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Untersuchungen zeigen: Mehr als 70 Prozent der Patienten und Patientinnen sind ein Jahr nach einer stationären Behandlung zufrieden mit dem Verlauf ihrer Abhängigkeitserkrankung und ihrer psychischen Gesundheit. In der Regel steigt die Chance auf ein Leben ohne Suchtmittel mit zunehmender Dauer der Therapie und wenn diese direkt an eine Entgiftungsbehandlung  anschließt. Die Entwöhnungsbehandlung erfolgt meist stationär in einer Fachklinik. Hier bleiben Sie rund um die Uhr - gewöhnlich für eine Dauer zwischen acht und 16 Wochen. Die Behandlung in einer Tagesklinik ist teilstationär , das heißt, dass Sie die Einrichtung am Abend in der Regel wieder verlassen können. Suchtberatungsstellen oder Privatpraxen bieten ambulante Therapien an. Hier können Sie regelmäßig einzelne Therapiestunden wahrnehmen. 

Ihre Ziele bestimmen Sie selbst

Ein grundlegendes Ziel der medizinischen Rehabilitation ist die dauerhafte Abstinenz. Während der Behandlung können Sie Strategien entwickeln, um mit dem Verlangen nach dem Suchtmittel (Craving, Suchtdruck) umzugehen. Dabei kann Ihnen eine Psychotherapie wertvolle Dienste leisten: Sie hilft Ihnen, aufarbeiten, warum Sie Suchtmittel konsumieren. Die Behandlung kann Ihnen zudem dabei helfen, Ihre Rolle in der Familie oder in Ihrem gesellschaftlichen Umfeld neu zu gestalten. Ein mögliches Ziel ist außerdem, sicherzustellen, dass Sie am Arbeitsleben teilhaben können. Sie können auch lernen, wie Sie einem Rückfall vorbeugen oder im Fall des Falles mit einem solchen umgehen.

Die kognitive Verhaltenstherapie bietet Ihnen beispielsweise die Gelegenheit, schädigende Denkmuster zu hinterfragen. Sie können Strategien lernen, um soziale Konflikte besser zu lösen - zum Beispiel mithilfe eines Kommunikationstrainings. Viele Einrichtungen beziehen auch Angehörige und Partner oder Partnerinnen in die Therapie mit ein - selbstverständlich auf freiwilliger Basis. Weitere Bausteine, die eine Entwöhnungsbehandlung in der Regel beinhaltet, sind:

  • Diagnose und Therapie von Grund- und Folgeerkrankungen: Sie können Ihre Lebensqualität steigern, indem Sie Erkrankungen, die eine Abhängigkeit verdecken oder auslösen, behandeln lassen. 
  • Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung wie z. B. Bewerbungstrainings: Sie können üben, Anschreiben zu verfassen und Fragen im Bewerbungsgespräch zu beantworten.
  • Sozialberatung, z. B. bei Schulden oder juristischen Problemen: Sie können Strategien entwickeln, wie Sie Schulden bereinigen, mit Behörden kommunizieren oder eine Fahrerlaubnis wiedererlangen. 
  • Ergotherapie: Hierbei können Sie alte Hobbies wiederentdecken, ein Handwerk ausüben oder Aufgaben trainieren, die bedeutend für Ihren Alltag sind. 
  • Sport- und Bewegungstherapie: Eine Physiotherapie hilft Ihnen z. B. bei Gelenkschmerzen, bei einer Sporttherapie können Sie lernen, wie Sie Ihren Körper fit halten.
  • Künstlerische Therapie: Bilder zu malen oder Objekte aus Ton zu gestalten, kann Ihnen helfen, sich auszudrücken und neue Sichtweisen auf ein Problem zu entwickeln. 
  • Entspannungstechniken : Damit können Sie Stress und Spannungszuständen entgegenwirken und zu mehr Gelassenheit finden.

Der erste Monat ist besonders wichtig

30 Prozent aller Rückfälle ereignen sich im ersten Monat nach der Therapie. Doch Sie können vorsorgen: In der Regel haben Sie schon während der Entwöhnungsbehandlung Gelegenheit, neue Sicht- und Handlungsweisen in Ihrem Alltag zu erproben. In dieser Zeit können Sie bereits Kontakt zu einem niedergelassenen Therapeuten oder zu einer niedergelassenen Therapeutin, einer Suchtberatungsstelle und einer Selbsthilfegruppe an Ihrem Wohnort aufnehmen. Dabei können Sie sich ein Netzwerk aus Fachleuten aufbauen, die Ihnen helfen, neu Gelerntes im Alltag umzusetzen.

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