Hamburg: Viele Beschäftigte arbeiten im Rentenalter weiter
Pressemitteilung aus Hamburg
Hamburg, 28. August 2024. Der Fachkräftemangel hat viele Branchen fest im Griff. Neben dem jungen Nachwuchs rückt eine weitere Gruppe zunehmend in den Fokus der Personalabteilungen: die Generation 50+. In Hamburg macht sie laut Statistikamt Nord mit mehr als 240.000 Personen rund ein Drittel der Beschäftigten aus. Der Gesundheitsreport 2024 der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass in Hamburg 13,2 Prozent der TK-versicherten Beschäftigten im Auswertungszeitraum 2013 bis 2023 sogar mit 67 Jahren noch berufstätig waren. Einen höheren Anteil an Berufstätigen über 67 verzeichnet nur Berlin (14,6 Prozent).
Gesundheitsförderung wichtiger denn je
"Angesichts des Fachkräftemangels ist die Generation 50+ für Arbeitgeber wichtiger denn je", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung in Hamburg. Mit durchschnittlich 26 AU-Tagen war die Generation 50+ im Jahr 2023 in Hamburg jedoch häufiger krank als der Durchschnitt der Erwerbspersonen unter 50 (16 Tage). "Wenn Beschäftigte länger arbeiten sollen, brauchen sie gesunde Arbeitsbedingungen. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement spielt hier eine sehr große Rolle." Die eigene Fitness ist ein maßgeblicher Faktor für die Dauer der Berufstätigkeit - und das nicht erst im hohen Alter. "Wir sehen in unseren Daten einen Zusammenhang zwischen den Fehlzeiten im jungen Alter und der Dauer der Beschäftigung", so Puttfarcken. "Wer bereits in jungen Jahren häufig krank ist, geht in der Regel früher in Rente. Mit Blick auf die Gesundheit aller Beschäftigten ist es wichtig, dass Gesundheitsförderung so früh wie möglich eingesetzt wird."
Arbeitsbedingungen: Das wünscht sich die Generation 50+
Für den TK-Gesundheitsreport 2024 wurden bundesweit mehr als 1.000 Erwerbstätige ab 50 Jahren befragt, welche Faktoren sie länger im Beruf halten würden. Fast Dreiviertel der Befragten (73,7 Prozent) nennt "Anpassung der Arbeitszeit an individuelle Bedürfnisse" als einen wichtigen Punkt, gefolgt von "Unterstützung, den Renteneintritt individuell zu gestalten" (70,3 Prozent) und mehr Gehalt (66,5 Prozent).
Hinweis für die Redaktionen
Für den Gesundheitsreport 2024 wertete die TK die Krankschreibungen der 5,7 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aus, davon 261.000 aus Hamburg. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Für die Auswertungen zu den Berufstätigkeiten mit 67 Jahren wurden vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua-Institut) die Abrechnungsdaten von bundesweit mehr als 420.000 bei der TK Versicherten aus den Geburtsjahrgängen 1948 bis 1956 ausgewertet, die Anfang 2013 berufstätig waren und in den Jahren zwischen 2014 bis 2023 ein Alter von 67 Jahren erreichten oder verstorben sind. In Hamburg traf dies auf 13.098 TK-Versicherte zu.
Zusätzlich hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) im Januar 2024 in einer Onlinebefragung bundesweit 1.021 Beschäftigte ab 50 Jahren sowie 311 Arbeitgeber (Geschäftsführende und Personalverantwortliche) zum Thema Renteneintritt sowie zu ihren Wünschen und den Angeboten der Arbeitgeber zur Mitarbeitendenbindung befragt.
Weitere Auswertungen finden Sie im Länderreport Hamburg 2024 (PDF, 1.5 MB) . Die TK unterstützt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) mit individuell zugeschnittenen Projekten dabei, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen und Prozesse zu etablieren.