Hyposensibilisierung bei Heuschnupfen (3/4)
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Sie können Ihre Heuschnupfenbeschwerden langfristig lindern, indem Sie Ihr Immunsystem an das Pollenallergen gewöhnen. Die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung - auch spezifische Immuntherapie genannt (SIT) - gilt bei Pollenallergie als gut dokumentiert. Dabei gibt es verschiedene Behandlungsmethoden.
Wer den nächsten Frühling genießen will, sollte bereits im Spätsommer oder im Herbst beginnen, dem Heuschnupfen vorzubeugen. Als Pollenallergiker starten Sie die Hyposensibilisierung in der Regel vor der Pollenflugsaison, wenn Sie beschwerdefrei sind. Dann hat Ihr Immunsystem Zeit, sich an den Allergieauslöser zu gewöhnen.
Bei der sogenannten subkutanen Immuntherapie (SCIT) spritzt Ihnen Ihr Allergologe ein Allergenextrakt. Bei der neueren, sublingualen Behandlungsform (SLIT) nehmen Sie das Extrakt in Form von Tropfen oder Tabletten selbstständig zu Hause ein. Beide Behandlungsmethoden dauern etwa drei Jahre. Erste Wirkungen können sich schon in der ersten Pollensaison zeigen.
Studien zufolge kann die Hyposensibilisierung Heuschnupfenbeschwerden bei Gräserpollenallergie um bis zu 85 Prozent verringern.
Ganzjährige Therapieoptionen
Bei einer ganzjährigen Hyposensibilisierung führen Sie Ihrem Immunsystem das Allergenextrakt durchgängig zu. Bei einer SCIT erhalten Sie anfangs einmal pro Woche eine Spritze, um die Dosis vor der Pollenflugsaison zu steigern. Bei der Langzeittherapie dauert die Aufdosierungsphase etwa vier Monate. Danach bekommen Sie monatlich Injektionen mit einer Erhaltungsdosis. Bei der ganzjährigen SLIT nehmen Sie die Medikamente drei Jahre lang täglich ein.
Saisonale Therapieoptionen
Sie können die Hyposensibilisierung während der Pollenflugzeiten auch aussetzen. Denn während der Pollenflugphase ist Ihr Körper einer erhöhten Belastung durch Allergene in Ihrer Umwelt ausgesetzt. Allergologen nennen diese Therapieoption präsaisonale Immuntherapie oder Kurzzeittherapie.
Bei der präsaisonalen SCIT bekommen Sie in einer verkürzten Steigerungsphase wöchentlich Spritzen mit höher dosiertem Allergenextrakt. Anschließend erhalten Sie monatlich Spritzen mit einer Erhaltungsdosis. Die präsaisonale SCIT schließen Sie vor der Pollensaison ab. Danach wiederholen Sie die Behandlung.
Auch bei der präsaisonalen SLIT steigern Sie die Allergendosis bis zum Beginn der Pollensaison. Dann pausieren Sie bis zum Ende der Saison. Bei der kosaisonalen SLIT wiederum nehmen Sie das Allergenextrakt bis zum Höhepunkt der Pollensaison und unterbrechen dann die Einnahme bis zu ihrem Ende. Beide Formen der präsaisonalen SLIT wiederholen Sie über einen Zeitraum von drei Jahren.
Welche Behandlungsmethode für Sie am besten geeignet ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Allergologen.