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Durch intensive Forschung stehen heute zahlreiche verschiedene Medikamente zur Verfügung, die sich gegen Krebszellen richten. Diese Wirkstoffe greifen allerdings immer auch gesunde Zellen an, vor allem solche, die sich schnell vermehren. Dazu gehören blutbildende Zellen, Schleimhautzellen des Magen-Darm-Trakts und die Haarwurzeln. Entsprechend lang fällt die Liste möglicher Nebenwirkungen aus, die unmittelbar mit Beginn der Chemotherapie oder auch Tage und Wochen danach auftreten können. 

Wichtig zu wissen: Die meisten Beschwerden klingen nach der Therapie wieder ab. Aber bis dahin können sie für betroffene Frauen eine große Belastungsprobe darstellen oder auch zum Abbruch der Therapie führen. Beides sollte ein sorgfältiges Nebenwirkungsmanagement auffangen und möglichst verhindern.

Mit vereinten Kräften: Nebenwirkungen minimieren

Welche Nebenwirkungen sich entwickeln und wie stark sie auftreten, hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von dem verordneten Wirkstoff, der Behandlungsdauer und Dosis, aber immer auch von der individuellen gesundheitlichen Verfassung. Deshalb sollten Sie Ihrem Behandlungsteam genau berichten, welche Vorerkrankungen oder Risikofaktoren Sie mitbringen und welche Beschwerden Sie aktuell beobachten. Im gemeinsamen Gespräch kann eine geeignete Strategie überlegt werden, die sich aus unterschiedlichen Maßnahmen zusammensetzt:

Schritt 1 - Die richtige Therapieplanung 

Auf der Basis einer ausführlichen Untersuchung und eines gemeinsamen Gesprächs wird beispielsweise eine Chemotherapie ausgewählt, die optimal wirkt und möglichst wenig Nebenwirkungen verursacht. 

Schritt 2 - Geeignete Gegenmaßnahmen suchen

Viele Nebenwirkungen können heute durch geeignete Maßnahmen vermieden oder abgemildert werden. Dazu gehören Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen oder gegen schmerzhafte Gefühlsstörungen in Händen und Füßen, die vorbeugend verordnet werden. Regelmäßige Kontrollen der weißen Blutkörperchen helfen zum Beispiel, eine gestörte Abwehrkraft während einer Chemotherapie so früh wie möglich zu erkennen und gegenzusteuern. Eine herzgesunde Ernährung gemäß der mediterranen Küche und regelmäßige Bewegung zählen zu den Maßnahmen, die Sie selbst in die Hand nehmen können, zum Beispiel um der typischen Krebs-Müdigkeit etwas entgegenzusetzen.  

Unser Tipp: Die Naturheilkunde bietet viele Möglichkeiten, die Nebenwirkungen einer Chemotherapie auf sanfte Weise abzumildern. Dazu zählen Eiswürfel aus Pfefferminztee gegen Übelkeit, Spülungen mit Kamille oder Salbei bei einer Entzündung der Schleimhaut im Mund oder auch ein geriebener Apfel gegen Durchfall. Fragen Sie beim nächsten Kontrolltermin einfach nach. 

Schritt 3 - Auswege im Notfall

Sollten die Nebenwirkungen nicht erträglich sein oder in Notfällen gibt es nach Rücksprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit, einen Infusionstermin zu verschieben oder eine Therapiepause einzulegen. Vor allem bei einem fortgeschrittenen, metastasierten Brustkrebs sollte über eine geringere Dosis für die Chemotherapie nachgedacht werden. Die damit meist einhergehende geringere Wirkung auf den Krebs aber eine bessere Verträglichkeit, stellt dann das neue Ziel dar.  

"Selftracking" mit dem Krebstagebuch 

Damit Sie beim nächsten Kontrolltermin zielgerichtet über therapeutische Maßnahmen sprechen können, ist es hilfreich, ein Krebstagebuch zu führen. Hierbei halten Sie Ihre Beschwerden schriftlich fest und auch, wann Sie welche Medikamente eingenommen haben.

US-Studien haben gezeigt, dass sich dieses Selftracking (Selbstbeobachtung) positiv auf den Verlauf der Behandlung und die Lebensqualität auswirkt. Das Krebstagebuch gibt den Betroffenen das Gefühl, selbst etwas zur Behandlung beisteuern zu können und bietet dem behandelnden Team die Möglichkeit bei Nebenwirkungen schneller und präziser eingreifen zu können.

Orale Krebstherapie?

Zusätzlich zu den klassischen Infusionen gibt es heute Wirkstoffe, die eine Therapie in Tablettenform ermöglichen. Viele Betroffene empfinden diese orale Therapie als deutlich angenehmer, aber sie schätzen dabei mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten häufig als zu harmlos ein. Um optimal wirken zu können, muss die orale Therapie ebenfalls konsequent und regelmäßig durchgeführt werden. Bei möglichen Nebenwirkungen sollten Sie daher auf keinen Fall eine Tablette einfach weglassen, sondern genauso wie bei der Infusionstherapie Rücksprache mit Ihrem behandelnden Ärzteteam halten. 
 

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