Krankenhausversorgung im Wandel - Chance für Mecklenburg-Vorpommern
Artikel aus Mecklenburg-Vorpommern
Am 9. Oktober 2024 fand die TK-Jahresfachtagung in Schwerin statt. Die Gäste aus Politik, Wissenschaft und Versorgung diskutierten aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen der Krankenhausreform auf das Bundesland.
Die TK-Jahresfachtagung 2024 lieferte einen Impuls für die konstruktive Begleitung des Reformprozesses in unserem Bundesland. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Kernelemente der Krankenhausreform, darunter die Einführung eines neuen Vergütungssystems mit Vorhaltepauschalen, die Neustrukturierung der Krankenhausplanung durch Leistungsgruppen, sowie die Verbesserung der Qualität für Patientinnen und Patienten. Angesichts der Komplexität der geplanten Änderungen, war die Jahresfachtagung eine breite Plattform für den Austausch von Ideen und Lösungsansätzen.
Erfahrungsbericht aus Schleswig-Holstein
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und Vorstandsvorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands, lieferte mit seinem Beitrag den Aufschlag für die fachlichen Diskussionen. Aus Perspektive der universitären Maximalversorger steht neben der Leistungskonzentration und intensiveren Qualitätsorientierung auch die Stärkung der Forschung und Wissenschaft im Fokus der Reform. In seinem Beitrag sprach er sich für eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung aus, damit die Reform ein Erfolg werden kann. Aus seiner Perspektive ist es wichtig, dass derart große Reformprojekte von überparteilichen Interessen geleitet werden. Alle Politikerinnen und auch die Partner des selbstverwalteten Gesundheitswesens müssen gemeinsam an einer besseren Versorgung arbeiten und dieses übergeordnete Unterfangen fernab der wirtschaftlichen Eigeninteressen angehen.
Außerdem setzte Prof. Scholz einen Impuls für eine Versorgungslandschaft der Zukunft. Die vier Maximalversorger in Mecklenburg-Vorpommern sollten koordinierende Aufgaben für die regionale Gesundheitsversorgung übernehmen. Dieser bereits im Rahmen der "Enquete-Kommission zur Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern" diskutierte Ansatz, wird in unserem Nachbarland Schleswig-Holstein schon teilweise umgesetzt. Die Universitätsklinika und Maximalversorger machen dabei ihre Expertise über telemedizinische Pfade im ganzen Land verfügbar. Ein wichtiger Impuls, auch für die Versorgungslandschaft in unserem Bundesland.
Diskussionsrunde Politik, Wirtschaft und Versorgung
In der anschließenden Diskussionsrunde stellte sich Prof. Scholz den durchaus kritischen Fragen. Gleichzeitig appellierten Manon Austenat-Wied und Landrat Stefan Sternberg für einen progressiven Umgang mit Veränderungen. Landrat Sternberg schilderte dabei eindrucksvoll, wie er den Weg für die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen in seinem Landkreis ebnete. Die erfolgreiche regionalpolitische Begleitung der Krankenhausreform erfordert ein koordiniertes Vorgehen verschiedener Akteurinnen und Akteure und die bewusste Qualitätsorientierung.
Einen intensiven Einblick in die Themen der Veranstaltung erhalten Sie in unseren aktuellen Artikeln: