Cannabis - die Pflanze und ihre Nutzung (2/6)
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Cannabis, zu deutsch: Hanf, ist eine einjährige Pflanze, die sich durch Selbstaussaat vermehrt und vielfältig genutzt wird.
Schon seit etwa 3000 v. Chr. haben Menschen Papier, Kleider und Seile aus Hanf hergestellt. Heute dient Hanf auch in der Produktion von Lebensmitteln oder Kosmetikprodukten. Die Industrie nutzt vor allem Hanfgewächse der Gattung Cannabis Sativa, weil sie die längsten Fasern bildet.
Medizinische Nutzung
Aufgrund ihrer Wirkung wurde und wird die Hanfpflanze in ebenfalls langer Tradition zu medizinischen Zwecken eingesetzt - zunächst im asiatischen Bereich, später dann auch im Nahen Osten, in Europa sowie in Nord- und Südamerika. Cannabis sollte beispielsweise Schmerzen, Rheuma, Lepra, Durchfall oder Fieber bekämpfen.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Cannabispflanze für medizinische Zwecke sind Cannabinoide und Terpene bzw. Terpenoide. Zu den wichtigsten der etwa 100 bekannten Cannabinoiden gehören das Delta-9-Tetrahydrogencannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).
Da weibliche Pflanzen einen höheren Gehalt an Wirkstoffen haben, wird in der Medizin auf männliche Pflanzen verzichtet. Anders dagegen in der Industrie: Faserhanfsorten dürfen in der Europäischen Union maximal 0,2 Prozent THC enthalten.
Die Medizin verwendet Cannabisblüten und Cannabisextrakte. Diese stammen sämtlich aus kontrolliertem und hochwertigem Anbau und werden über Apotheken abgegeben. Dabei ist wichtig, dass die Qualität der jeweiligen pflanzlichen Ausgangsmaterialien sowie ihr Gehalt an THC und CBD gesichert sind. Nur so lässt sich Cannabis als Medizin kalkulierbar dosieren.
Droge Cannabis
Auch historisch ist Cannabis aufgrund seiner psychoaktiven Wirkstoffe bereits als Beruhigungs- und Betäubungsmittel verwendet worden. Die Rauschwirkung bestimmter Cannabis-Sorten ist in Europa jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt.
Zuvor hatte man Hanf lediglich als Kulturpflanze für die Fasergewinnung wahrgenommen. Erst in den 1970er Jahren weitete sich der Konsum innerhalb der Gesellschaft aus.
Heute ist Cannabis nach Alkohol und Nikotin das am stärksten verbreitete Suchtmittel. Cannabis und Cannabisprodukte zählen laut Betäubungsmittelgesetz zu den verbotenen Suchtmitteln. Wer Cannabis außerhalb der medizinischen Anwendung besitzt, anbaut oder damit handelt, verstößt gegen das Strafrecht.
Die Droge Cannabis wird üblicherweise als Haschisch (auch: Hasch, Dope) oder Marihuana (auch: Gras) konsumiert. Haschisch bezeichnet das gepresste Harz der weiblichen Blüten. Es enthält drei bis vier Prozent THC, selten auch bis zu 20 Prozent.
Marihuana heißen die getrockneten Blüten und Pflanzenspitzen der Cannabis-Pflanze. Ihr THC-Gehalt schwankt zwischen einem und fünf Prozent. Die höchste THC-Konzentration mit 20 bis 60 Prozent enthält Haschisch-Öl, ein Destillat aus Marihuana oder Cannabis-Harz.