Menschen in Schleswig-Holstein gehen immer seltener zur Darmkrebsvorsorge
Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein
Kiel, 1. März 2024. Jährlich erhalten rund 55.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Darmkrebs. In Schleswig-Holstein waren es nach Angaben des Krebsregisters insgesamt 2.172 Neuerkrankte im Jahr 2022. Anlässlich des Darmkrebsmonats macht die Techniker Krankenkasse (TK) auf die Vorsorge von Darmkrebs aufmerksam.
"Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Ein schwerwiegender Verlauf ist aber vermeidbar, wenn der Krebs durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkannt wird", so Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein.
Vorsorgeuntersuchungen werden selten genutzt
Allerdings hat sich, laut Auswertungen der TK, die Inanspruchnahme der Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen in Schleswig-Holstein im Zeitraum von 2020 bis 2022 auf niedrigem Niveau verstetigt. Demnach nutzten im Jahr 2020 lediglich 3,1 Prozent der anspruchsberechtigten* Frauen und 3,6 Prozent der anspruchsberechtigten* Männer das Angebot einer Koloskopie. In den Folgejahren sanken die Werte weiterhin leicht: Bei den Frauen waren es 2021 und 2022 3 Prozent, die zur Darmspiegelung gegangen sind. Bei den Männern lagen die Werte 2021 bei 3,5 Prozent und 2022 bei 3,3 Prozent. Ebenfalls selten lassen die Menschen den Stuhltest auf verborgenes Blut (genannt iFOBT) durchführen. Rund 9,1 Prozent der anspruchsberechtigten Schleswig-Holsteiner und 17,6 Prozent der Schleswig-Holsteinerinnen nutzten 2022 das Angebot des Schnelltests.
Darmkrebsrisiko senken durch Früherkennung und gesundem Leben
Darmkrebs ist besonders gefährlich, da der Tumor lange wachsen kann, ohne dass Betroffene es bemerken. Wird der Krebs jedoch frühzeitig erkannt, steigen die Chancen auf eine effektive Therapie. Da schon während der Darmspiegelung (Koloskopie) kleine, oberflächliche Tumore oder Krebsvorstufen entfernt werden können, kommt das Früherkennungsangebot eine noch bedeutendere Rolle zu. "Neben der Früherkennung ist auch eine gesunde Ernährung und Bewegung, ein entscheidendes Mittel, um das Darmkrebsrisiko zu senken", erläutert Schmidt-Bodenstein.
Hinweis für die Redaktion
Etwa 55.000 Menschen erkranken nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums jedes Jahr in Deutschland an Darmkrebs. *Gesetzliche Kassen zahlen den Schnelltest auf nicht sichtbares Blut im Stuhl jedes Jahr zwischen dem 50. Geburtstag und dem 54. Geburtstag. Ab dem 50. Geburtstag bei Männern und ab dem 55. Geburtstag bei Frauen bezahlt die Kasse insgesamt zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. Wenn die beiden Koloskopien nicht in Anspruch genommen wurden, kann alternativ hierzu alle zwei Jahre der Schnelltest durchgeführt werden.
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