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Entscheidung zur Brustentfernung

Ihr behandelnder Arzt erläutert Ihnen ausführlich alles, was für Sie jetzt wichtig ist. Er erklärt Ihnen zum Beispiel, bei welcher Therapie es welche Heilungschancen für Sie gibt und wie sich diese Behandlung auf Ihre Lebensqualität auswirken kann. Ihr Alter, Ihre allgemeine Gesundheit und Ihre individuelle Lebenssituation sowie Ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse haben großen Einfluss auf den gesamten Therapieplan. Ob nach einer Entfernung der Brust diese anschließend chirurgisch wieder aufgebaut werden soll, bestimmen Sie allein. Fragen Sie nach, wann immer Sie mehr Informationen benötigen, und treffen Sie Ihre Entscheidung in Ruhe. 

Genetisches Risiko

In manchen Familien treten vermehrt Brustkrebserkrankungen auf, weil bestimmte Gene weitervererbt werden. Wurden bei Ihnen die Brustkrebsgene BRCA 1 oder BRCA 2 nachgewiesen, haben Sie ein stark erhöhtes Brustkrebsrisiko und sollten an regelmäßigen engmaschigen Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen. Hierfür gibt es spezielle Programme, die von verschiedenen Universitätskliniken angeboten werden. Möglicherweise kann eine vorsorgliche Entfernung der Brust das Risiko senken, dass die Erkrankung ausbricht. Betroffene sollten sich in einer spezialisierten Tumorrisiko-Sprechstunde von Gynäkologen, Humangenetikern und Psychologen ausführlich beraten lassen, um den persönlichen Nutzen gegen die Risiken abzuwägen.

Die Operation

Bei einer Mastektomie entfernt der Chirurg die gesamte Brustdrüse und die sie umgebenden Bindegewebshüllen, eventuell auch die Brustwarze sowie überschüssige Haut, falls diese nicht für einen nachfolgenden Wiederaufbau der Brust benötigt werden. Die Brustmuskulatur unterhalb der Brustdrüse wird, wenn möglich, nur teilweise entfernt.

In der Regel wird auch der sogenannte Wächterlymphknoten - medizinisch Sentinel-Lymphknoten - entnommen. Dies ist der Lymphknoten, der dem Tumor am nächsten liegt. Das entfernte Gewebe wird im Labor genau auf Krebszellen untersucht, das Ergebnis bestimmt die weiteren Therapiemaßnahmen mit - unter anderem auch, ob noch weitere Lymphknoten aus der Achselhöhle der betroffenen Seite entfernt werden müssen. 

Die Brust wieder aufbauen 

Ein Wiederaufbau der Brust - eine sogenannte Brustrekonstruktion - kann in derselben Operation wie die Entfernung erfolgen. Wenn die Frau es wünscht oder wenn eine anschließende Strahlenbehandlung der Brust geplant ist, kann sie auch zu einem späteren Zeitpunkt rekonstruiert werden. Je nach Größe der Brust und der entnommenen Gewebemenge kommen verschiedene Methoden infrage. 

Ist nach der Brustabnahme noch ein ausreichend großer Hautlappen vorhanden, kann der Operateur ein Silikonimplantat, seltener ein Kochsalz- oder Hydrogelimplantat, einsetzen. Andernfalls legt er zunächst eine vorläufige sogenannte Expanderprothese unter die Haut. Diese wird dann nach und nach gedehnt. Anschließend setzt er in einem erneuten Eingriff die endgültige Prothese ein, die in Form und Größe der anderen Brust angepasst ist. Nach etwa zehn Jahren sollte das Implantat ausgetauscht werden.

Bei größeren Brüsten oder auch nach Bestrahlungen ist Eigengewebe zur Rekonstruktion meist besser geeignet. Hierzu wird ein freier oder ein mit Muskeln verbundener Hautlappen, zum Beispiel vom Bauch, in der operierten Brust eingesetzt. Vorteile dieses Verfahrens: Es kommen keine körperfremden Stoffe zum Einsatz und meist sind keine weiteren Operationen nötig.

Wurden die Brustwarze und der Warzenhof entfernt, können diese ebenfalls rekonstruiert werden. Erfahrene Ärzte können dabei Form und Aussehen der ursprünglichen Brustwarze naturgetreu nachbilden.

Wenn die Frau keinen Wiederaufbau der Brust wünscht, besteht auch die Möglichkeit, Brustprothesen aus Kunststoff zu tragen, die in einen Spezial-Büstenhalter eingelegt werden oder direkt an der Haut haften.

Auch an die Psyche denken

Kaum ein Körperteil steht so sehr für das Frausein wie die weibliche Brust. Sie ist ein sichtbares Zeichen der Weiblichkeit, beherbergt erogene Zonen und kann als Stillorgan Babys ernähren. Den Verlust der Brust erleben die meisten Betroffenen als psychisch sehr belastend. Speziell ausgebildete Psychoonkologen können Ihnen in dieser schweren Zeit zur Seite stehen und Sie dabei unterstützen, die Erkrankung zu bewältigen. Fragen Sie Ihren Arzt oder den Sozialdienst Ihrer Klinik nach Beratungsangeboten in Ihrer Nähe oder geben Sie auf der Internetseite krebsinformationsdienst.de unter dem Stichwort "Krebsberatungsstellen" Ihre Postleitzahl ein.

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