Bremen, 13. Mai 2024. 29,7 Tage waren Pflegekräfte im Bundesland Bremen im vergangenen Jahr durchschnittlich krankgeschrieben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Im Jahr 2022 lag der Durchschnittswert bei 30,2 Tagen, 2021 waren es 22,1 Fehltage.

Bremer Trendumkehr im Bundesvergleich

Während die Fehlzeiten der bei der TK in Bremen und Bremerhaven versicherten Pflegekräfte 2022 noch 4,8 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt (28,8 Tage) lagen, befand sich der Durchschnittswert im kleinsten Bundesland 2023 0,1 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 29,8 Tagen.

"Knapp 30 krankheitsbedingte Fehltage pro Jahr sind trotz des leichten Rückgangs weiter ein deutliches Zeichen dafür, wie stark die Belastung in der Pflegebranche ist", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung in Bremen. Zum Vergleich: Über alle Beschäftigungsgruppen hinweg waren bei der TK versicherte Erwerbsperson im Land Bremen 2023 im Schnitt 19,8 Tage krankgeschrieben.

TK unterstützt bei Betrieblicher Gesundheitsförderung - Beschäftigte und Pflegebedürftige im Fokus

Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags unterstützt die TK Beschäftigte und Führungskräfte in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern dabei, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Strukturen im Betrieb zu schaffen.

"Viele Pflegekräfte stellen die eigene Gesundheit hinten an und kümmern sich so lange aufopferungsvoll um die pflegebedürftigen Menschen, bis eine Krankschreibung unvermeidbar ist", so Jacob. Insbesondere die am Arbeitsplatz vorherrschenden Verhältnisse hätten neben dem eigenen Verhalten einen besonders starken Einfluss auf die Gesundheit. Jacob: "Um die Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltag zu entlasten, ist es ebenfalls wichtig, alltägliche Erleichterungen durch Digitalisierung, wie etwa eine flächendeckende Einführung von digitalen Dokumentationssystemen, weiter voranzutreiben."

Weitere Informationen zur nachhaltigen Etablierung gesundheitsfördernder Strukturen im Pflegealltag bietet das TK-Lebensweltenportal "Gesunde Pflege" .

Hinweis für die Redaktion

Für die aktuelle Auswertung hat die TK die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ihrer rund 34.500 versicherten Erwerbspersonen in Bremen und Bremerhaven betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld I.

Im Positionspapier "Versorgung, Digitalisierung und Prävention im Blick" finden sich die Vorschläge der TK für die Pflege im Land Bremen kompakt zusammengefasst.