München, 30. Oktober 2024. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 war jede bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherte Erwerbsperson in Bayern im Schnitt 11,9 Tage krankgeschrieben. Das entspricht einem Krankenstand von 4,3 Prozent. Im bundesweiten Vergleich waren die Fehlzeiten im Freistaat damit um 16 Prozent niedriger. "Jede Erwerbsperson hatte hierzulande rechnerisch 2,3 krankheitsbedingte Fehltage weniger als im Bund", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern.

Gegenüber dem hohen Niveau im Vorjahreszeitraum war in Bayern ein leichter Anstieg von 0,3 krankheitsbedingten Fehltagen je Erwerbsperson zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr 2022 sind die Fehlzeiten jedoch rückläufig. Von Januar bis September 2022 betrug der Krankenstand in Bayern 4,5 Prozent. Das entsprach im Schnitt 12,2 Tage je Erwerbsperson - 0,3 Tage mehr als dieses Jahr.

Erkältungskrankheiten noch vorn - aber starke Zunahme bei psychischen Diagnosen

Erkältungskrankheiten wie Husten, grippale Infekte oder Coronaerkrankungen sind die Hauptursache für Krankschreibungen in den ersten neun Monaten 2024. Mit rechnerisch 2,7 Fehltagen je Erwerbsperson sind Erkältungen für mehr als ein Viertel aller Krankheitstage verantwortlich. Jedoch stiegen die erkältungsbedingten Fehlzeiten gegenüber dem Vorjahr nur minimal um 0,1 Tage an und liegen sogar mehr als einen Tag unter den Werten von 2022.

"Mehr Sorgen bereiten die kontinuierlichen Anstiege der Fehlzeiten, die psychische Diagnosen wie Depressionen oder Burnout auslösen", so Bredl. "Mit rechnerisch 2,3 Fehltagen je Erwerbsperson in Bayern liegen diese nur noch knapp hinter den erkältungsbedingten Fehlzeiten." Damit stiegen die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen innerhalb von fünf Jahren um rund ein Drittel an.

Mit wertschätzender Unternehmenskultur Fehlzeiten verringern

Aus Sicht des bayerischen TK-Chefs können Betriebe entscheidend dazu beitragen, psychische Erkrankungen wie Burnout zu reduzieren. Bredl: "Vor allem Führungskräfte sind gefordert, eine wertschätzende Unternehmenskultur zu etablieren. Hohe Arbeitszufriedenheit, verbesserte Arbeitsumstände und Abläufe können bei den Mitarbeitenden krankmachenden Stress und damit auch Fehlzeiten verringern."

Die TK unterstützt hierbei die Betriebe mit individuellen Angeboten. Mehr dazu und Praxisbeispiele aus den einzelnen Bundesländern wie gesundheitsförderliche Strukturen in Unternehmen erfolgreich eingeführt wurden, gibt es unter online.

Hinweis für die Redaktion

Die Zahlen stammen aus den Auswertungen zum TK-Gesundheitsreport. Grundlage dafür bilden die rund 5,7 Millionen, davon in Bayern über 814.000, bei der TK versicherten Erwerbspersonen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger). Die TK hat insgesamt bundesweit rund 11,7 Millionen Versicherte, davon über 1,6 Millionen in Bayern. (Stand September 2024)