in einem Geburtshaus sollten Sie bereits zwei bis drei Wochen vor dem Geburtstermin gepackt haben. Falls Sie bereits Mutter sind, organisieren Sie rechtzeitig, wer sich wann um Ihre Kinder kümmern kann.