1.190 Menschen in Bayern warten auf ein Spen­der­organ

München, 17. April 2024. In Bayern wurden vergangenes Jahr 624 Organe transplantiert. Das waren 22 mehr als im Vorjahreszeitraum. Dennoch warteten Anfang des Jahres 1.190 Menschen im Freistaat auf ein Spenderorgan. Wie aus der Statistik der Stiftung Eurotransplant hervorgeht, war das eine oder einer weniger als im Januar 2023. "Leider sind auch weiterhin 22 der schwerkranken Menschen jünger als 18 Jahre", so Christian Bredl, Leiter der Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern.

Drei von vier Betroffenen warten auf eine Niere

Mit 913 Patientinnen und Patienten warten drei von vier Betroffenen auf eine neue Niere. 127 hoffen auf ein Herz, 92 auf eine Leber. 62 Frauen und Männer benötigen eine neue Lunge, 29 eine Bauchspeicheldrüse. Da einige dieser schwer Erkrankten in Bayern sogar auf mehrere Organspenden angewiesen sind, liegt die Zahl der benötigten Organe im Freistaat aktuell bei 1.223.

Online-Register erfolgreich gestartet

Bisher konnten Menschen ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung festhalten. Seit einem Monat ist die Dokumentation auch online im Organspende-Register möglich. "Das Thema Organspende bekommt so wieder vermehrt Aufmerksamkeit. Knapp 97.000 Personen haben bereits online ihre Erklärung eingetragen", sagt Bredl und bezieht sich auf Informationen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). "Das zeigt, dass die Menschen digitale Module im Gesundheitswesen annehmen, wenn diese Nutzen und Entlastung für sie bringen. Ich hoffe, dass sich die positive Entwicklung fortsetzten wird", so der bayerische TK-Chef weiter.

Die Anmeldung zum Register ist bisher über einen Personalausweis mit Onlinefunktion möglich. In Zukunft soll dies auch über die Apps der Krankenkassen möglich sein. Die persönliche Entscheidung kann jederzeit individuell angepasst oder geändert werden. Ab Juli 2024 sollen die Entnahmekliniken auf die Daten im Register zugreifen können.