"Starke Pflege" nennt sich das wissenschaftlich evaluierte Sportprogramm, bei dem rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner der stationären Pflegeeinrichtung zweimal wöchentlich ein therapeutisch angeleitetes Trainingsangebot erhalten, das gezielt die Bereiche Kondition, Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Koordination der Teilnehmenden anspricht.

Seit 2019 unterstützt die TK das Präventionsprojekt mit rund 355.00 Euro, bei dem gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeitende sowie für Pflegebedürftige umgesetzt werden.

Gesundheit und Lebensqualität für Belegschaft und Bewohnende

Ansatz des physiogestützten Bewegungsprogramms ist es, die Mobilität Pflegebedürftiger mit folgenden Therapiezielen aufrecht zu erhalten: Stärkung kognitiver Fähigkeiten, Reduktion des Sturzrisikos, Erhaltung der psychosozialen Gesundheit und insgesamt mehr Lebensqualität. Somit lässt sich das Maß der Pflegebedürftigkeit stabil halten oder sogar senken.

Das Projekt bezieht auch die Pflegekräfte des St. Anna-Stifts Kroge mit ein, denn die psychosoziale Gesundheit der Belegschaft steht mit dem Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner in direktem Zusammenhang.

Spürbare Verbesserungen erfordern Kraftanstrengung aller Beteiligten

Gesundheitsminister Dr. Philippi, der mit zahlreichen Bewohnenden, Pflegekräften und Therapeuten ins Gespräch gekommen ist, lobte das beispielhafte Modellprojekt, bei dem Bewohnerinnen, Bewohner und Pflegende von dem ganzheitlichen Konzept profitieren. In einer älter werdenden Gesellschaft und der Zunahme dementiell Erkrankter steigt seiner Meinung nach der Bedarf nach guter Betreuung und es bedarf einer immensen Kraftanstrengung aller Beteiligten, spürbare Verbesserungen für Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte gleichermaßen zu erreichen. Die Niedersächsische Konzertierte Aktion Pflege (KAP.NI) hat nach Ansicht des Sozialministers bereits wichtige Verbesserungen auf den Weg gebracht; es gibt aber noch viel zu tun.

Dirk Engel­mann und Dr. Andreas Phil­ippi

Links Dirk Engelmann und rechts Dr. Andreas Philippi in der Pflegeeinrichtung Kroge Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
(v.l.) Dirk Engelmann (Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen) und Dr. Andreas Philippi (Niedersächsischer Sozialminister)

Konzepte zur Bewegungsförderung: Positiv nachhaltig für alle Beteiligten

Dirk Engelmann war davon überzeugt, dass Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen von gezielten Bewegungskonzepten profitieren und auch das Pflegepersonal dadurch entlastet wird. Er regte deshalb an, dass stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen sowie Krankenhäuser, gesundheitsfördernde Strukturen grundsätzlich in ihren Pflegealltag etablieren sollten. Wichtig ist aus seiner Sicht, dass die Beschäftigten als auch die Pflegebedürftigen im Fokus stehen. Die TK steht dabei den Unternehmen als starker Projektpartner zur Seite.

Zerhusen wünscht sich intensive Zusammenarbeit mit Entscheidern auf Landesebene

Damit nachhaltige Veränderungen in der Pflege keine leeren Worthülsen bleiben, wünscht sich Pflegeunternehmer Ulrich Zerhusen eine intensive Zusammenarbeit mit Entscheidern auf Landesebene, da er die Pflege dauerhaft interprofessionell aufstellen will.

Losgelöst von den Sportelementen des "Starke-Pflege-Projektes" führte Ulrich Zerhusen die Besucher aus der Landeshauptstadt durch die verschiedensten somatischen und gerontopsychiatrischen Wohnbereiche.

Dirk Engel­mann, Dr. Andreas Phil­ippi und Ulrich Zerhusen

Gemeinsames Bild von Dirk Engelmann, Dr. Andreas Philippi und Ulrich Zerhusen. Das Bild ist noch nicht vollständig geladen. Falls Sie dieses Bild drucken möchten, brechen Sie den Prozess ab und warten Sie, bis das Bild komplett geladen ist. Starten Sie dann den Druckprozess erneut.
(v.l.) Dirk Engelmann (Leiter der TK-Landesvertretung Niedersachsen), Dr. Andreas Philippi (Niedersächsischer Sozialminister) und Ulrich Zerhusen (Geschäftsführender Gesellschafter der Zerhusen und Blömer GmbH und Heimleiter des St. Anna-Stifts Kroge)

Der papierlose ambulante Pflegedienst: Realität im St. Anna-Stift Kroge

Den Tagesabschluss bildete ein Besuch in der ambulanten Tagespflege des St. Anna-Stifts, bei dem die papierlose Pflegedokumentation - die seit ein paar Jahren erfolgreich praktiziert wird - vorgestellt wurde.

Wenn die ambulanten Pflegekräfte ihren Dienst antreten, greifen sie zuerst zum dienstlichen Smartphone. Über das Mobilgerät erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle Informationen, die sie für ihre Tour zu den pflegebedürftigen Menschen brauchen. Das beginnt mit einem Blick in die digitale Patientenakte, in der wichtige Informationen zu den einzelnen Kunden gespeichert sind. Auch welche Medikamente die Kunden benötigen, ist im digitalen System hinterlegt. Ebenso Verordnungen, Schriftverkehr und wichtige Dokumente. Außerdem ist die gesamte Tour digital gespeichert und abrufbar. 

Erreicht die Pflegekraft die Patientinnen und Patienten,  meldet sie sich mit einem Tipp auf dem Handy-Display an. Nachdem die Pflegebedürftigen versorgt sind, hakt sie alle erbrachten Leistungen digital ab und checkt wieder aus. Vitalwerte und Berichtseinträge der zu betreuenden Menschen werden während der Tour digital über das Mobilgerät erfasst. Um ein langwieriges, zeitintensives Tippen auf dem Mobilgerät zu vermeiden, wird die digitale Spracherkennung genutzt.

Der große Vorteil: Bei Dienstende liegt der Einrichtungsleitung die Einsatztour mit allen Einträgen der Pflegebedürftigen komplett vor.

Anmerkung

Bekannt ist die St. Anna-Stift Kroge GmbH als Hauptpartner des Queen Silvia Nursing Award (QSNA). Im Jahr 2019 besuchte Königin Silvia von Schweden im Rahmen der nationalen Gewinnerehrung die Pflegeeinrichtung.

Prävention in der Pflege: Die Techniker unterstützt stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen, sowie Krankenhäuser dabei, gesundheitsfördernde Strukturen nachhaltig in den Pflegealltag zu etablieren. Dabei stehen die Beschäftigten sowie die Pflegebedürftigen im Fokus. Mehr dazu hier