Magdeburg, 4. Juni 2024. Um die medizinische Versorgung in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt künftig sicherzustellen, bedarf es aus Sicht der Techniker Krankenkasse (TK) einer intensiveren Vernetzung sowie innovativer Ideen und Konzepte, die auch durch das Land noch stärker gefördert werden sollten. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels im Bundesland und des gerade im Gesundheitswesen zu spürenden Fachkräftemangels dürfe es keine Denkverbote und kein Festhalten an althergebrachten Strukturen geben, unterstrich Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt am Dienstag in Magdeburg im Rahmen des TK-Talks, einem Austausch von rund 60 Vertreterinnen und Vertretern aus Gesundheitswesen und Politik, darunter Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.

Suchant bezeichnete es in diesem Zusammenhang als unabdingbar, beispielsweise bestehende telemedizinische Strukturen und Behandlungspfade auszubauen, um unter anderem niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit Spezialistinnen und Spezialisten in Kliniken zu vernetzen. 

Digitale Angebote als Ergänzung

Bis zum Jahr 2035 wird laut Prognose des Statistischen Landesamtes die Bevölkerungszahl im Bundesland im Vergleich zu 2019 um elf Prozent zurückgehen. Suchant: "Diese Entwicklung stellt insbesondere den ländlichen Raum bereits heute vor große Herausforderungen. Damit die flächendeckende Erreichbarkeit von Gesundheitsleistungen weiterhin auf hohem Niveau gewährleistet werden kann, ist die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure entscheidend, und zwar nicht nur innerhalb einzelner Sektoren, sondern übergreifend".

In Angeboten, wie der Videosprechstunde, sieht die Kasse besonders in bevölkerungsärmeren Regionen eine dauerhafte und sinnvolle Ergänzung der medizinischen Versorgung. Grundvoraussetzung sei jedoch, den flächendeckenden Breitbandausbau konsequenter und schneller voranzutreiben. "Der Datentransfer muss reibungslos funktionieren, unabhängig davon, wo man sich im Bundesland gerade aufhält. Hier brauchen wir noch mehr Tempo", so Suchant. 

Land braucht konkreten Fahrplan

Die TK plädiert dafür, die digitale Aufbruchstimmung der letzten Monate beziehungsweise Jahre zu bewahren. Die Corona-Pandemie habe sehr deutlich gezeigt, welches Potential die Digitalisierung auch für das Gesundheitswesen hat. Es dürfe jetzt aber keinen Stillstand geben. Das Land brauche vielmehr zeitnah einen konkreten Fahrplan, was es seiner Bevölkerung beim Thema Digitalisierung bieten will, und welche Punkte bis wann umzusetzen sind. Die im aktuellen Koalitionsvertrag bekundete Absicht der Landesregierung, die Digitalisierung im Gesundheitswesen durch klare und transparente Rahmenbedingungen voranzubringen, müsse jetzt zeitnah und konkret mit Leben erfüllt werden. 

Hinweis für die Redaktion

Weitere Informationen zur Position der TK zum Thema "Gesundheitsversorgung Sachsen-Anhalt: Digital vernetzt, besser versorgt?!" gibt es hier .