Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren schult Fachkräfte, die mit jungen Menschen im Übergang Schule - Beruf zusammenarbeiten. Es wird seit Mitte 2022 von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) im Auftrag des Koordinierungsgremiums der Landesrahmenvereinbarung Hamburg (LRV Hamburg) durchgeführt.  
 
Warum der Wechsel in das Berufsleben für viele Jugendliche eine Herausforderung darstellt, wie das Projekt Landungsbrücke sie in diesem Lebensabschnitt unterstützt und welche Erfahrungen aus den Vorgänger-Projekten eingeflossen sind, erklärt die Projektkoordinatorin Svenja Rostosky von der HAG im Interview. 

TK: Warum spielt die Übergangszeit von Schule in den Beruf eine entscheidende Rolle im Leben junger Menschen und worin besteht gerade in dieser Phase die besondere Herausforderung?

Svenja Rostosky:  Junge Menschen, die sich im Übergang von der Schule in den Beruf befinden, stehen vor einer Vielzahl von Veränderungen: Berufswahl, Ablösung vom Elternhaus, Wechsel der eigenen Rolle sowie der ökonomischen Situation u.v.m.

Das Video "Mein Weg" zeigt, wie junge Menschen im Übergang Schule - Beruf ihre Situation wahrnehmen. Je nachdem, wie die mit dem Übergang verbundenen Herausforderungen bewältigt werden, kann dies positive oder negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die weitere Entwicklung haben. Deshalb setzt "Landungsbrücke - Ich gehe meinen Weg" in dieser Übergangsphase an und verfolgt das Ziel, das seelische Wohlbefinden von jungen Menschen im Übergang zu fördern. 

"Landungsbrücke" richtet sich an Fachkräfte, die mit jungen Menschen im Übergang Schule - Beruf zusammenarbeiten. Fachkräfte werden darin unterstützt, die Resilienz und die psychosozialen Ressourcen der jungen Menschen zu fördern.

Svenja Rostosky

Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Projektmanagerin bei der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.

Um junge Menschen ganzheitlich zu unterstützen, werden der interdisziplinäre Austausch und die interprofessionelle Zusammenarbeit gestärkt. Svenja Rostosky

TK: Basis für das Projekt "Landungsbrücke - Ich gehe meinen Weg" sind die Ergebnisse aus den Projekten "Landungsbrücke - Übergänge meistern" (2013-2018) und "Landungsbrücke 2 - Gestärkt in die Zukunft" (2019-2022). Welche Learnings der vorherigen Projekte sind in die Entwicklung und Umsetzung von "Landungsbrücke - Ich gehe meinen Weg" eingeflossen? 

Rostosky: Die Evaluationsergebnisse von "Landungsbrücke 2" zeigen, dass der Bedarf an den Fortbildungsthemen hoch und das Interesse groß ist und dass sowohl auf Fachkräfte- als auch auf Schüler:innenebene ein Wissens- und Kompetenzzuwachs stattgefunden hat.

"Landungsbrücke - Ich gehe meinen Weg" baut zum einen auf bewährten Strukturen auf und setzt darüber hinaus neue Schwerpunkte. Zum Beispiel haben wir die Projektmaßnahmen auf weitere Settings der Berufsvorbereitung ausgeweitet. Wir adressieren mit dem neuen Projekt alle Fachkräfte, die im Übergang Schule - Beruf arbeiten, dazu gehören neben den Lehrkräften in den berufsbildenden Schulen nun auch Fachkräfte aus Betrieben oder der Jugendhilfe. Der Fokus liegt auf Fachrichtungen mit hohen vorzeitigen Vertragslösungen. Um junge Menschen ganzheitlich zu unterstützen, werden der interdisziplinäre Austausch und die interprofessionelle Zusammenarbeit gestärkt.  

Außerdem nehmen wir in diesem Projekt das Thema Verstetigung von Anfang an noch stärker in den Blick. Gemeinsam mit den beteiligten Institutionen arbeiten wir daran, wie die Projektinhalte partizipativ entwickelt und in den Einrichtungen verankert werden können. 

TK: "Landungsbrücke - Ich gehe meinen Weg" ist Mitte 2022 gestartet und wird noch bis 2025 gefördert. Wie wird es angenommen, und was möchten Sie bis zum Projektende erreichen?

Rostosky: Im Frühjahr 2023 wurde die erste Fortbildungsreihe umgesetzt. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass das Konzept gut aufgeht und ein großer Mehrwert durch die Teilnahme unterschiedlicher Institutionen (Schulen, Betriebe und externe Bildungsträger) entsteht. Austausch und die Möglichkeit zur Vernetzung haben neue Kooperationen ermöglicht.

Im Oktober 2023 startet der zweite Fortbildungsdurchgang, der ebenfalls bereits vollbesetzt ist. Im Frühjahr 2024, im Herbst 2024 und im Frühjahr 2025 werden weitere Fortbildungsdurchgänge angeboten. Im Anschluss an die Fortbildungsreihe werden die Institutionen beim Transfer der Fortbildungsthemen in ihre Institutionen unterstützt. Wir arbeiten außerdem daran, das Thema "Förderung des seelischen Wohlbefindens von jungen Menschen im Übergang" darüber hinaus in bereits bestehende Strukturen und Angebote des Übergangssystems einzubringen und langfristig einzubetten. 

Hintergrund

Im September 2016 haben Stadt und Sozialversicherungen, wie Kranken-, Renten- sowie Unfallversicherungen, die sogenannte Landesrahmenvereinbarung (LRV) abgeschlossen. Diese hat das Ziel, die nationale Präventionsstrategie, die sich aus dem Präventionsgesetz ergibt, in Hamburg umzusetzen. Gemeinsam wird so die Gesundheitsförderung aller Altersgruppen in ihren Lebenswelten - Kita, Schule, Betrieb, Pflegeheim und Stadtteil - vorangebracht. Die Beteiligten der LRV entscheiden im Koordinierungsgremium (KG LRV) zur Umsetzung der LRV Hamburg über gemeinsame Projekte in den unterschiedlichen Lebenswelten und steuern deren Umsetzung.

"Landungsbrücke - Ich gehe meinen Weg" wird als Gemeinschaftsprojekt im Rahmen der LRV Hamburg von der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration, den Gesetzlichen Krankenkassen/-verbänden in Hamburg, der Bundesagentur für Arbeit, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), Landesverband Nordwest, der Unfallkasse Nord, dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung, dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung sowie der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. umgesetzt.