Hitze, Herzinsuffizienz und Nachhaltigkeit
Pressemitteilung aus Sachsen-Anhalt
Magdeburg, 13. August 2024. Bessere medizinische Versorgung von Herzinsuffizienz-Betroffenen, Prävention gesundheitlicher Belastungen bei Hitze und Nachhaltigkeit in der Arztpraxis: Die Techniker Krankenkasse (TK) hat in Zusammenarbeit mit dem Hausärzteverband Sachsen-Anhalt e. V. und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt ihren seit mehr als zehn Jahren bestehenden Vertrag zur Hausärztlichen Versorgung (HZV) erneut erweitert. Ärztinnen und Ärzte, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, und entsprechende Leistungen für ihre an der HZV-Versorgung teilnehmenden Patientinnen und Patienten erbringen, können jetzt von Vergütungszuschlägen profitieren. Das gilt auch für Praxen, die sich zum Thema Nachhaltigkeit engagieren.
Hitzeschutz für Ältere im Fokus
Wie die Kasse informiert, richtet sich die neu in den Vertrag aufgenommene ärztliche Hitzeberatung an Frauen und Männer ab dem vollendeten 70. Lebensjahr und beinhaltet beispielsweise Hinweise und Informationen zur Trinkempfehlung und Medikamentenkontrolle, zu Verhaltensmaßnahmen im Notfall sowie zur Alltagsorganisation bei hohen Temperaturen. "Mit dieser Kampagne in unserem HZV-Vertrag tragen wir den gesundheitlichen Belastungen vieler älterer Menschen bei hohen sommerlichen Temperaturen Rechnung und unterstützen so die Bemühungen der Bundesregierung zum Thema Hitzeschutz", so Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
"Temperaturen über 30 Grad stellen für unsere älteren Patienten eine große Belastung dar. Mit der Beratung zur angepassten Alltagsorganisation können wir dieses Patientenklientel unterstützen", betont Dr. Torsten Kudela, Vorstandsvorsitzender des Hausärzteverbandes Sachsen-Anhalt e. V.
Bessere Herzinsuffizienz-Versorgung
Ein weiterer Bestandteil der Vertragserweiterung ist die Gewährung einer Zusatzpauschale für die Versorgung von Patienten und Patienten mit Herzinsuffizienz. Suchant: "Bundesweit leiden Schätzungen zufolge mindestens zwei Millionen Menschen an einer akuten oder chronischen Herzinsuffizienz. Laut unseren Abrechnungsdaten wird die Diagnose in keinem anderen Bundesland so häufig gestellt wie in Sachsen-Anhalt. Dem tragen wir durch die jetzt vereinbarte intensivere Betreuung und die Durchführung von Patientenschulungen Rechnung."
"Mit der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz durch die VERAHs - Versorgungsassistentinnen in den Hausarztpraxen - haben wir die Möglichkeit der telefonischen Betreuung, ohne dass die Patienten in der Praxis erscheinen müssen. Dennoch haben wir einen aktuellen Stand zum Krankheitsverlauf und können auf den jeweiligen Zustand reagieren. Damit können wir die knappe Arztzeit optimieren und gleichzeitig einen hohen Versorgungsstandard erreichen", ergänzt Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt.
Siegel für Nachhaltigkeit
Finanziell fördern wollen die Vertragspartner zudem das Engagement von Arztpraxen zum Thema Nachhaltigkeit. Die TK hat im letzten Jahr bundesweit in Kooperation mit dem aQua-Institut das Siegel "Nachhaltige Praxis - Klima. Umwelt. Mensch" initiiert. Praxen, die nachweisen können, ökologische und soziale Standards in ihren Arbeitsalltag zu integrieren, erhalten nach einem Audit und einer unabhängigen Prüfung der Stiftung Praxissiegel e. V. ein Zertifikat, das drei Jahre lang gültig ist. Eine Online-Weiterbildung führt die Arztpraxen an Themen wie nachhaltige Pharmakotherapie, einen praxisindividuellen Hitzeschutzplan und CO2-Fußabdruck bis zu reduziertem Papierverbrauch heran.
In Sachsen-Anhalt nehmen derzeit mehr als 31.000 TK-Versicherte am HZV-Vertrag teil. Das ist mehr als ein Fünftel aller in Frage kommenden Frauen und Männer über 18 Jahren. Damit liegt die Quote im Bundesländervergleich mit Abstand am höchsten.
Hinweis für die Redaktion
Auf der TK-Homepage finden Sie Informationen zum Thema Herzinsuffizienz sowie zum Qualitätssiegel Nachhaltigkeit in der Arztpraxis. Um über die hitzebedingte Sterblichkeit in Deutschland zu informieren, veröffentlicht das Robert-Koch-Institut (RKI) in den Sommermonaten Juni bis September wöchentlich einen aktualisierten Bericht.