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Osteoporose zählt zu den Erkrankungen, die sich in der Lebensmitte entwickeln, aber erst im höheren Alter bemerkbar machen. Bewegung und Ernährung gelten als entscheidende Faktoren für den Verlauf, positiv wie negativ. Welche Rolle dabei der Konsum von Alkohol spielt, steht oft nicht im Fokus der Aufmerksamkeit und ist bislang noch nicht umfassend erforscht. Umso wichtiger sind die Ergebnisse einer Studie der Universität Innsbruck, die international Beachtung fanden.

Österreichische Studie: Alkoholverzicht

Ein Forschungsteam der Universität Innsbruck wies 2010 bereits den Zusammenhang zwischen Alkoholismus und einem erhöhten Risiko für Osteoporose bei jungen Männern nach. In einer Folgestudie untersuchte das Team nun, welche Auswirkungen ein achtwöchiger Verzicht auf den Knochenstoffwechsel hat. Dazu bestimmten sie bei alkoholkranken Menschen, die sie zum stationären Entzug aufnahmen, mehrfach die Knochendichte und Laborparameter für den Knochenstoffwechsel. 

Ergebnis: Schon nach acht Wochen ohne Alkohol stellte sich bei den Teilnehmenden das gesunde Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und -abbau wieder ein. Das bedeutet, die Knochen aufbauenden Zellen erholten sich. Als erfreuliches Nebenergebnis zeigte sich, dass sportliche Aktivitäten selbst mit Alkoholismus zu einer höheren Knochendichte führten.

Fazit: Diese ermutigenden Ergebnisse sprechen klar dafür, dass sich Alkoholverzicht bei Menschen unmittelbar auf die Funktion knochenbildender Zellen auswirkt. Außerdem zeigte die Studie deutlich, welches Potenzial Sport und ein zeitweiser Verzicht für die Knochengesundheit haben.

Stolperfall Alkohol 

Zu einem "knochengesunden" Lebensstil gehört nicht nur eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung, sondern insbesondere ein bewusster Umgang mit den "Genussgiften" Nikotin und Alkohol. Laut aktueller Leitlinie scheint eine sehr geringe Menge an Alkohol, zumindest den Knochen nicht zu schaden. Größere Mengen Alkohol dagegen, die zu einem Rausch führen, sind mit Osteoporose aus verschiedenen Gründen problematisch. Selbst das so genannte Binge Drinking, bei dem einmalig - zum Beispiel bei einem Fest - mehr als fünf Standardgläser (10 bis 12g Alkohol) getrunken werden, beeinflusst im Tierversuch die Knochengesundheit ähnlich wie bei einer Alkoholsucht. 

Aber selbst wer nicht unter Alkoholismus leidet, aber beispielsweise am Wochenende viel Alkohol trinkt, riskiert - wie Untersuchungen zeigen - durch den Rausch zu stürzen. Diese "Stolperfalle" sollten Sie mit Osteoporose so gut es geht, aber am besten vollständig meiden. 

Das bedeutet für Sie: Wer mit Osteoporose nicht vollständig auf Alkohol verzichten möchte, sollte nur sehr wenig zu sich nehmen und zumindest einmal pro Jahr den Knochen eine regenerierende Auszeit von acht Wochen gönnen. Dieses Reset hat aufgrund der Studienergebnisse aus Österreich vermutlich auch dann positive Effekte, wenn die Osteoporose durch Medikamente wie Kortison oder Protonenpumpen-Hemmer verursacht wurde.

Wichtig zu wissen: Alkoholismus erhöht nachweislich das Risiko für eine Osteoporose, diese Tatsache ist vor allem bei Männern - weniger dagegen bei Frauen - gut belegt. In experimentellen Studien konnte gezeigt werden, wie Alkohol in großen Mengen in den Knochenstoffwechsel eingreift. Hinzu kommen bei Menschen mit Alkoholsucht eine mangelhafte Ernährung und Bewegungsmangel, aber auch Knochenbrüche durch Stürze. Fachleute raten bei Alkoholismus, die Knochendichte und weitere Diagnostik wie Laborwerte stärker als bisher üblich in den Blick zu nehmen.