Die TK setzt ein Zeichen gegen Cybermobbing
Artikel aus Niedersachsen
Mobbing und Cybermobbing sind Themen unserer Zeit. In einem Kommentar spricht Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen, darüber, warum Mobbingprävention eine wichtige Aufgabe für die TK darstellt, besonders wenn es um Kinder und Jugendliche geht.
Die IdeenExpo ist Europas größtes Jugend-Event für Technik und Naturwissenschaften. Unsere Teilnahme vom 8. bis 16. Juni, war eine gute Gelegenheit, unser Engagement im Bereich Mobbingprävention in den Fokus zu rücken. Unsere Intention war es, spielerisch auf die ernsten Gefahren von Cybermobbing aufmerksam zu machen und gemeinsam dagegen anzukämpfen. Doch warum ist uns dieses Thema wichtig?
Die Notwendigkeit sich gegen Cybermobbing einzusetzen, unterstreicht die Studie "Cyberlife IV" , die das Bündnis gegen Cybermobbing e. V. in Kooperation mit der TK durchgeführt wurde. Laut dieser Studie sind rund 17 Prozent der Kinder und Jugendlichen von Cybermobbing betroffen - das entspricht mehr als 1,8 Millionen Schülerinnen und Schülern. Besonders alarmierend ist, dass 58 Prozent der Befragten das Erlebte als "schwer verletzend" empfanden, mehr als ein Viertel noch heute darunter leidet und 15 Prozent sogar zu Alkohol, Tabletten oder Drogen griffen, um mit den Folgen umzugehen. Diese Zahlen verdeutlichen die gravierenden Auswirkungen von Cybermobbing auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen.
Deshalb setzen wir uns als TK seit Jahren gezielt für Präventionsmaßnahmen in diesem Bereich ein. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche, ihre Familien sowie Schulen dabei, über Mobbing aufzuklären und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Ein gutes Beispiel hierfür ist unsere Kooperation mit "JUUUPORT", einem Peer-to-Peer-Education-Angebot, bei dem gut geschulte Jugendliche Gleichaltrige zu Problemen im Netz beraten. Ein weiteres wichtiges Angebot ist der "Krisenchat", der während der Corona-Pandemie entstand und rund um die Uhr professionelle Unterstützung für Kinder und Jugendliche bis 25 Jahre bietet. Cybermobbing zählt hierbei zu den häufigsten Themen.
Besonders wirkungsvoll ist es jedoch, wenn Mobbing gar nicht erst entsteht. Daher fördern wir das bundesweite Antimobbing-Programm "Gemeinsam Klasse sein" für weiterführende Schulen, das auch in Niedersachsen erfolgreich umgesetzt wird. Dieses Programm stellt kostenfrei Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, mit denen Lehrerinnen und Lehrer Projektwochen zum Thema Mobbing gestalten können. So wird eine Kultur des Hinschauens und des gegenseitigen Respekts gefördert, die auch die Eltern mit einbezieht.
Besonders wirkungsvoll ist es jedoch, wenn Mobbing gar nicht erst entsteht.
Die Ergebnisse unserer Präventionsarbeit sprechen für sich: Laut einer aktuellen Befragung, die wir in Kooperation mit der Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg durchgeführt haben, steigert das Projekt "Gemeinsam Klasse sein" nachweislich das Wissen und die Kompetenzen im Umgang mit Mobbing. 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler geben an, ihr Wissen zu Mobbing und Cybermobbing durch die Teilnahme am Projekt gesteigert zu haben. Rund 87 Prozent fühlen sich besser in der Lage, beginnendes Mobbing zu erkennen, und 88 Prozent würden eher versuchen, einer betroffenen Person zu helfen.
Unsere Intention ist klar: Wir wollen durch Aufklärung, Prävention und gezielte Unterstützung dazu beitragen, dass Mobbing gar nicht erst entsteht und betroffene Kinder und Jugendliche die Hilfe bekommen, die sie brauchen. Denn nur so können wir langfristig für eine gesündere und sicherere Zukunft unserer Heranwachsenden sorgen.