Leben mit dem Reizmagensyndrom
Das Ziel einer Therapie des Reizmagensyndroms ist, dass Sie Ihre Beschwerden langfristig in den Griff bekommen, um wieder aktiver und unbeschwerter zu leben. Mit Stressbewältigungsstrategien und angepassten Ernährungsgewohnheiten können Sie dazu beitragen, Ihre Symptome zu lindern.
Da die Ursachen des Reizmagensyndroms noch ungeklärt sind, gibt es keine allgemeine Behandlungsmethode und keine spezielle Diät. Sie können Ihre Beschwerden lindern, indem Sie sich intensiv mit Ihrem Alltag auseinandersetzen: Um den Auslösern Ihrer Magenprobleme auf die Schliche zu kommen, können Sie zum Beispiel ein Beschwerdetagebuch führen.
Strategien gegen Stress
Seelische Belastung kann auch auf den Magen schlagen, denn Ihr Magen-Darm-Trakt hat ein eigenes Nervensystem, das von Ihrem Gehirn beeinflusst wird. Schüttet Ihr Gehirn Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol aus, bereitet es Ihren Körper auf große Leistungen vor. In kurzer Zeit wird dem Körper viel Energie bereitgestellt. Die Muskeln werden durchblutet, die Pulsfrequenz steigt und die Atmung wird schneller. Die Verdauung dagegen stagniert, denn sie verbraucht unnötig viel Energie und Sauerstoff. Stress kann außerdem Ihre Magenschleimhaut reizen sowie die Produktion von Magensäure ankurbeln. Umgekehrt kann auch ein geschädigter Magen-Darm-Trakt Stresssignale an Ihr Gehirn senden.
Schädlich wird der Spannungszustand, wenn angestaute Energie kein Ventil findet. Ein bewusster Umgang mit belastenden Situationen kann Ihnen helfen, psychische Anspannung zu vermindern. Äußere Stressauslöser (Stressoren) sind Situationen oder Umstände, die Sie als unangenehm oder sogar bedrohlich empfinden - beispielsweise Termindruck oder Lärm. Als innere Stressoren gelten zum Beispiel unerfüllte Wünsche oder Perfektionismus.
Tipp: Benennen Sie Ihre persönlichen inneren und äußeren Stressoren und vergegenwärtigen Sie sich, wie sich Belastung durch Stress bei Ihnen bemerkbar macht. Folgende Methoden haben sich beim Stressabbau bewährt:
- Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen eignen sich als Ventil für psychischen Druck. Durch regelmäßige Bewegung mit moderater Intensität können Sie Stresshormone abbauen. Zudem kann die Bewegung Ihre Verdauung harmonisieren.
- Beim Hatha-Yoga können Sie lernen, Bewegungsübungen mit einer Tiefenatmung zu synchronisieren.
- Progressive Muskelrelaxation kann Ihnen helfen, körperliche An- und Entspannung bewusster wahrzunehmen. Sie spannen hierbei bestimmte Muskelpartien an und lassen sie anschließend gezielt los.
- Meditation und Achtsamkeitsübungen können dazu beitragen, Ihre Herzfrequenz und Ihre Atmung zu verlangsamen und Ihren Blutdruck zu senken. Wenn Sie sich ganz auf das Hier und Jetzt - meist auf den Atem - konzentrieren, hilft das dabei, zu entspannen.
Entspannter dank TK-AntistressCoaching
Da Stress sich auf jeden Menschen anders auswirkt, ist es sehr individuell, das richtige Ventil zu finden. Dabei hilft zum Beispiel das TK-AntistressCoaching . Es verbindet nicht nur lange erprobte Methoden mit praktischer Anwendung im Alltag, es geht auch auf die persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände der Betroffenen ein.
Ernährungsgewohnheiten auf dem Prüfstand
Finden Sie heraus, welche Nahrungsmittel und Ernährungsgewohnheiten Ihre Beschwerden auslösen, indem Sie ein Ernährungsprotokoll führen. Notieren Sie hierfür über mehrere Tage alle verzehrten Speisen und eventuell aufgetretene Beschwerden. Ihr Arzt und ein Ernährungsberater können Ihnen dabei helfen.
Experten geben folgende Ratschläge, um den Verdauungsapparat zu entlasten:
- Bevorzugen Sie fett- und ballaststoffarme Kost.
- Meiden Sie Alkohol und Nikotin, denn diese Stoffe können Ihre Magenschleimhaut reizen.
- Bereiten Sie Ihre Speisen bekömmlich zu, indem Sie Nahrungsmittel kochen, dünsten, dämpfen oder in Folie garen. Obst können Sie als Kompott oder Fruchtmus zubereiten.
- Würzen Sie bevorzugt mit frischen Kräutern, weniger mit Salz, Pfeffer oder Knoblauch.
- Feinvermahlenes Brot vom Vortag ist leichter verdaulich als frisches, grobkörniges Brot.
- Nehmen Sie fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten ein, die Sie gleichmäßig auf den Tag verteilen.
- Essen Sie langsam und kauen Sie bewusst. Konzentrieren Sie sich dabei nur auf Ihre Mahlzeit.
- Trinken Sie eineinhalb bis zwei Liter täglich - idealerweise Wasser. Ihr Darm braucht Flüssigkeit, um dem Speisebrei Nährstoffe zu entziehen und ihn zu transportieren. Ein Glas lauwarmes Wasser am Morgen auf nüchternen Magen kann die Darmbewegung anregen.
Flohsamenschalen für die Verdauung
Die kleinen, runden Samen der Wegerich-Pflanze enthalten sogenannte Schleimstoffe, die viel Wasser binden. Diese Ballaststoffe können die Darmbewegung anregen, indem sie quellen und sanften Druck auf die Innenwand des Darms ausüben. Bei Durchfall können Flohsamen überschüssige Flüssigkeit binden, sodass sie länger im Darm verbleibt. Die Samenschalen werden mit Wasser vermischt und getrunken. Lassen Sie sich bei der Einnahme von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.