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Ein verdorbener Magen löst meist einen starken, aber kurzweiligen Brechreiz aus. Haben sie sich erst einmal übergeben, fühlen sich viele Betroffene sogar erleichtert. Häufig ist das Erbrechen aber auch Begleitsymptom einer Erkrankung wie zum Beispiel einer Magen-Darm-Infektion . Nur in seltenen Fällen steckt eine ernste Erkrankung hinter dem Brechreiz. Auch schwangere Frauen können in den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft unter starker Übelkeit und häufigem Erbrechen leiden. 

Bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt

Erbrechen ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Je nachdem, um welche Erkrankung es sich handelt, können Betroffene unter weiteren Beschwerden leiden, zum Beispiel:

  • Übelkeit
  • Duck- oder Völlegefühl
  • Aufstoßen
  • Bauchkrämpfe
  • Durchfall
  • Schwindel
  • Fieber
  • Kopfschmerzen

Wenn Sie wiederholt erbrechen, verliert Ihr Körper viel Flüssigkeit, was dazu führen kann, dass dieser austrocknet. Kleine Kinder, Ältere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind dabei besonders gefährdet. Konsultieren Sie Ihren Hausarzt, wenn die oben genannten Symptome nicht abklingen oder sich sogar verschlimmern.

Bei folgenden Beschwerden rufen Sie umgehend den Notarzt: 

Das passiert im Körper

Im Laufe der Geschichte lernte der Mensch, bestimmte, für ihn giftige Substanzen zu meiden. Verdorbene, übelriechende Lebensmittel können bereits dazu führen, dass Ihnen übel wird oder Sie würgen müssen.

Verantwortlich für diesen Schutzreflex ist ein bestimmter Bereich des zentralen Nervensystems, das sogenannte Brechzentrum. Greifen Eindringlinge den Magen-Darm-Trakt an, schlagen die Nervenzellen des Zentrums Alarm. Das Zwerchfell und die Bauchmuskeln ziehen sich daraufhin zusammen und üben Druck auf den Magen aus.

Ausschlussdiagnose

Da viele unterschiedliche Auslöser für das Erbrechen infrage kommen, wird Ihr Arzt bei der Diagnose schrittweise vorgehen. Wichtig ist, dass Sie ihm zunächst Ihre Beobachtungen der letzten Stunden oder Tage so detailliert wie möglich schildern. Dabei kann eine Rolle spielen,

  • wie lange Sie bereits unter den Beschwerden leiden,
  • wann und wie stark Sie erbrechen müssen (zum Beispiel nach bestimmten Mahlzeiten),
  • wie das Erbrochene aussieht (zum Beispiel gelblich oder blutig),
  • ob Sie unter weiteren Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen leiden und
  • ob Sie seither stark abgenommen haben.

Weitere wichtige Informationen für den Arzt können sein,

  • ob Sie kürzlich im Ausland waren,
  • ob Sie bestimmte Medikamente kurz- oder langfristig einnehmen und
  • ob Sie oder jemand aus Ihrer Familie unter chronischen Krankheiten leiden.

Meist hegt der Arzt im Anschluss an das Anamnesegespräch bereits einen Verdacht, welche Erkrankung Ihr Erbrechen verursachen könnte. Dementsprechend wird er bestimmte Untersuchungen durchführen. Gegebenenfalls wird er

  • Ihren Bauch abtasten, um zu überprüfen, ob er verhärtet oder druckempfindlich ist,
  • mithilfe eines Stethoskops die Darmgeräusche überprüfen,
  • Ihnen Blut abnehmen und in einem Labor auf Entzündungswerte untersuchen lassen - gegebenenfalls müssen Sie in dem Zuge auch eine Stuhl- oder Urinprobe abgeben - und
  • Ihren Bauchraum mithilfe eines Ultraschallgeräts betrachten.

Je nach Befund können weitere Untersuchungen notwendig werden.

Nicht immer ist der Mageninhalt Auslöser

Häufig führen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts dazu, dass Sie sich übergeben müssen. Dazu gehören zum Beispiel eine Magen-Darm-Infektion, eine Entzündung der Magenschleimhaut oder in ernsteren Fällen auch Magengeschwüre. Ebenso können der Darm und weitere Organe wie die Bauchspeicheldrüse oder die Speiseröhre betroffen sein. Manchmal führt auch eine fortgeschrittene Blasenentzündung zu Übelkeit und Erbrechen.
Der Kopf kann ein weiterer Auslöser für Brechreiz sein. Ein Sonnenstich, Migräne oder eine kurvige Autofahrt können ebenso auf den Magen schlagen wie ernsthafte neuronale Erkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel Kopfverletzungen, eine Gehirnerschütterung oder ein Schlaganfall

Auch Hormonstörungen oder -umstellungen, Stoffwechselerkrankungen, Vergiftungen, zum Beispiel durch Lebensmittel oder Alkoholkonsum, Allergien oder bestimmte Arzneimittel können zu Übelkeit und Erbrechen führen. Ebenso können Stress und große emotionale Belastungen oder eine kürzlich durchgeführte Operation den Magen belasten.

Therapie und Tipps

Im Anschluss an die Untersuchungen wird der Arzt die geeignete Behandlung für Ihre Beschwerden wählen. Diese richtet sich nach der Diagnose und kann entsprechend variieren. Während der Arzt Ihnen im Fall einer Magen-Darm-Infektion vor allem zu Bettruhe und Schonkost raten wird, kann er Magengeschwüre mit Medikamenten behandeln. In schweren Fällen kann auch eine Operation notwendig werden.

Unabhängig davon können Sie auch selbst einiges unternehmen, um Ihre Beschwerden zu lindern:

  • Legen Sie ein kühles Tuch oder einen Waschlappen auf Ihre Stirn, um das Schwindelgefühl zu lindern.
  • Um den Kreislauf anzukurbeln, kann es auch helfen, wenn Sie etwas kaltes Wasser über Ihre Handgelenke laufen lassen.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee, um Ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Nehmen Sie nur kleine Schlucke, um den Magen nicht zu belasten.
  • Bei akuten Beschwerden sollten Sie in den ersten Stunden nichts und danach nur leichte Kost in Form von Salzstangen oder Zwieback zu sich nehmen. Schonen Sie Ihren Magen auch in den folgenden Tagen mit kleinen, leicht verdaulichen Mahlzeiten wie gekochten Haferflocken oder zerdrückter Banane. 
  • Für einen besseren Geschmack können Sie Ihren Mund ausspülen. Verwenden Sie hier lieber Tee oder Wasser anstelle scharfer Mundspülungen, um Ihren Magen zu schonen.
  • Ein warmes Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf dem Bauch entspannt und kann gegen Bauchschmerzen und -krämpfe helfen. 
  • Gönnen Sie sich Ruhe und legen Sie im wahrsten Sinne des Wortes Ihre Beine hoch. Wenn Sie sich wieder etwas fitter fühlen, können Sie kurze Spaziergänge an der frischen Luft unternehmen, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.
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