Brustkrebs: Überlebenschancen verbessert
Intensive Forschung hat die Therapie von Brustkrebs in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Dies gilt für klassische Behandlungen wie Operationen, ebenso wie für spezielle medikamentöse Therapien. Eine Auswertung des britischen und amerikanischen Krebsregisters zeigte jetzt, wie erfolgreich und "lebensrettend" diese Fortschritte für Frauen mit Brustkrebs sind.
Immer noch verbinden viele Menschen die Diagnose Krebs mit einem Todesurteil. Gerade bei Brustkrebs trifft diese Einschätzung nicht mehr zu. Zu diesem erfreulichen Ergebnis kamen jetzt Forschende, die Langzeitdaten der nationalen Krebsregister in England und den USA auswerteten.
Wichtig zu wissen: Die Zahl der Frauen mit Brustkrebs ist in den letzten fünf Jahrzehnten insgesamt angestiegen. Trotzdem überleben heutzutage prozentual deutlich mehr Frauen als früher. Durch die bessere Diagnostik - u.a. die Krebsfrüherkennung als Programm - sowie durch therapeutische Fortschritte wird Brustkrebs heute sehr viel häufiger in einem frühen Stadium erkannt und kann besser behandelt werden.
Forschungsupdate: Überlebenschance für Frauen mit Brustkrebs gestiegen
In Deutschland haben sich die Überlebenschancen nach Brustkrebs deutlich verbessert. Laut der letzten Auswertung von 2020 sind nach zehn Jahren noch 83 Prozent der Frauen - und der betroffenen Männer - am Leben. Vor allem im Alter von 60 bis 69 Jahren stieg die Anzahl der Menschen, die den Krebs überleben, deutlich an.
Noch aktueller sind folgende zwei umfassende Auswertungen, die jeweils in ärztlichen Fachmagazinen veröffentlicht wurden. Sie verglichen die Entwicklung von früher bis heute und bestätigen den "Aufwärtstrend".
Britische Studie: Brustkrebs im Frühstadium (1993 bis 2020)
Zahlen: In den Jahren 1993 bis 2015 erkrankten allein in England 512.447 Frauen an einem sogenannten "invasiven Brustkrebs", der zum Zeitpunkt der Diagnose nicht metastasiert war. Während von 1993 bis 1999 noch 14,4 Prozent innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Diagnose starben, waren es von 2010 bis 2015 nur noch 4,9 Prozent, also nur noch rund ein Drittel.
Positive Ergebnisse: In allen Gruppen mit unterschiedlichen Typen von Brustkrebs kam es zu einem deutlichen Rückgang der krebsbedingten Todesfälle, also mehr Frauen überlebten. Außerdem sank die Gefahr an Brustkrebs zu sterben nach den ersten fünf Jahren in allen Altersgruppen deutlich ab.
US-Studie: Brustkrebs-Überleben (1975 bis heute)
Ein Team der Stanford University verglich die Daten von Frauen mit Brustkrebs über mehrere Jahrzehnte hinweg und kam ebenfalls zu einem erfreulichen Ergebnis.
Positive Ergebnisse: In den USA hat sich offenbar die Überlebensrate nach Brustkrebs verdoppelt beziehungsweise die Sterblichkeit halbiert. Den größten Rückgang der Sterblichkeit fanden die Forschenden bei einem Brustkrebstyp, der als Östrogenrezeptor positiv bezeichnet wird. Hier lag der Rückgang sogar bei 71 Prozent.
Das können Sie tun:
Brustkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen von Frauen in Deutschland. Aktuell erhalten jährlich rund 69.000 Frauen und wenige Männer die Diagnose, aber rechtzeitig erkannt und behandelt ist Brustkrebs in den meisten Fällen heilbar. Die deutlich besseren Überlebenschancen verdanken Sie zum einen der verbesserten Früherkennung, einer individuell angepassten Therapie und einer umfassenden Betreuung in zertifizierten Brustkrebszentren. Aber zum anderen können Sie selbst etwas tun und aktiv für Ihre Lebenszeit kämpfen.
In Untersuchungen konnte bestätigt werden, wie effektiv ein gesunder Lebensstil das Überleben von Frauen nach Brustkrebs verlängern kann. Die gute Nachricht: Dies gilt auch, wenn Sie Ihr Leben erst nach der Diagnose umstellen.
Wissenschaftlich belegt: Sechs Faktoren für ein längeres Leben mit Brustkrebs
- versuchen Sie ein normales Gewicht zu halten (oder anzustreben)
- bewegen Sie sich regelmäßig und mit Freude
- bevorzugen Sie Obst und Gemüse und ernähren Sie sich vollwertig
- verzichten Sie dabei auf rotes Fleisch und stark verarbeitete Lebensmittel
- gewöhnen Sie sich den Konsum von zuckerhaltigen Getränken ab
- verzichten Sie auf Alkohol und hören Sie auf zu rauchen