Knapp 1.000 Frühchen in Bayern im Jahr 2023
Pressemitteilung aus Bayern
München, 15. November 2024. Sie starten früher in die Welt, haben später öfter mit Krankheiten zu kämpfen. Vergangenes Jahr verzeichnete die Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern rund 990 Frühgeburten - das entspricht einem Anteil von sechs Prozent an allen 16.529 Geburten bei den TK-Versicherten im Freistaat. Gegenüber den beiden Vorjahren ist dies ein leichter Rückgang. 2022 waren es mit knapp 1.050 Frühgeburten 6,1 Prozent und im Jahr zuvor mit etwa 1.170 frühzeitige Entbindungen noch 6,2 Prozent an allen Geburten. Frühgeburten sind in der Regel Entbindungen vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche.
Hilfe und Frühgeborenen-Nachsorge beim Übergang ins eigene Zuhause
Früh geborene Kinder haben gegenüber reif geborenen ein höheres Erkrankungsrisiko. "Insbesondere sind die Atmung, die Augen und Ohren sowie die kindliche Entwicklung betroffen. So ist beispielsweise das Risiko für leichte und mittlere Entwicklungsstörungen deutlich höher", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. Er bezieht sich dabei auf die Ergebnisse des TK-Kindergesundheitsreports .
Frühgeborene benötigen häufig auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus besondere Unterstützung. Die TK beteiligt sich daher am Innovationsfondsprojekt "Welcome" unter Konsortialführung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Bei dem interdisziplinären Projekt werden im Klinikum der Universität München und bei der Charité-Universitätsmedizin Berlin vier Jahre lang neue telemedizinische und -pflegerische Unterstützung von Eltern bei der Nachsorge erprobt. Auch Eltern von Spätgeborenen mit gesundheitlichen Problemen können teilnehmen. Zentraler Bestandteil ist eine App, über die Eltern das bereits vertraute, hoch spezialisierte Klinikpersonal in Videosprechstunden und per Chat erreichen können.
Besondere Vorsorge für gesunde Schwangerschaft
Es gibt viele Faktoren, die zu einer frühen Geburt führen können. So erhöhen beispielsweise mütterliche Infektionen, Bluthochdruck, aber auch Depressionen, das Risiko für eine Frühgeburt. Es lässt sich nicht jede Frühgeburt vermeiden. Jedoch reduziert sich das Risiko durch eine gute Vorsorge, psychische Gesundheit und wenig Stress in der Schwangerschaft. Angebote wie die MamlyApp , ein digitales Achtsamkeitstraining, oder die TK-App BabyZeit mit Tipps zur Ernährung, Geburtsvorbereitung und Checklisten für die Entbindung, unterstützen hierbei die werdenden Eltern.
Hinweis für die Redaktion
Die auf der Basis von Abrechnungsdaten der TK ermittelte Frühgeborenenrate entspricht dem Anteil der Entbindungen mit Frühgeburtsdiagnose an den abgerechneten Entbindungen insgesamt.
Die TK hat insgesamt bundesweit über 11,7 Millionen Versicherte, davon mehr als 1,6 Millionen in Bayern (Stand Oktober 2024).