Akuter Bauch (Abdomen, akutes)
Plötzlich auftretende, heftige Bauchschmerzen können Alarmzeichen für eine lebensbedrohliche Situation sein. Konsultieren Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder rufen Sie den Notarzt, wenn die Schmerzen in kurzer Zeit stärker werden.
Akute, starke Bauchschmerzen sind aus medizinischer Sicht immer ein Notfall, solange die Ursache nicht geklärt ist. Im Ernstfall kann es sich um einen Blinddarmdurchbruch oder den Durchbruch eines Magengeschwürs handeln. Dann ist schnelle Hilfe gefragt.
Alarmzeichen
Treten eines oder mehrere der folgenden Symptome auf, rufen Sie umgehend den Notarzt und leisten Sie Erste Hilfe:
- plötzliche, heftige Bauchschmerzen, die für Betroffene kaum auszuhalten sind (Vernichtungsschmerz)
- rasche Verschlechterung des Allgemeinzustands
- Fieber, Unruhe, Atemnot, Kollaps bis hin zum Schock
- Schonatmung und Schonhaltung (meist mit angezogenen Beinen)
- verhärteter, aufgeblähter und druckempfindlicher Bauch
In manchen Fällen leiden Betroffene auch unter Begleitsymptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Rufen Sie umgehend den Rettungsdienst unter 112.
- Beruhigen Sie den Betroffenen und bleiben Sie bei ihm, bis der Notarzt eintrifft.
- Kontrollieren Sie regelmäßig, ob er atmet und bei Bewusstsein ist.
- Lassen Sie den Erkrankten in einer für ihn bequemen Lage liegen, zum Beispiel auf der Seite mit angezogenen Beinen.
- Erleidet er einen Schock, lagern Sie seine Beine hoch, um den Kreislauf zu unterstützen.
- Klagt er über starke Atemnot, richten Sie seinen Oberkörper auf.
- Decken Sie ihn zu, damit er nicht friert.
- Geben Sie dem Erkrankten nichts zu essen oder zu trinken, damit er im Krankenhaus gegebenenfalls schnell operiert werden kann.
Meist ernsthafte Erkrankung
Die häufigsten Ursachen für einen akuten Bauch sind:
- Entzündungen im Bauchraum, zum Beispiel eine Blinddarmentzündung
- Bauchspeicheldrüsen - oder Gallenblasenentzündung
- Durchbruch eines Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwürs
- Darmverschluss
- eingeklemmter Leistenbruch (Hernie)
- gynäkologische Erkrankungen wie eine Eierstockentzündung oder eine Bauchhöhlenschwangerschaft
- urologische Erkrankungen wie zum Beispiel Nierensteine
- Dickdarmkrebs
- Nierenversagen
- Lungenentzündung , vor allem wenn der untere Teil der Lunge betroffen ist
- Stieldrehung der Hoden ( Hodentorsion )