Bluthochdruck im Alter - was hilft?
Jede zweite Person über 65 Jahre erhält die Diagnose Bluthochdruck. Unabhängig vom Alter steht jedoch fest: Eine Therapie lohnt sich immer.
Mit zunehmendem Lebensalter nimmt das Risiko für Bluthochdruck zu, da die Gefäße an Elastizität verlieren. Drei von vier Menschen zwischen dem 70. und 79. Lebensjahr sind betroffen. Mit steigendem Blutdruck erhöht sich außerdem das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen .
Der Blutdruck wird durch einen oberen und einen unteren Messwert beschrieben. Für altersbedingten Bluthochdruck ist es typisch, dass der untere Wert im Normbereich bei unter 80 mmHg liegt und nur der obere Wert auf über 140 mmHg steigt. Ursächlich dafür sind die starren Gefäße, die sich den wechselnden Druckverhältnissen nun weniger gut anpassen können. Fachleute sprechen von einer isolierten systolischen Hypertonie.
Bluthochdruck ab 65: Alterserscheinung oder Zivilisationskrankheit?
Bluthochdruck im Alter scheint vor allem etwas mit unseren Lebensgewohnheiten zu tun zu haben. Expertinnen und Experten raten daher zu einem gesunden Lebensstil : Ernähren Sie sich vollwertig, würzen Sie Ihre Speisen mit Kräutern anstelle von Salz und bewegen Sie sich regelmäßig , zum Beispiel bei täglichen Spaziergängen.
Passgenau: Therapie gegen Bluthochdruck
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Blutdrucktherapie stetig weiterentwickelt. Vertragen Sie die blutdrucksenkende Therapie gut, profitieren Sie von einem geringeren Risiko für Folgeerkrankungen.
Menschen ab 65 Jahren raten Fachleute, den oberen Blutdruckwert auf unter 140 mmHg zu senken. Generell geht es bei einer Therapie aber nicht darum, den Blutdruck so weit wie möglich zu senken. Vielmehr ist Ihr persönlicher Zielblutdruck eine individuelle Abwägung, die Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt treffen. So wird sichergestellt, dass die Behandlung optimal auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und gesundheitlichen Bedingungen abgestimmt ist.
Bei der Therapieplanung berücksichtigt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nicht nur Ihr Alter. Auch mögliche Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus , Ihre körperliche Fitness und eventuelle frühere Blutdruck-Therapien spielen eine Rolle. Zudem können einige Medikamente gegen Arthrose , Osteoporose oder Rheuma den Blutdruck und die Therapie beeinflussen. "Informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Sie Medikamente gegen eine andere Erkrankung einnehmen", sagt Petra Rudnick, Allgemeinmedizinerin im TK-ÄrzteZentrum , und ergänzt: "So können Wirkstoffe ausgewählt werden, die nicht mit Ihren anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten."
Tipp: Erstellen Sie Ihre persönliche Medikamentenliste. Halten Sie darin fest, wie oft, wie viel und seit wann Sie das jeweilige Medikament einnehmen. So behalten Sie den Überblick und können Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aktiv informieren.
Langsam, aber sicher
Kaum eine Medikamentengruppe ist so gut untersucht wie Blutdrucksenker . Im Alter eignen sich in der Regel Mittel, die den Blutdruck langsam und kontrolliert senken. Liegen Begleiterkrankungen wie beispielsweise ein Herzleiden, eine chronische Lungenerkrankung oder Schuppenflechte vor, fließt das in die Entscheidung für eine Therapie ein.
Gut zu wissen: Im Alter nimmt das Durstgefühl ab. Achten Sie darauf, genügend Wasser zu trinken, insbesondere wenn Sie Diuretika einnehmen, die auch als Wasser- oder Entwässerungstabletten bekannt sind.