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Kontakt

Den ehrlichen Wunsch, wieder frei und selbstbestimmt zu leben, entwickeln Betroffene oft erst bei erheblichem Leidensdruck. Doch dieser ist die beste Voraussetzung, um die Sucht zu besiegen. Experten raten zum Entzug in einer Fachklinik. Denn das extreme Verlangen der Betroffenen nach dem Pulver zeigt: Kokain hat ihre Psyche verändert. 

Anlaufstellen

Als erste Anlaufstelle bieten sich ambulante Suchtberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen an. Suchtberater sind wissenschaftlich geschult und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Betroffene können sich kostenfrei über Behandlungsmöglichkeiten informieren und offen über Probleme oder Bedenken sprechen. 

Online gibt es Rat im Chat und per E-Mail, per Telefon zum Beispiel beim überregionalen Drogennotdienst unter 030 - 192 37 oder kostenpflichtig bei der Sucht-und-Drogen-Hotline unter 018 06 31 30 31.

Kokainfo.de ist eine Plattform rund um Kokain. Hier gibt es Informationen zur Wirkung und den Risiken von Kokain sowie verschiedene Selbst-Tests. Auch eine digitale Suchtberatung wird angeboten.

Der Ausweg: Entgiftung und Psychotherapie

Zu Beginn des Entzugs verspüren Patienten vor allem Müdigkeit und ein starkes Verlangen, wieder zu konsumieren - das sogenannte Craving.

Depressive Stimmung und starke Selbstzweifel folgen in einer zweiten Phase, die einige Tage anhalten kann. Die sogenannte Extinktionsphase dauert bis zu zehn Wochen. Währenddessen nehmen die Entzugssymptome langsam ab. Oft verarbeiten Patienten in Alpträumen Rausch- und Drogenerfahrungen. Selbstmordgedanken können während des gesamten Entzugs auftreten.

Psychotische Zustände mit Halluzinationen behandeln Ärzte meist mit sogenannten Benzodiazepinen und Neuroleptika. Trizyklische Antidepressiva können helfen, Antriebslosigkeit und depressive Stimmungen zu mildern. 

Um das Craving langfristig in den Griff zu bekommen, müssen Patienten sich innere und äußere Auslöser bewusst machen. Eine kognitive Verhaltenstherapie in geleiteten Einzel- und Gruppensitzungen kann dabei helfen, die Ursachen des Konsums aufzuarbeiten. In den meisten Fällen ist ein stationärer Aufenthalt von bis zu drei Monaten in einer Fachklinik sinnvoll. Eine ambulante Therapie erfolgt in Tageskliniken, Suchtberatungsstellen oder bei Psychotherapeuten. 

Die Kosten für eine Entgiftung im Klinikum übernimmt in der Regel die Techniker. Eine Therapie können Patienten im Klinikum oder mithilfe der Suchtberatungsstelle beim Rentenversicherer beantragen. Experten empfehlen zudem, dauerhaft eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, um abstinent zu bleiben.

Tipps für den Umgang mit Abhängigkeitserkrankten

Meist scheitern Partner oder Angehörige dabei, Suchtkranke von der Droge fernzuhalten. Oft übernehmen sie Aufgaben, die der Betroffene selbst erledigen sollte. So riskieren sie auch ihre eigene Gesundheit. Experten sprechen dann von der sogenannten Co-Abhängigkeit .

Sie raten:

  • Sprechen Sie mit dem Konsumenten offen über Ihre Sorgen - möglichst nur, wenn die Person nüchtern ist.
  • Weisen Sie auf Hilfsangebote - wie Suchtberatungsstellen - hin und vermeiden Sie persönliche Vorwürfe.
  • Kündigen Sie nur Dinge an, die Sie auch durchführen. Verzichten Sie auf Absprachen, an die sich die abhängige Person nicht hält.
  • Nehmen Sie selbst Unterstützung an. Tauschen Sie sich beispielsweise in einer Selbsthilfegruppe oder einem Angehörigenseminar  aus.  
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