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In unseren Knochen gibt es, ebenso wie in den anderen Organen, einen Stoffwechsel, auch wenn man es von außen nicht sieht. Dieser Knochenstoffwechsel besteht aus neuen und alten Knochenzellen, die auf- und abgebaut werden. Dafür benötigt der Körper vor allem Kalzium und Vitamin D, das die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm sicherstellt. 

Das bedeutet, nur wenn Sie … 

  1. ausreichend Kalzium zu sich nehmen und
  2. die Aufnahme aus dem Darm ins Blut gut funktioniert

kann ein gesunder Knochenstoffwechsel erfolgen. Leider können aber manche Stoffe aus der Nahrung die Aufnahme von Kalzium in die Knochen blockieren, da sie unlösliche Komplexe bilden. Dies sind die sogenannten "Kalziumkiller".

Basiswissen Kalzium 

Kalzium gehört zu den wichtigsten Mineralstoffen und ist nicht nur für den Aufbau der Knochen und Zähne verantwortlich, sondern zum Beispiel auch für die Reizleitung der Nervenzellen, die Muskulatur, das Herz und die Blutgerinnung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät Erwachsenen 1000 mg Kalzium pro Tag aufzunehmen, über Lebensmittel, Mineralwasser oder wenn nötig als Nahrungsergänzungsmittel. 

Maximale Grenze? Das nationale Gesundheitsinstitut der USA empfiehlt Frauen allerdings eine höhere Aufnahme von Kalzium. Bei einem Alter über 50 Jahre sollten Frauen mindestens 1200 mg täglich zu sich nehmen und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sogar 1300 mg. Eine höhere Dosierung kann aber für Herz, Gefäße und Nieren problematisch sein und wird in deutschen Fachkreisen kritisch diskutiert. 

Außerdem sollten Sie Kalzium nicht gleichzeitig mit bestimmten Medikamenten wie Antibiotika einnehmen, weil dadurch die Aufnahme dieser Arzneimittel in den Körper verringert werden kann. Fragen Sie in der Apotheke nach oder bei Ihrem behandelnden Ärzteteam.

Genug Kalzium einnehmen reicht nicht aus 

Für Menschen mit Osteoporose stellt die Aufnahme von ausreichend Kalzium eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Behandlung dar. Ebenso entscheidend ist aber, ob der Körper über das aufgenommene Kalzium auch tatsächlich verfügen kann. Warum? 

Bestimmte Lebensmittel erschweren die Aufnahme von Kalzium ins Blut und hemmen die Einlagerung in den Knochen. Phosphat, Oxalsäure und Phytin zählen zu den wichtigsten Kalziumkillern, die Sie kennen sollten.

Kalziumkiller Phosphat: Sehr viele Lebensmittel und Softdrinks enthalten heute große Mengen an Phosphat, insbesondere Fertiggerichte, Fast Food, Schweinefleisch und Wurst, aber auch Hefe und Limonade. Wer sich so ernährt, nimmt dabei mehr Phosphat zu sich als der Körper benötigt. Zu viel Phosphat signalisiert aber dem Organismus "Du brauchst weniger Kalzium". Als Folge davon wird Kalzium aus den Knochen abgebaut und in geringerer Menge über den Darm aufgenommen. 

Kalziumkiller Oxalsäure: Viele Pflanzen enthalten eine Säure, die mit Kalzium einen Komplex bildet, wodurch es nicht mehr ins Blut gelangen kann. Dazu gehören beispielsweise Spinat, Mangold, Sauerampfer, Rhabarber, Rote Bete, Pfefferminzblätter und Weizenkleie, die ansonsten als sehr gesund eingestuft werden. 

Kalziumkiller Phytin: Auch dieser pflanzliche Stoff bildet mit Kalzium eine unlösliche Verbindung. Enthalten ist Phytin vor allem in ballaststoffreichen Nahrungsmitteln wie Getreide, Weizenkleie, aber auch in den Randschichten von Reis und Bohnen.

Das bedeutet für Sie konkret 

Eine gesunde, kalziumreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, aber auch vollwertigen, möglichst naturbelassenen Lebensmitteln zählt - ebenso wie regelmäßige Bewegung - zu den wichtigsten Maßnahmen der Therapie von Osteoporose. Sie nehmen dadurch weniger Phosphat auf, als wenn Sie sich von Fast Food und Co. ernähren würden, und natürlich alle Vitamine und Mineralstoffe, die Sie benötigen. 

Versuchen Sie, Lebensmittel mit hohem Gehalt an Oxalsäure oder Phytin nur ab und zu auf den Tisch zu bringen oder unsere Tipps zu berücksichtigen. Die genannten Lebensmittel ganz zu meiden, ist aufgrund ihrer zahlreichen gesunden Eigenschaften nicht sinnvoll. 

Tipp 1: Erhitzen hilft

Durch das Erhitzen der Nahrungsmittel beim Kochen oder Backen können die pflanzlichen Kalziumkiller deutlich reduziert werden. 

Tipp 2: Getrennt essen 

Verzehren Sie besonders kalziumreiche Lebensmittel und die an sich gesunden Kalziumkiller getrennt. Legen Sie eine Pause von mindestens ein bis zwei Stunden ein.

Tipp 3: Kochsalz meiden

Kochsalz fördert die Ausscheidung von Kalzium mit dem Urin. Aus diesem Grund gilt das in Salz enthaltene Natrium auch als Kalziumkiller. Verwenden Sie deshalb zum Würzen Ihrer Gerichte möglichst viele frische Kräuter, denn dadurch sparen Sie Salz. Besonders gut geeignet ist Petersilie, denn sie enthält außerdem noch besonders viel Kalzium.
 

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