Frauen von Kopfschmerzen und Migräne mehr als doppelt so häufig betroffen als Männer
Pressemitteilung aus Niedersachsen
Hannover, 10. Mai 2024. In Niedersachsen sind 13,7 Prozent der Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) 2022 wegen Kopfschmerzen oder Migräne in ärztlicher Behandlung gewesen, 2019 waren es 11,9 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Auswertung ambulanter Versorgungsdaten der TK.
Besonders Frauen sind von Kopfschmerzen betroffen: Während 18,4 Prozent der weiblichen TK-Versicherten in Niedersachsen 2022 mit Kopfschmerzen oder Migräne diagnostiziert wurden, waren es im selben Jahr nur 8,9 Prozent der männlichen Versicherten.
Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen: Fachleute unterscheiden über 200 verschiedene Arten. "Die meisten Menschen gehen bei seltenen und schwächeren Kopfschmerzen nicht zum Arzt oder zur Ärztin. Bei regelmäßigen und starken Kopfschmerzattacken ist es aber ratsam sich einen ärztlichen Rat einzuholen", so Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen. Kopfschmerzattacken können auch auf eine Migräne hinweisen. Dann kommen auch andere Symptome wie etwa Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Licht- und Lärmempfindlichkeit zusammen mit dem Kopfschmerz vor.
Bei Migräne: individuelle Behandlung entscheidend
6,2 Prozent der TK-Versicherten in Niedersachsen waren 2022 wegen Migräne in ärztlicher Behandlung. Bei 13,5 Prozent der Migränepatientinnen und -patienten wurde eine Migräne ohne Aura - Kopfschmerzattacken mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Lärm- oder Lichtempfindlichkeit - diagnostiziert. 18 Prozent leiden unter der Migräne mit Aura, bei der neurologische Symptome wie Seh- oder Sprachstörungen der Schmerzattacke vorausgehen. "Migräne ist eine komplexe Erkrankung, die eine ebensolche komplexe Behandlung benötigt und die individuellen Auslöser und Symptome berücksichtigt", so Sabrina Jacob.
Migräne-App kann helfen
Gemeinsam mit der Schmerzklinik Kiel bietet die TK die "Migräne-App" an. Die Anwendung hilft nachweislich die Schmerztage zu reduzieren: In einem digitalen Kopfschmerztagebuch können Betroffene ihre Symptome und Anfälle dokumentieren. Die App unterstützt mit Checklisten für die nächste Sprechstunde, bietet präventiv und im Akutfall Hilfestellungen und hilft Kopfschmerzexpertinnen und -experten wohnortnah zu finden. Sie wurde bereits 700.000-mal heruntergeladen.
Hinweis für die Redaktion
Die Auswertungen zu Kopfschmerz- und Migränediagnosen beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten der TK-Versicherten Niedersachsen (Prozentwerte gerundet, Daten von 2019 - 2022).
Die Migräne-App wurde in Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten der Schmerzklinik Kiel, des bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetzes und der TK entwickelt. Weitere Informationen auf tk.de .