Immer weniger Videosprechstunden
Pressemitteilung aus Sachsen-Anhalt
Magdeburg, 7. August 2024. In Sachsen-Anhalt werden immer weniger Videosprechstunden erbracht. Wie aus Daten der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht, sank die Zahl im Bundesland im Jahr 2023 im Vergleich zum bisherigen Höchstwert im Jahr 2021 um rund 40 Prozent. Damit folgt das Land dem Bundestrend. Während Ärztinnen und Ärzte in Sachsen-Anhalt mit der Kasse 2021 knapp 4.400 Videosprechstunden abgerechnet haben, und deren Zahl 2022 noch bei nahezu 3.500 lag, waren es im Jahr 2023 lediglich rund 2.600.
"Es ist bedauerlich, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen offenbar im Zuge der Coronapandemie nur kurzzeitig angestoßen wurde. Denn gerade in einem Flächenland wie Sachsen-Anhalt haben digitale Angebote wie Videosprechstunden das Potential, die Gesundheitsversorgung sinnvoll zu ergänzen", so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
Dafür ist es aus Sicht der Kasse erforderlich, dass Patientinnen und Patienten darüber informiert sind, ob Arztpraxen digitale Angebote wie zum Beispiel Videosprechstunden anbieten. Voraussetzung sei aber auch eine entsprechende Infrastruktur. Suchant: "Eine funktionierende Breitbandversorgung darf nicht vom Wohn- oder Geschäftsort abhängen. Hier muss das Land noch schneller vorankommen, um wirklich flächendeckend gleiche Lebensverhältnisse im städtischen und ländlichen Raum zu gewährleisten."
Hinweis für die Redaktion
Die Auswertungen zur Videosprechstunde beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten mit Technik-Zuschlägen aller TK-Versicherten. Versicherte der TK können sich in der TK-OnlineSprechstunde digital behandeln lassen. Über die App "TK-Doc" sind Ärztinnen und Ärzte zur Behandlung der Patientinnen und Patienten erreichbar. Die TK hat derzeit in Sachsen-Anhalt rund 145.000 Versicherte. Bundesweit sind aktuell 11,6 Millionen Menschen bei der Kasse versichert.