TK spezial befragte zu diesem Projekt Anne Hinneburg, Referentin für Arbeit und Gesundheit im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport und Astrid Kriegeskorte, Koordinatorin Gesundheitsmanagement im IT.Niedersachsen.

TK spezial: Frau Hinneburg, was waren die Hintergründe für die Einladung an die beteiligten Institutionen und welche Ziele haben Sie damit verfolgt?

Anne Hinneburg: Die Grundlage für unser Handeln bilden das Präventionsgesetz und die im Jahr 2015 zwischen der niedersächsischen Landesregierung und den Spitzenorganisationen der Gewerkschaften geschlossene Vereinbarung nach § 81 NPersVG zu Arbeit und Gesundheit in der Landesverwaltung. Ziel war es, die Zusammenarbeit der Sozialversicherungsträger und der Landesverwaltung durch Initiierung von konkreten Projekten im Gesundheitsmanagement zu stärken. Durch diese Best-Practice-Beispiele werden weitere Dienststellen der Landesverwaltung zur Nachahmung motiviert.

TK spezial:  Frau Kriegeskorte, IT.Niedersachsen ist der zentrale IT-Dienstleister der Niedersächsischen Landesverwaltung mit über 600 Mitarbeitenden. Welche konkrete Bedarfslage gab es bei Ihnen?

Astrid Kriegeskorte: Wir haben die psychische Gefährdungsbeurteilung in den Gesundheitsmanagement-Prozess integriert. Die Analyseergebnisse daraus haben gezeigt, dass wir das Thema Prävention stärker in den Blick nehmen sollten, um Belastungen zu reduzieren und um gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen.

TK spezial: An welchen Punkten und mit welchen Mitteln konnte die TK Sie und Ihre Kollegen im Prozess unterstützen?

Astrid Kriegeskorte:  Nach Analyse- und Beratungsgesprächen mit den TK-Verantwortlichen Holger Weichert und Tanja Joretzki wurden unterschiedliche Handlungsfelder sichtbar. Die TK hat bei folgenden Themen unterstützt:

• Konzept und  Umsetzung der Führungskräfteentwicklung
• Gesundheitsprogramm für Auszubildende und duale Studenten
• Gesundheitstag
• Schichtberatung
• Online Coach

TK spezial: Was hat sich seit Projektstart bereits getan und wie ist es Ihnen gelungen, Ihre Kolleginnen und Kollegen von diesem Weg zu überzeugen? 

Astrid Kriegeskorte: Die Führungskräfteentwicklung läuft seit einigen Monaten. Von der Geschäftsführung bis zu den Fachgebietsleitungen sind alle dabei. Die Rückmeldungen dazu sind positiv. Dass viele diesen Weg mitgehen, liegt vor allem daran, dass das Thema der Geschäftsführung wichtig ist und beide Geschäftsführer aktiv beteiligt sind.

TK spezial: Wieviel Weg liegt jetzt noch vor Ihnen und was glauben Sie, wird nach Projektende bei IT.Niedersachsen anders sein?

Astrid Kriegeskorte: Der Weg geht weiter und wir sind dabei, Ideen und Methoden zu entwickeln, wie wir die Erkenntnisse aus dem Projekt zu Selbstverständlichkeiten im IT.Niedersachsen werden lassen können. Nach dem Projektende wird neues Wissen und ein besseres Verständnis über die Zusammenhänge von Arbeit und Gesundheit vorhanden sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich durch dieses Projekt auch das Miteinander noch besser gestalten wird. Danke an alle, die von Seiten der TK so gut beraten und begleiten.
 
TK spezial: Frau Hinneburg, wie lautet Ihr Fazit zu dem, was die beiden Projektpartner IT.Niedersachsen und TK bisher auf den Weg gebracht haben?

Anne Hinneburg: Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit der Projektpartner erfolgreich verläuft. Das Projekt zeigt, dass fachliche Expertise und externe Unterstützung zum Erfolg des Gesundheitsmangement-Prozesses im IT.Niedersachsen wesentlich beigetragen haben. Nach einer intensiven Analysephase wurden vielfältige Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen mit vielen Akteurinnen und Akteuren entwickelt. Das Gesundheitsmanagement ist ein lebendiger Prozess und fördert die Kommunikation und die Achtsamkeit im Arbeitsleben.

TK spezial: Vielen Dank für das Interview!

Anne Hinneburg arbeitet seit 2015 als Referentin für Arbeit und Gesundheit im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Als Gesundheitswissenschaftlerin ist sie landesweit u. a. für die strategische Weiterentwicklung im Gesundheitsmanagement zuständig. Zudem sorgt sie für die ressortübergreifende Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Informations- und Erfahrungsaustausch.

Astrid Kriegeskorte arbeitet als Koordinatorin Gesundheitsmanagement im IT.Niedersachsen. Nach unterschiedlichen Stationen in der Niedersächsischen Landesverwaltung ist sie seit 2003 aktiv zum Thema Gesundheitsmanagement unterwegs.