You can also use our website in English -

change to English version
Kontakt
Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

Empfohlene Grundimmunisierung und Auffrischungen

Um die Wucht der Pandemie zu brechen, wurden zeitweilig nahezu alle Menschen dazu aufgefordert, sich impfen zu lassen. Mittlerweile empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts folgende Impfstrategie zum Thema Covid-19:

  • Eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung, um die Basisimmunität aufzubauen, für Personen ohne Grunderkrankungen zwischen 12 und 59 Jahren (inklusive Schwangere). Für einen guten und andauernden Schutz sollte das Immunsystem mindestens dreimal Kontakt mit Antigenen des Erregers (Impfung) oder dem Erreger selbst haben (Infektion). Mindestens zwei dieser Kontakte sollten durch Impfungen erfolgen.
  • Eine Grundimmunisierung plus zwei Auffrischungsimpfungen für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Dazu zählen: 
  • Eine Grundimmunisierung bei Kindern von 6 Monaten bis 4 Jahren mit Vorerkrankungen. Bei gesunden Kindern zwischen 6 Monaten und 4 Jahren kann nach individueller Risikoabschätzung und in Rücksprache mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt eine Grundimmunisierung erwogen werden. Kindern zwischen 5 und 11 Jahren ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO die Gabe einer einzelnen Impfdosis. Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt, ob und welche Impfgaben für Ihr Kind sinnvoll sein können.

Alle Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko sollten sich künftig jedes Jahr eine Covid-19-Impfung geben lassen. Wer im laufenden Jahr bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hat, benötigt in dem betreffenden Herbst keine Impfung. Gesunden Erwachsenen unter 60 Jahren - auch gesunden Schwangeren - wird derzeit keine jährliche Auffrischungsimpfung empfohlen. 

Impfen lassen können Sie sich in Ihrer hausärztlichen oder fachärztlichen Praxis. Auch der betriebsärztliche Dienst oder Apotheken bieten zuweilen Impfungen an. Ihre Kinder können ihre Spritze bei Bedarf selbstverständlich in ihrer kinderärztlichen Praxis erhalten. Jede Impfung wird anschließend in Ihrem Impfausweis dokumentiert. Nehmen Sie das Dokument zu Ihren Terminen mit oder nutzen Sie die TK Safe App , um Ihre Daten stets parat zu haben.

Impfen - Training für das Immunsystem

Das Prinzip der Gedächtniszellen

Egal ob ein Krankheitserreger, etwa ein Virus, oder ein Impfstoff in den Körper eindringt, die Reaktion ist in beiden Fällen dieselbe: Das Abwehrsystem wird aktiviert und spezialisierte Zellen analysieren die Eiweißstoffe des Eindringlings und geben diese Information weiter. Dann beginnt die körpereigene Immunantwort. Hierbei werden einerseits Antikörper und andererseits sogenannte Killerzellen gebildet, die das Virus bekämpfen. Außerdem entstehen langlebige Gedächtniszellen. Diese leiten die Abwehrkaskade schnell ein, sowie die gleichen Erreger erneut in den Körper eindringen. Jede Impfung trägt dazu bei, Gedächtniszellen zu erzeugen. Dieser Mechanismus kann auf unterschiedliche Weise in Gang gesetzt werden. Mit bisherigen Impfstoffen - die beispielsweise gegen Tollwut, Diphterie, Masern, Mumps und Röteln eingesetzt werden - kamen entweder abgeschwächte Erreger (Lebendimpfstoffe) oder inaktivierte Erreger beziehungsweise deren Eiweißbestandteile (Totimpfstoffe) zum Einsatz.

mRNA-, Vektor- und weitere Impfstoffe

Bei Einsatz der neuen, genbasierten Impfstoffe bildet der Körper selbst das Protein, auf das die Immunantwort folgt. Das Coronavirus ist ähnlich aufgebaut wie eine Kastanie. Im Inneren befindet sich die Erbinformation, die Stacheln der Hülle bestehen aus kleinen Proteinen. Diese heißen Spike-Proteine, weil sie wie Stacheln oder Spitzen aussehen, und geben dem Coronavirus seine typische Form. Ein Teil der Erbinformation im Virusinneren enthält den Bauplan für diese Spike-Proteine.

  • Bei den mRNA-Impfstoffen wird dieser Bauplan in einer Lipidhülle, also umgeben von Fett, in den Körper transportiert. Dort wird er freigesetzt. Der Körper bildet auf Basis der übertragenen Erbinformation die entsprechenden Spike-Proteine selbst. Sobald das Immunsystem diese Proteine identifiziert, startet die Kaskade der Abwehrreaktion. 
  • Eine Vektorimpfung funktioniert ähnlich, lediglich der Transportweg ist ein anderer. Als Vektoren werden in der Medizin harmlose Erkältungsviren bezeichnet, die sich im menschlichen Körper nicht vermehren können. In das Erbmaterial dieser Transportviren wird ebenfalls der Bauplan für das Spike-Protein eingefügt. So verpackt, gelangt er in den Körper und die Immunreaktion beginnt.
  • Proteinbasierte Impfstoffe enthalten lediglich die Eiweißbestandteile (Antigene), gegen die der Immunschutz aufgebaut werden soll. Ihnen wird noch ein Wirkverstärker (Adjuvanzien) zugegeben. Sie ballen sich zu virusähnlichen Partikeln (VLP) zusammen und lösen die Immunreaktion aus. VLP werden auch bei Impfstoffen gegen Grippe und gegen humane Papillomaviren (HPV) eingesetzt.
  • Auch ein Ganzvirus-Impfstoff steht mittlerweile zur Verfügung. Für dieses Verfahren wurden komplette SARS-CoV-2-Viren abgetötet und durch einen Wirkverstärker ergänzt. Dieser Totimpfstoff kann die Immunantwort auslösen, ohne selbst krank zu machen.
Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.

Coro­na­virus (Covid 19)

Post-Corona-Coaching, Long Covid, Impfung - Erfahrungen teilen und Tipps erhalten

Impfreaktionen oder Nebenwirkungen?

Häufig schmerzt oder rötet sich die Einstichstelle nach einer Impfung. Tipp: Lassen Sie den Arm, in den geimpft wird, locker und entspannt nach unten hängen und kühlen Sie die Einstichstelle anschließend mit einem Coolpack. So können Sie lokalen Beschwerden vorbeugen. 

Bei einer Impfung setzt sich der Körper aktiv mit dem Impfstoff auseinander. Sie zielt schließlich darauf ab, dass Antikörper und Gedächtniszellen gebildet werden. Dieser Prozess kann daher vorübergehend Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Muskelschmerzen auslösen. Einige Geimpfte entwickeln grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Gelenkschmerzen, Übelkeit oder auch Fieber. 

Echte Nebenwirkungen wie eine allergische Reaktion oder eine Sinusvenenthrombose treten extrem selten auf. Mögliche Risikofaktoren wie zum Beispiel eine Thromboseneigung werden bei jedem Aufklärungsgespräch vor der Impfung abgefragt. Durch die gezielte Auswahl des Impfstoffes kann das Risiko einer unerwünschten Reaktion minimiert werden. Eine allergische Sofortreaktion ( anaphylaktischer Schock ) tritt bereits wenige Minuten nach der Impfung auf. Daher stehen geimpfte Personen noch etwa 15 bis 30 Minuten unter ärztlicher Beobachtung und können bei Bedarf sofort fachgerecht behandelt werden.

Noch immer lassen sich manche Menschen nicht gegen das SARS-CoV-2-Virus impfen, weil sie sich vor sogenannten Spätfolgen fürchten.

Gut zu wissen: Diese Angst ist unbegründet. Nebenwirkungen einer Impfung treten laut Expertinnen und Experten innerhalb weniger Tage oder Wochen nach dieser Impfung auf - danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff im Körper nicht mehr vorhanden. Es ist also nahezu ausgeschlossen, dass Sie beispielsweise erst ein Jahr später unter Nebenwirkungen leiden.

Bei medizinischen Fragen zur Impfung gegen Covid-19 können sich Versicherte der TK auch direkt an die Coronavirus-Hotline des TK-ÄrzteZentrums wenden:

Telefon: 040-46 06 - 61 91 60 (Montag bis Freitag 8 bis 20 Uhr)

Rasanteste Impfstoffentwicklung der Geschichte

Während der Coronapandemie erlebten wir eine Impfstoffentwicklung in Rekordzeit. Erste Produkte wurden nach wenigen Monaten zugelassen - normalerweise dauert ein solcher Prozess acht bis zehn Jahre. Wie war das möglich?

Glücklicherweise begann die Covid-19-Impfstoffentwicklung nicht bei null. Die Entwicklerinnen und Entwickler konnten auf Forschungen an den Viren SARS-CoV-1 und MERS-CoV aufbauen, die den SARS-CoV-2-Viren sehr ähnlich sind. Durch die Pandemie standen in kürzester Zeit ausreichend Testpersonen zur Verfügung und die klinischen Studien konnten daher innerhalb kurzer Zeit und mit eindeutigen Ergebnissen durchgeführt werden. Zudem versorgten die entwickelnden Firmen die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) von Anfang an mit den neuesten Daten und Studienergebnissen. So konnte die EMA die Impfstoffkandidaten im sogenannten Rolling-Review parallel prüfen - ohne Abstriche bei der Sorgfalt zu machen.

#THEMEN