So viele Fehltage wie noch nie: Menschen in SH fast 22 Tage krankgeschrieben
Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein
Kiel, 2. Februar 2024. Rekordhoch bei den Fehltagen in Schleswig-Holstein: So lange wie im vergangenen Jahr waren die Menschen in Schleswig-Holstein noch nie krankgeschrieben. Im Schnitt waren es 21,8 Tage, an denen die bei der Techniker Krankenkasse (TK)-versicherten Erwerbstätigen im nördlichsten Bundesland aufgrund von Krankheit nicht zur Arbeit gehen konnten. Das ist ein Tag mehr als noch in 2022, sogar 5,7 Tage mehr als in 2021. Im bundesweiten Vergleich liegt Schleswig-Holstein zudem mit zwei Fehltagen mehr über dem Schnitt. Das geht aus einer Vorab-Auswertung des TK-Gesundheitsreports 2024 hervor.
Erkältungskrankheiten häufigster Grund für Krankschreibung
Der häufigste Grund für eine Krankschreibung waren im vergangenen Jahr Erkältungserkrankungen wie Grippe oder Bronchitis. Sie machten mit 5,7 Tagen ein Viertel der Fehltage aus. Vor der Pandemie lagen die erkältungsbedingten Fehlzeiten 2019 noch bei durchschnittlich 2,6 Tagen. Eine mögliche Erklärung für den Anstieg der erkältungsbedingten Fehltage: "Seit Corona sind die Menschen vorsichtiger, wenn Husten und Schnupfen sie plagen. Wer sich früher eher mal mit einer Erkältung ins Büro geschleppt hat, bleibt heute zu Hause", sagt Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein.
Psychische Erkrankungen und Rückenschmerzen
Neben Erkältung und Co. waren es vor allem psychische Erkrankungen (4,3 Fehltage) und Muskelskeletterkrankungen wie zum Beispiel Rückenschmerzen (3,1 Fehltage), die zu einer Krankmeldung führten. "Einen Großteil der Zeit verbringen die Menschen in Schleswig-Holstein an ihrem Arbeitsplatz. Somit trägt ein gesundes und flexibles Arbeitsumfeld zur physischen und psychischen Gesundheit der Mitarbeitenden bei. Als TK fördern wir Betriebliches Gesundheitsmanagement , um die Menschen am Arbeitsplatz zu erreichen und unterstützen zusätzlich zum Beispiel mit Coaches zur Stressreduzierung oder zur Bewegungsförderung", sagt Schmidt-Bodenstein.
Dank der Einführung der telefonischen Krankschreibung müssen Patientinnen und Patienten seit Dezember 2023 übrigens nicht mehr bei jeder Erkrankung in die Praxis kommen. So können sie sich voll und ganz auf ihre Genesung konzentrieren und verringern die Ansteckungsgefahr. Die telefonische Krankschreibung gilt für Atemwegserkrankungen und Krankheiten ohne schwere Symptome.
Hinweis für die Redaktion
Grundlage für die Vorab-Auswertung zum TK-Gesundheitsreport 2024 bilden die rund 5,7 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger) im Alter zwischen 15 und unter 65 Jahren, darunter rund 263.000 in Schleswig-Holstein. Stand der Zahlen für die Ermittlung des Krankenstands ist der 23. Januar 2024. Der Krankenstand ist eine betriebswirtschaftliche Größe. Darunter versteht man den prozentualen Anteil der Fehltage zur Sollarbeitszeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgrund einer Krankschreibung. Es kann noch zu Nachmeldungen kommen.