Viele Scharlach-Fälle zum Saisonstart in Thüringen: seit Oktober über 400 Meldungen
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 18. Dezember 2023. Seit Anfang Oktober 2023 (40. Kalenderwoche) wurden aus Thüringen 453 Scharlach -Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das sind mehr als doppelt so viele wie im selben Zeitraum der vergangenen Saison (185 Meldungen). In der gesamten Saison 2022/ 2023 verzeichnet das RKI 2336 Scharlach-Fälle aus Thüringen - so viele wie noch nie seit Beginn der verfügbaren Daten (älteste Daten: Saison 2001/2002). Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) und bezieht sich auf Daten des RKI.
Scharlach gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Menschen erkranken hauptsächlich in den Herbst- und Wintermonaten von Oktober bis März. Deswegen werden in der Regel Saisonzeiträume und nicht Kalenderjahre miteinander verglichen. Der aktuelle Meldezeitraum endet mit Ablauf der 26. Kalenderwoche am 30. Juni 2024.
"Bereits Anfang dieses Jahres wurden ungewöhnlich viele Scharlach-Fälle an das RKI gemeldet. Nun häufen sich die Meldungen erneut und die Saison ist mit deutlich mehr Fällen gestartet als üblich", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Frühzeitig erkannt, kann das Ausbreiten von Scharlach gut eingedämmt werden. Deswegen ist es wichtig, darüber aufzuklären."
Wissen über Erkrankung wichtig - mit Mythen aufräumen
"Glücklicherweise gehört Scharlach zu den Erkrankungen, die sich mit Antibiotikum gut behandeln lassen. Zudem ist sie nach den ersten Antibiotikumgaben recht schnell nicht mehr ansteckend, wodurch auch das Umfeld geschützt wird", sagt Dressel. "Die Herausforderung ist damit vor allem, die Erkrankung schnell zu erkennen. Dafür ist es auch wichtig zu wissen, dass man mehrfach an Scharlach erkranken kann. Zudem hilft eine Information an eventuelle Kontaktpersonen, um nach der eigenen Diagnose oder der bei Kindern andere Menschen zu sensibilisieren."
Scharlach-Bakterien verursachen meist eine Entzündung im Hals, eine rote Zunge, Fieber und Hautausschlag. Bleiben die charakteristische himbeerrote Zunge und der Ausschlag aus oder sind schwach ausgeprägt, kann man leicht von Erkältungssymptomen ausgehen. Gleichzeitig sind Erkrankte ohne Antibiotikum-Therapie bis zu drei Wochen nach den ersten Beschwerden ansteckend.
Gemeldete Scharlach Fälle in Thüringen (Quelle: RKI, Stand 18.12.2023)
Kalenderwoche | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | Meldungen KW 40-50 gesamt |
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Saison 23/24 | 15 | 6 | 20 | 44 | 31 | 44 | 65 | 48 | 65 | 61 | 54 | 453 |
Saison 22/23 | 11 | 11 | 14 | 16 | 8 | 10 | 11 | 21 | 26 | 19 | 38 | 185 |
Saison 21/22 | 2 | 1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 3 | 2 | 13 |
Saison 20/21 | 4 | 4 | 0 | 1 | 0 | 2 | 0 | 2 | 2 | 1 | 3 | 19 |
Saison 19/20 | 1 | 1 | 6 | 2 | 12 | 14 | 20 | 31 | 45 | 23 | 29 | 184 |
Saison 18/19 | 21 | 18 | 21 | 15 | 29 | 12 | 15 | 19 | 26 | 37 | 25 | 238 |
Hinweis für die Redaktion
Scharlach ist in Thüringen und Sachsen meldepflichtig. Ausführliche Informationen finden Sie im Epidemiologischen Bulletin 5/2009 des RKI. Im RKI-Ratgeber zu Scharlach Infektionen finden Sie weitere Informationen über die Erkrankung.