"Pflegenachbarn" setzt auf individuelle Absprachen
Artikel aus Niedersachsen
Das niedersächsische Modellprojekt "Pflegenachbarn" will die Situation von pflegebedürftigen Menschen und Pflegekräften gleichermaßen verbessern.
Neu ist: Die Teams der Caritas-Pflegedienste vereinbaren den individuellen Versorgungsbedarf direkt mit den Pflegebedürftigen.
Durch diesen vergrößerten Handlungsspielraum soll eine höhere Zufriedenheit bei allen Beteiligten erreicht werden und insgesamt attraktivere und gesündere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Gleichzeitig soll durch die Einbindung des Sozialraums, also der Nachbarschaft und Ehrenamtlicher, eine gezielte Entlastung von pflegenden Angehörigen erreicht werden.
Leitfaden soll Übertragbarkeit sichern
Ziel ist weiterhin die Entwicklung eines Leitfadens zur Übertragbarkeit des Pflegesystems der "Pflegenachbarn" auf andere Pflegedienste. Im Rahmen der zweijährigen Projektphase beteiligen sich Pflegedienste der Caritas in Braunschweig, Wolfsburg sowie in den ländlichen Kommunen Twist (LK Emsland) und Melle Wellingholzhausen (LK Osnabrück) an der Umsetzung.
Die Federführung für das Projekt liegt beim Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS), welches das Projekt mit 300.000 Euro fördert. Die TK ist über den Verband der Ersatzkassen als Kooperationspartner an der Umsetzung beteiligt.
Diese neue Art der ambulanten Betreuung von pflegebedürftigen Menschen wird im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege in Niedersachsen (KAP.Ni) erprobt.
Projektstart war am 28. April 2022 im Rahmen eines Auftaktworkshops.
Das Projekt wurde vom Living Lab - Wohnen und Pflege, einem Kompetenzzentrum der Science to Business GmbH - Hochschule Osnabrück, entwickelt sowie fachlich begleitet. Informationen zum Projektverlauf sollen auf der Internetseite des Living Lab veröffentlicht werden.