Auch für Arztpraxen und Krankenhäusern entstehen durch digitale Prozesse und Anwendungen neue Möglichkeiten. Auf die Frage, welche ihnen wie wichtig seien, antworteten fast alle (97 Prozent) der in Thüringen befragten Menschen in einer im Juni 2024 durchgeführten Forsa-Umfrage, dass der fachliche Austausch zwischen Ärzten und Ärztinnen sehr relevant oder relevant ist.

Digi­ta­li­sie­rung im Gesund­heits­wesen

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Grafik zur Frage, was den Menschen in Thüringen wichtig ist 

Dass Patientendaten aus vorherigen Behandlungen schnell verfügbar sind, sehen 94 Prozent mindestens als wichtig an. Der Abbau von Bürokratie ist den Thüringerinnen und Thüringern am drittwichtigsten.

Ältere Menschen wünschen sich videogestützte Hausbesuche, jüngere Online-Terminvergabe

Bei der Frage, welche digitalen Unterstützungsmöglichkeiten die Menschen konkret nutzen wollen würden, liegen videogestützte Hausbesuche von qualifiziertem Fachpersonal ganz vorn. In Thüringen wird das beispielweise als TeleArzt umgesetzt. Speziell qualifizierte medizinische Fachangestellte besuchen Patienten und Patientinnen zu Hause und können bei Bedarf den Arzt oder die Ärztin über eine Videosprechstunde hinzuschalten. Knapp acht von zehn Befragten (79 Prozent) sprachen sich dafür aus. Dicht gefolgt von der Online-Terminvergabe, die dreiviertel der Befragten nutzen wollen würden.

Von Apps bis Video­sprech­stunde

Grafik zur Frage: Welche digitalen Möglichkeiten würden Sie persönlich nutzen wollen? Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
Grafik zur Frage: Welche digitalen Möglichkeiten würden Sie persönlich nutzen wollen? 

Schaut man sich die Befragungsergebnisse detaillierter an, liegt einmal mehr nahe, dass digitale Angebote besonders dort befürwortet werden, wo sie das eigene Leben vereinfachen können und der  individuelle Nutzen sichtbar wird: 84 Prozent der über-60-jährigen Befragten würden die videogestützten Hausbesuche nutzen wollen. Bei den Menschen unter 60 sind es 75 Prozent. Besonders ältere Menschen, die häufiger mobilitätseingeschränkt sind, schätzen es möglicherweise, medizinische Versorgung zu erhalten, ohne das Haus verlassen zu müssen.

Gleichzeitig zeigt sich bei der Online-Terminvergabe ein anderes Bild: 82 Prozent der Unter-60-Jährigen würden diese Möglichkeit bei Ärztinnen und Ärzten nutzen, verglichen mit 65 Prozent der Über-60-Jährigen. Online-Terminbuchungen bieten nicht nur Flexibilität und sparen Zeit, sondern gehören für jüngere Generationen in anderen Lebensbereichen auch ganz selbstverständlich zum Alltag.

Demografischen Herausforderungen mit Digitalisierung begegnen

Diese individuellen Vorteile stehen im Kontext einer größeren Herausforderung: Thüringen ist besonders stark von den demografischen Veränderungen betroffen. Mit einem Durchschnittsalter von 47,6 Jahren im Jahr 2023 und einer zunehmenden Zahl älterer Menschen wächst der Bedarf an Pflege und medizinischer Versorgung. Gleichzeitig steigt der Druck auf vorhandenes Gesundheits- und Pflegepersonal durch Fachkräftemangel in einigen Bereichen. Hier können digitale Anwendungen und digitalisierte Prozesse nicht nur den Patientinnen und Patienten, sondern auch dem Gesundheitspersonal Erleichterung verschaffen.  Künstliche Intelligenz (KI) kann in Diagnosen und Therapieplanungen unterstützen und Routineaufgaben wie die Dokumentation automatisieren.

Zudem können Smart-Home-Lösungen bzw. intelligente Notfallerkennungssysteme dabei helfen, dass pflegebedürftigen Menschen länger in ihrem gewohnten Umfeld betreut werden. 

Gute Aussichten mit der elektronischen Patientenakte 

Ein zentraler Baustein, um vielen der genannten Herausforderungen zu begegnen und die Wünsche der Bevölkerung zu berücksichtigen, ist die elektronische Patientenakte. Ab Februar 2025 soll die elektronische Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten verfügbar sein. Weitere Funktionen werden Schritt für Schritt eingeführt. Wer die Akte nicht nutzen möchte, kann widersprechen. Die ePA ermöglicht eine zentrale Speicherung von Gesundheitsdaten und kann somit einen umfassenden Überblick über die gesamten Befunde der Patienten und Patientinnen geben. Dies kann den Austausch zwischen Ärzten und Ärztinnen verbessern, Doppeluntersuchungen reduzieren und Behandlungsprozesse beschleunigen - genau das, was sich die Mehrheit der Menschen in Thüringen wünscht.

Nicht zuletzt können Daten aus der ePA auch die medizinische Forschung unterstützen. 83 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass anonymisierte Gesundheitsdaten aus der ePA der Forschung zur Verfügung gestellt werden, um so weitere Fortschritte im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Auf unseren Internetseiten bieten wir Erklärvideos und Antworten auf viele Fragen rund um TK-Safe, die ePA der TK.

Hinweis für die Redaktion

Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Mai und Juni 2024 insgesamt 501 Personen ab 18 Jahre bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Thüringen.